In 95 Prozent der Fälle lässt sich der Tennisarm erfolgreich mit konservativen Maßnahmen behandeln. Allerdings sind Geduld und Konsequenz gefragt. Es kann mehrere Monate dauern, bis die Beschwerden ganz verschwinden.
Für die konservative Behandlung werden in der Regel verschiedene Verfahren kombiniert. Welche das sind, bestimmen wir individuell je nach Schwere Ihrer Verletzung und Ihrer beruflichen und privaten Lebenssituation.
Schonung und Sportpause
Die wichtigste Therapie beim Tennisarm besteht darin, den betroffenen Arm einige Zeit konsequent zu schonen und schmerzhafte Bewegungen strikt zu meiden. Das gilt nicht nur für den Sport, sondern auch für Ihre alltäglichen Aktivitäten. Da die Epicondylitis radialis humeri in der Regel den dominanten Arm betrifft, kann das ziemlich lästig sein. Hilfreich ist es, den Arm in der akuten Phase durch eine individuell angepasste Unterarmschiene mit Einschluss von Handgelenk und Fingern ruhigzustellen. Als Alternative bietet sich eine vorgefertigte Epicondylitisbandage an.
Schmerzlinderung
- Kühlen und Wärmen: Im akuten Stadium des Tennisarms können Coolpacks helfen. (Vorsicht: Die Packs sollten immer in ein Tuch eingewickelt werden und nicht direkt auf der Haut liegen.) Bei einem schon länger bestehenden Tennisarm hilft Wärme besser. Sie verbessert die Durchblutung und unterstützt die Entspannung der gestressten Armmuskeln.
- Schmerzmittel: Ob als Salbe oder Tablette – im akuten Stadium des Tennisarms sind entzündungshemmende Medikamente sinnvoll. Auch Kinesiotapes können die Beschwerden beim Tennisellenbogen lindern, sollten aber fachgerecht angelegt werden. Wir zeigen Ihnen gerne, wie es richtig ist.
- Kortison: Sehr gut und schnell wirken Kortisonspritzen, eventuell gemischt mit einem Betäubungsmittel. Beim Tennisarm werden sie direkt in den Bereich des betroffenen Sehnenansatzes injiziert. Die Behandlung mit Kortison ist aber nur in Notfällen sinnvoll, wenn extremer Schmerz schnell verschwinden soll. Denn Kortison hat keine heilende Wirkung und auch die Schmerzlinderung hält nicht lange vor.
Physikalische Verfahren bei einem Tennisarm
Welche Verfahren in welcher Kombination zur Anwendung bei Ihnen sinnvoll sind, besprechen unsere Experten ausführlich mit Ihnen.
- Iontophorese: Die medizinische Reizstrombehandlung reduziert die Reizübertragung der Nerven und damit die Schmerzen (nicht geeignet für Menschen mit Herzschrittmacher).
- Ultraschallbehandlungen: Die Schallwellen erzeugen Wärme direkt im Gewebe und regen die Durchblutung an.
- Physiotherapie – zum Beispiel Quermassage der Handgelenksmuskulatur und Dehnung der überanstrengten Muskeln
- Extrakorporale Stoßwellentherapie (EWST): Hier dringen in bestimmten Geräten erzeugte Druckwellen direkt in den Sehnenbereich ein.
- Röntgentiefentherapie: Die Bestrahlung mit sehr niedrig dosierter Röntgenstrahlung reduziert die entzündliche Reaktion im Ellenbogen.