Norbert Famulla
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Ziel der Behandlung nach einer Olekranonfraktur ist das Vermeiden von Fehlstellungen und/oder Funktionseinbußen des Ellenbogens. Ohne eine Operation lässt sich das allenfalls bei einer einfachen Fraktur des Ellenhakens ohne Verschiebung der Knochenstücke erreichen.
Ist eine konservative Behandlung möglich, wird der Ellenbogen in einem Gipsverband ruhiggestellt. Der Verband liegt von der Schulter bis zum Handgelenk an, sodass der Ellenbogen fast vollständig gestreckt ist. Spätestens nach zwei Wochen kann der Gips in der Regel abgenommen werden und Sie dürfen vorsichtig und unter Anleitung mit Mobilisationsübungen anfangen.
Die konservative Behandlung wird vor allem bei älteren Menschen mit erhöhtem Operationsrisiko erwogen.
Bei einer Ellenhakenfraktur ist eine operative Stabilisierung der Knochen die optimale Therapie – die sogenannte Osteosynthese. Dabei werden die Knochenbruchstücke erst in die richtige Stellung gebracht und dann fixiert, sodass sie stabil wieder zusammenwachsen. Das gewählte Verfahren richtet sich nach der Schwere der Olekranonfraktur.
Bei einem Ellenhakenbruch mit zwei Bruchstücken fixieren wir das abgebrochene Fragment am Knochenschaft der Elle mit zwei parallel gelegten Drähten und einer Drahtschlinge (Zuggurtungsosteosynthese).
Bei einem komplexen Ellenhakenbruch werden die einzelnen Knochenfragmente mittels einer Verplattung an der Gelenkfläche in korrekter Stellung fixiert (Plattenosteosynthese).
Nach einer Operation mit Verplattung entscheiden wir individuell, ob eine Ruhigstellung von zwei bis drei Wochen nötig ist, bevor mit der Mobilisierung begonnen werden kann.