ADHS bei Erwachsenen
Unkonzentriert und schlecht organisiert? Dahinter kann eine psychosomatische Erkrankung stecken. Menschen mit ADHS sind leicht ablenkbar, haben eine sehr interessensgeleitete Aufmerksamkeitsspanne, bringen einmal begonnene Tätigkeiten oft nicht zu Ende und sind häufig desorganisiert. Das führt immer wieder zu Konflikten in allen Lebensbereichen und dadurch oft zu zusätzlichen psychischen Erkrankungen.
In den Schön Kliniken sind wir auf die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen spezialisiert. Mit effektiven Therapieverfahren verhelfen wir Ihnen zu einem besseren Selbstmanagement.
ADHS bei Erwachsenen - unsere Behandlung
Viele Menschen bemerken schon ihr Leben lang, dass sie sich im Alltag in vielen Lebensbereichen teilweise schwerer tun als andere, die sie kennen, und geben sich oftmals selbst die Schuld dafür. Dass diese Probleme möglicherweise durch eine bereits angeborene Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bedingt sind, wird bei vielen Betroffenen erst deutlich später, teilweise auch erst im späteren Erwachsenenalter, erkannt, was mit viel Leid und Selbstzweifel einhergehen kann, möglicherweise auch schon als Kind. Bei dieser Störung kommt es meist seit Geburt und Kindesalter zu einer Störung bei der Wirkungsweise des Botenstoffs Dopamin im menschlichen Gehirn.
Neben Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität sind starke Stimmungsschwankungen, Organisationsschwierigkeiten in Alltag und Berufsowie auch Beeinträchtigungen von Beziehungen zu anderen Menschen typische ADHS-Symptome für viele Erwachsene mit dieser Störung. Motorische Unruhe schwächt sich dabei häufig ab, sodass ADHS-Betroffene eine starke innere Unruhe verspüren. Auch birgt eine ADHS bei Erwachsenen ein erhöhtes Risiko für viele weitere psychische Störungen, Substanzmissbrauch und anderes risikoreiches Verhalten.
Um ADHS-Patientinnen und -Patienten dabei zu helfen, die Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung langfristig zu verbessern, kommen Menschen aus einem Einzugsgebiet in ganz Deutschland und teilweise sogar über die Grenzen hinaus in unsere ADHS-Klinik nach Bayern. Unsere erfahrenen Experten wollen zur ADHS-Therapie zunächst die genaue Ausprägung verstehen, da sich die Erkrankung bei jedem Erwachsenen individuell darstellen kann.
Weiter kann es bei einigen Betroffenen nötig sein, die Vermutung einer ADHS zuerst einmal fundiert zu hinterfragen und eine gesicherte Diagnose ADHS nach den gängigen Klassifikationssystemen ICD-10 beziehungsweise ICD-11 und DSM-IV beziehungsweise DSM-5 zu stellen. Dazu führen wir Interviews durch, setzen spezifische Fragebögen ein und nutzen neuropsychologische Tests zu Ihren Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen. Die sogenannten Wender-Utah-Kriterien zeigen dabei einen Symptomwechsel an, der über längere Zeit bei betroffenen Kindern bis zum Erwachsenen einsetzt, wenn weder eine medikamentöse Behandlung, Neurofeedback, Coaching noch eine kognitive Verhaltenstherapie eingesetzt wird.
Zu einer umfassenden Diagnostik gehört auch eine Fremdbeurteilung aus Ihrem Umfeld, um einen weiteren Blickwinkel auf typische Symptombereiche zu erhalten. Besonders in Abgrenzung zu einer emotional-instabilen (Borderline-)Persönlichkeitsstörung ist eine fundierte Diagnostik wichtig, insbesondere bei Jugendlichen, um auch tatsächlich eine effektive Behandlung zu verordnen (im Gegensatz zur ADHS-Behandlung ist bei einer Borderline-Störung vorzugsweise eine dialektisch-behaviorale Therapie indiziert).
Mithilfe von Neurofeedback unterstützen wir Sie darin, Ihre Gehirnaktivitäten selbst zu beeinflussen, dadurch ungewollte Verhaltensmuster zu überwinden und dem gesamten Spektrum der Störung entgegenzuwirken.
Einzel- und Gruppentherapie
Gemeinsam mit Ihrer Therapeutin oder Ihrem Therapeuten erlernen Sie Strategien und Fertigkeiten, mit denen Sie Ihren Alltag leichter bewältigen, Ihr Selbstwertgefühl stärken und Ihre möglicherweise inadäquaten Beziehungsmuster verbessern. Weiter kann es nötig sein, auch an typischen Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen, Zwängen und Ängsten, zu arbeiten. Eigene Fähigkeiten und Stärken sollen erkannt und genutzt werden.
Auch die Förderung von Entspannungsfähigkeit ist ein zentraler Baustein der ADHS-Therapie. Dabei geht es zum einen um die sogenannte allgemeine Entspannungsfähigkeit, zum anderen spielt aber auch die muskuläre Entspannung eine entscheidende Rolle bei vielen Erwachsenen mit ADHS. In der größten Biofeedbackabteilung Europas haben Sie die Möglichkeit, individuelle Entspannungsstrategien zu erlernen, Ihre Körperwahrnehmung zu schulen und somit Körperreaktionen besser zu beeinflussen. Für viele Betroffene ist gerade auch die Erfahrung der Selbstwirksamkeit besonders hilfreich.
Auch beim Neurofeedback spielt die Erfahrung der Selbstwirksamkeit eine wichtige Rolle. Wir unterstützen Sie darin, Ihre Gehirnaktivitäten selbst zu beeinflussen, dadurch ungewollte Verhaltensmuster zu überwinden und der Aufmerksamkeitsstörung entgegenzuwirken.
Im Rahmen der Achtsamkeitstherapie werden Strategien vermittelt und immer wieder eingeübt, die Sie in einen Zustand von Geistesgegenwart bringen. Die Betroffenen erlernen dabei, gedanklich stets im Hier und Jetzt zu bleiben, die Gedankenflut zu vermindern sowie ein Abdriften zu bemerken und sich „zurückzuholen“.
Gerade Erwachsenen mit ADHS fällt Entspannung oft schwer. In verschiedenen Gruppen werden unterschiedliche Möglichkeiten vorgestellt und geübt, wie zum Beispiel progressive Muskelentspannung oder geeignete Atemtechniken, die sich zur Erlangung von Entspannung als hilfreich erwiesen haben. Sie haben dabei die Möglichkeit, einen individuellen Weg zu innerer Entspannung zu finden.
Die Sport- und Bewegungstherapie kann als weiterer Baustein zum Abbau von Stress und Anspannung, aber auch zum Aufbau eines gesunden Lebensstils beitragen.
Viele Erwachsene mit ADHS leiden im Laufe ihres Lebens auch an weiteren Erkrankungen, die die Aufmerksamkeitsleistungen beeinträchtigen und somit die Symptomatik verstärken. In unserer Klinik erhalten Sie je nach Ausprägung unterschiedliche Angebote, um möglichen Begleiterkrankungen entgegenzuwirken.