Dr. Katja Staade
Fachärztin für Chirurgie
Fachärztin für Spezielle Viszeralchirurgie
Weiterbildungsbefugnis Facharzt Viszeralchirurgie (72 Mon.)
Analfisteln sind röhrenförmige, entzündliche Verbindungen zwischen Drüsen am Ende des Verdauungstraktes und der Haut. Sie entstehen in der Folge von Analabszessen (Eiteransammlungen) und können sehr schmerzhaft sein. Die Therapie ist immer chirurgisch.
In den Schön Kliniken sind wir auf die Behandlung von Analfisteln und Analabszessen spezialisiert. Wir haben verschiedene Therapie-Methoden zur Verfügung, um Sie von den schmerzhaften Fisteln zu befreien.
Unsere Spezialisten der Schön Klinik Düsseldorf haben langjährige, umfangreiche Erfahrung in der Behandlung von Analfisteln und verfügen über verschiedene moderne Operationsmethoden. Die Auswahl der Operationsmethode richtet sich danach, wie die Analfistel durch den Schließmuskel zieht. Meist müssen Sie nur für zwei Nächte stationär im Krankenhaus bleiben.
Sie können sich sicher sein, dass unsere Spezialisten Sie bei diesem sehr komplexen Krankheitsbild einfühlsam und in vertrauensvollem Rahmen untersuchen, beraten und behandeln.
Grundsätzliches Ziel der operativen Therapie ist, die Analfistel beziehungsweise den Abszess zu eröffnen, den Sekretabfluss sicherzustellen und dadurch die Schmerzen zu beseitigen.
In manchen Fällen kann beim Ersteingriff der Verlauf einer Fistel mit einer Knopfsonde abgeklärt werden. Nur bei sehr weit unten gelegenen Analfisteln gelingt beim Ersteingriff die definitive Sanierung.
Alle anderen Befunde, bei denen eine weitergehende Maßnahme zu einer Beeinträchtigung der Kontinenzleistung führen könnte, werden beim Ersteingriff oder auch später häufig mit einer sogenannten Fadendrainage versorgt (Seton-Technik). Die Umgebungsreaktion kann so ungestört abklingen und um die Fadendrainage selbst (meist ein Kunststoffzügel) bildet sich eine bindegewebige Narbe beziehungsweise Fistel.
Übersicht operative Therapien
Bei der definitiven Therapie kommen folgende, an die jeweilige anatomische Situation angepasste Operationsverfahren zum Einsatz. Ziel dabei ist immer, das gesamte Fistelgewebe zu entfernen und den Schließmuskelapparat nur so wenig wie möglich zu schädigen.
Die Fistulotomie (Lay-open-Technik, Spaltmethode) ist ganz weit unten gelegenen Analfisteln vorbehalten. Dabei werden das Fistelgewebe und die Muskulatur gespalten. Höchstens die untere Hälfte des inneren Schließmuskels sollte davon betroffen sein. Die Rückfallraten liegen unter zehn Prozent. Kontinenzstörungen sind allenfalls gering und treten nur vorübergehend auf.
Höher gelegene Analfisteln werden mit zwei unterschiedlichen OP-Techniken therapiert:
Sonderformen sind rekto- beziehungsweise anovaginale Analfisteln, also Fisteln zwischen dem Enddarm oder dem Analkanal und der Scheide. Wegen ihrer besonderen anatomischen Lage sind hier meist plastische Operationsverfahren erforderlich. Die Rückfallraten sind deutlich höher. Sekundäre Fisteln bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) sind häufig komplexe Fistelsysteme, die eine hohe Rückfallquote haben und deswegen oft mit Fadendrainagen versorgt werden.
Nach einer Operation reinigen die Betroffenen die Afterregion für einige Zeit durch Ausspülen mit reichlich Wasser, bis die Wundheilung abgeschlossen ist. Weitere Maßnahmen oder Salben sind in aller Regel nicht erforderlich.
In der Schön Klinik Düsseldorf bestellen wir Sie nach der Entlassung aus dem Krankenhaus engmaschig ein- bis dreimal in unsere poststationäre/proktologische Sprechstunde zur Wundkontrolle ein. Bei Bedarf auch häufiger.
Für einige Tage nach der Operation sind Abführmittel ein probates Medikament. Wenn möglich, sollten hier Macrogol, ein Quellmittel, oder Flohsamenpräparate eingesetzt werden, welche mild und gut verträglich sind. Nehmen Sie sich Zeit beim Stuhlgang und vermeiden Sie starkes Pressen.
Da nach der Operation noch eine Wunde im Enddarmbereich besteht, die in den nächsten Wochen abheilt, sollte der After nach der Stuhlentleerung mit warmem Wasser gesäubert werden (Dusche, Bidet). Hartes Toilettenpapier und auch längere Anwendung von Feuchttüchern sind nicht empfehlenswert. Anschließend sollte der Afterbereich trocken getupft werden. Die Anwendung von Salben sollte mit dem Arzt besprochen werden. Locker sitzende und luftdurchlässige Unterwäsche ist sinnvoll.
Leichtere Blutungen aus der Analregion treten manchmal sogar noch einige Wochen nach der Operation, insbesondere häufig bei oder nach dem Stuhlgang auf. Da die Wunden in der Analregion nicht komplett verschlossen werden, ist dies normal.
Eine Diätvorschrift gibt es nicht.
Ballaststoffreiche Nahrung und reichlich Trinkflüssigkeit erleichtern die Verdauung, die Konsistenz des Stuhlgangs sollte weich und nicht hart sein. Kräftige Gewürze können zu unangenehmem Brennen im Analbereich führen und sollten in den ersten Wochen nach der Operation vermieden werden.
Schmerzen sind nach einer Enddarm-Operation in gewissem Umfang noch vorhanden. Der After ist eine sehr sensible Region, in der das Schmerzempfinden ausgeprägt ist. Ein mildes Schmerzmedikament ist in den ersten Tagen und besonders zur Stuhlentleerung daher sehr ratsam. In Absprache mit dem Arzt kommen folgende Medikamente infrage: Novaminsulfon (zum Beispiel Novalgintropfen), Ibuprofen.
Lokal empfehlen wir das Auftragen von schmerzstillenden Salben, wie zum Beispiel Xylocain Gel. Bei Anhalten der Beschwerden über mehr als eine Woche nach Entlassung ist die Wiedervorstellung in unserer proktologischen Sprechstunde empfehlenswert.
Sollten Sie nach der Operation und nach der Entlassung aus unserer Klinik Sorgen oder Fragen haben, melden Sie sich gern telefonisch unter der Nummer +49 211 5672301 oder stellen Sie sich im Notfall direkt in unserer Notfallambulanz wieder vor.
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Fachärztin für Spezielle Viszeralchirurgie
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Facharzt für Allgemeine Chirurgie
Facharzt für Viszeralchirurgie
Zusatzbescheinigung für Proktologie