Dipl.-Psych. Mykola Fink
Psychologischer Psychotherapeut, Verhaltenstherapie, Sozialmedizin, Retraining- und Hörtherapie
Bei manchen Menschen löst Erbrechen oder allein der Gedanke daran, bei sich selbst oder bei anderen, Panik und Angst aus. Die Folge: Sie versuchen Situationen, in denen sie selbst oder andere sich übergeben könnten, zu meiden – und schränken so ihr Leben deutlich ein. Viele Betroffene verlassen nicht einmal mehr das Haus, gehen nicht mehr zur Arbeit und hören (nahezu) auf zu essen. Die sogenannte Emetophobie, die Angst vor Erbrechen, ist eine Angststörung, die jedoch weniger bekannt ist.
Unsere Spezialisten für Angststörungen in den Schön Kliniken unterstützen Sie mit einer umfassenden Diagnostik und einer individuell auf Sie zugeschnittenen Therapie dabei, Ihre Ängste anzunehmen und diese zu überwinden.
Bei Angststörungen, zu denen die Emetophobie zählt, hat sich die kognitive Verhaltenstherapie bewährt. Unsere Spezialisten setzen dabei auf die sogenannte Exposition, in der Sie sich bewusst mit den Situationen und Orten auseinandersetzen, die Ihre Ängste auslösen. Da es im Vergleich zu Platzangst oder Höhenangst nur schwer möglich ist, bewusst eine Situation des eigenen oder fremden Erbrechens herbeizuführen, setzen wir in der Behandlung von Emetophobie auf die Konfrontation mittels Videos, Bildern, Gerüchen oder auch Geräuschen. Andererseits lösen wir gemeinsam bewusst körperinterne Reize wie Schwindel (durch das Drehen auf einem Stuhl) oder Druck auf den Bauch (durch Auf-dem-Bauch-Liegen) aus, die häufig mit der Emetophobie verknüpft sind. Durch diese Übungen erfahren Sie, dass ihre Befürchtungen nicht wie angenommen zutreffen, und lernen einen neuen Umgang mit Ihrer Angst. In einem weiteren Schritt kann das Aufsuchen von angstbesetzten Orten folgen, wie Restaurants, Feiern et cetera. So lernen Sie schrittweise, Ihre Angst zu bewältigen und in ein selbstbestimmtes Leben zurückzukehren.
Wir setzen in den Schön Kliniken seit Jahren erfolgreich auf eine kognitive Verhaltenstherapie mit Exposition, wenn es um die Behandlung von Angststörungen wie der Emetophobie geht.
Bei der sogenannten Exposition – oder auch Reizexposition – geht es darum, sich durch eine gut vorbereitete und eng begleitete Konfrontation mit den Situationen auseinanderzusetzen, die Ihre Ängste auslösen, und diesen so den Schrecken zu nehmen. Dabei liegt es uns am Herzen, Sie sorgfältig auf die Exposition vorzubereiten: Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut führt Sie schrittweise an diejenigen Situationen heran, die Ihre Ängste auslösen. Eine wichtige Voraussetzung ist es, die eigenen Ängste anzuerkennen und Befürchtungen klar benennen zu können. Wenn Sie und Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut das Gefühl haben, Sie sind so weit, führen wir in einem ersten Schritt eine Exposition per Video oder Bildmaterial durch. Denn im Vergleich zu anderen Ängsten, wie Platzangst oder Höhenangst, in denen die angstbesetzten Situationen relativ einfach bewusst herbeizuführen sind, ist dies beim eigenen oder fremden Erbrechen schwieriger. Deshalb setzen wir Videos oder Fotos ein, auf denen Personen beim Erbrechen zu sehen sind. Durch die begleitende Konfrontation mit der angstbesetzten Situation lernen Sie, diese zuzulassen und schrittweise als immer weniger bedrohlich zu empfinden.
Auf eine erfolgreiche Exposition mittels Video- oder Bildmaterial kann in einem weiteren Schritt – ebenfalls gut vorbereitet und eng begleitet durch Ihre Therapeutin oder Ihren Therapeuten – das bewusste Aufsuchen von Orten, die Ihre Angst vor Erbrechen auslösen, folgen. In diesem Schritt besuchen Sie beispielsweise ein Restaurant oder eine Feier. Ziel ist es, dass Sie die Erfahrung machen können, dass die erwartete Situation nicht eintreffen muss. So lernen Sie Stück für Stück, wieder einen normalen Alltag zu führen.
Eingebettet wird die Exposition in eine kognitive Verhaltenstherapie, in der Sie Bewältigungsstrategien wie Atemübungen erlernen, die Ihnen dabei helfen, Ihre Angst vor Erbrechen in den Griff zu bekommen.