Unterarmschaftbruch

Manchmal reicht schon ein unglücklicher Sturz beim Sport, um sich einen Arm zu brechen. Wenn gleichzeitig beide Unterarmknochen – also Elle (Ulna) und Speiche (Radius) – betroffen sind, spricht man von einem Unterarmbruch (Unterarmfraktur). Mit einem Anteil von 60 Prozent bildet der Bruch des Unterarmschafts die häufigste Form eines Unterarmbruchs (Unterarmschaftbruch). Dabei unterscheidet man zwischen einfachen Querbrüchen (Querfrakturen), Keilbrüchen (Keilfrakturen) und komplexen Mehrfragment- oder Trümmerbrüchen (Trümmerfrakturen). In manchen Fällen sind auch die anliegenden Gelenke von der Fraktur betroffen. Dabei kann es in Verbindung mit dem Bruch zu einer gleichzeitigen Verrenkung eines Gelenkes kommen (Luxationsfraktur).

Grünholzfraktur: Unterarmbruch im Kindesalter 
Eine Sonderform des Unterarmbruchs im Kindesalter ist die Grünholzfraktur. Eine Grünholzfraktur ist ein unvollständiger Knochenbruch, der an das Knickverhalten von grünem Holz erinnert und auch als Biegungsbruch bezeichnet wird. Dabei bleibt die umhüllende elastische Knochenhaut (Periost) meist vollständig erhalten. Der Grund liegt darin, dass sich Kinder und Jugendliche noch im Wachstum befinden und ihre Knochensubstanz noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Etwa 25 Prozent der kindlichen Unterarmschaftbrüche sind Grünholzfrakturen. Unsere Spezialisten in den Schön Kliniken verfügen über umfassende Erfahrung in der Behandlung von Unterarmschaftbrüchen.

Unterarmschaftbruch-Behandlung

Unser Ziel: den Arm wieder voll einsetzen können

Das oberste Ziel unserer Behandlung ist es, dass Sie oder Ihr Kind den Arm wieder voll und ohne Einschränkung bewegen und einsetzen können. Unsere Spezialisten in den Schön Kliniken bieten dafür unterschiedliche Therapie-Ansätze. In der Regel behandeln wir eine Fraktur des Unterarmschafts bei Kindern konservativ oder mit Markraumnägeln, im Erwachsenenalter dagegen meist operativ mit einer Platte. Das liegt daran, dass bei Erwachsenen eine konservative Therapie der Unterarmfraktur aus verschiedenen Gründen kaum möglich ist. Zum einen ist die Reposition (das Zurückbringen in die Normallage) schwierig, zum andern erfordert die Fraktur eine langzeitige Ruhigstellung. Hinzu kommen häufige Komplikationen wie die Ausbildung einer Pseudarthrose.

Konservative Behandlung im Kindesalter

Grünholzfrakturen und Brüche, die stabil in die anatomisch richtige Position gebracht werden können, können meist konservativ behandelt werden. Zum Einrichten der Bruchstücke kann eine kurze Narkose sinnvoll sein. Anschließend legen wir eine Schiene oder einen Gipsverband an, um den Arm für etwa vier Wochen ruhigzustellen und zu stabilisieren. Meist erfolgen im Verlauf noch Röntgenkontrollen.

Operation im Kindesalter

Bei einem instabilen Bruch mit starker oder wieder aufgetretener Verschiebung der Knochen ist oft eine operative Behandlung notwendig. Dabei bereiten wir zunächst die Knochenschicht der gebrochenen Knochenenden (Kortikalis) unter Narkose so vor, dass die beiden Bruchstücke normal zusammengefügt werden können (Wiedereinrichtung oder Reposition). Danach erfolgt eine Fixierung, zum Beispiel mit einem sogenannten Markraumnagel, um eine höhere Stabilität zu erreichen, eventuell können auch Platten eingesetzt werden.

 

Operation bei Erwachsenen

Um einen Unterarmschaftbruch bei Erwachsenen optimal zu behandeln, kommt in der Regel nur ein operativer Eingriff infrage. Zur Stabilisierung der Knochen nutzen unsere Spezialisten in den Schön Kliniken meist eine sogenannte Plattenosteosynthese – eine Verbindung mit speziellen, anatomisch passenden Plattensystemen.

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Unsere Spezialisten bei einem Unterarmschaftbruch

Norbert Famulla
LEITENDER OBERARZT

Norbert Famulla

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie