Die Schön Klinik Neustadt ist eine der erfahrensten Kliniken für künstlichen Gelenkersatz. Wir sind als EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung zertifiziert (endoCert®), was Ihre Versorgung auf höchster Qualitätsstufe sichert.
Wahl des Implantats
Die Entscheidung für die Art des zweiten Implantats und seiner stabilen Verankerung wird von unseren Spezialisten wohlüberlegt getroffen. Derselbe Gelenktyp kommt meistens nicht mehr infrage. Denn die Situation im Gelenk hat sich Monate oder Jahre nach der ersten Operation möglicherweise durch Abbauprozesse verändert. Oft werden bei Wechseloperationen spezielle, meist etwas größere Revisionsimplantate eingesetzt.
Spezialimplantate zur Knochenverstärkung: In vielen Fällen müssen wir den noch vorhandenen Knochen mit Knochenersatzstoffen, Knochentransplantaten oder metallischem Knochenersatz verstärken, um einen sicheren Halt der Wechselprothese zu erreichen. Mit Spezialimplantaten wie Abstützschalen an der Gelenkpfanne können wir auch in geschwächtem Knochen ein stabiles Implantat verankern.
Teilersatz oder Komplettaustausch: Diese Entscheidung hängt ganz von der individuellen Situation ab. Häufig reicht es, die lockeren oder verschlissenen Teile der Komponenten auszutauschen. Zum Beispiel nur den Prothesenschaft oder nur die Gelenkpfanne oder das Pfanneninlay – vorausgesetzt die Ersatzteile sind noch verfügbar.
In anderen Fällen (zum Beispiel bei einer Infektion) kann der komplette Austausch oder auch der Wechsel von einer bisherigen Teil- auf eine Vollprothese die optimale Lösung sein.
Operation
Eine Wechseloperation ist anspruchsvoller und dauert deshalb meist länger als eine Erstimplantation. Unter größtmöglicher Schonung der Weichteile und knöchernen Strukturen entfernen wir zunächst die alten Implantate und setzen anschließend die erneuerten Komponenten ein. Zum Abschluss der Operation überprüfen wir den korrekten Sitz und die Beweglichkeit der neuen Prothese. Eventuell machen wir zur Sicherheit noch eine Röntgenaufnahme, bevor die Wunde vernäht und verbunden wird.
Wie bei der primären Endoprothetik setzen wir fremdblutsparende Maßnahmen und eine Schmerzbehandlung ein. Nach der Operation streben wir die frühestmögliche Mobilisierung unserer Patientinnen und Patienten an.
Operation bei einer Gelenkinfektion
Rechtzeitig erkannt und in einem frühen Stadium kann eine Gelenkinfektion eventuell noch durch Wundreinigung, Gelenkspülung und eine antibiotische Therapie erfolgreich behandelt werden. In diesem – allerdings seltenen – Fall, muss die Prothese nicht ausgetauscht werden.
Hat sich die Infektion schon stark ausgebreitet, lässt sich ein Komplettaustausch der Prothese nicht vermeiden. Oft sind dazu sogar zwei Eingriffe und mehr nötig. Zunächst wird das infizierte Implantat durch ein antibiotikahaltiges Provisorium ersetzt. Je nach Art der Erreger bleibt der Platzhalter für zwei bis sechs Wochen im Gelenk. Erst wenn völlige Keimfreiheit erreicht ist, kann die neue Prothese im Rahmen einer zweiten Operation implantiert werden.