Mohamed Salah Elshafeai
Facharzt für Neurochirurgie
Eine nicht operative Therapie kann bei leichteren Fällen von Spondylodiszitis erwogen werden. Das bedeute: Die Untersuchungen haben noch kaum Schäden an den Wirbeln und keinen Befall des Wirbelsäulenkanals erkennen lassen, die Infektion hat sich nicht auf andere Körperbereiche ausgedehnt und die Schmerzen sind erträglich. Auch wenn das Operationsrisiko zu groß für die einzelne Patientin beziehungsweise den einzelnen Patienten wäre, wird konservativ behandelt.
Wie wird konservativ behandelt?
Zu einer operativen Behandlung raten wir, wenn die Antibiotika und die Ruhigstellung nicht zu einer deutlichen Besserung führen, Abszesse in benachbarten Weichteilen entstehen, neurologische Ausfallserscheinungen auftreten oder die Wirbelsäule instabil wird. Das genaue Vorgehen hängt vom Ausmaß der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der oder des Betroffenen ab.
Ziel der Operation ist einerseits eine Stabilisierung der Wirbelsäule zum Erhalt von Form und Statik (Spondylodese), andererseits die Sanierung der infizierten Bereiche und Gewinnung von infiziertem Material für eine präzise angepasste Antibiotikatherapie. Dafür legen wir die betroffenen Wirbelkörper frei, entfernen das infizierte Gewebe, spülen den Eiter aus und versteifen gegebenenfalls mit einem Stab-Schrauben-System die zerstörten Wirbelsäulenabschnitte. Je nach Ausmaß der Schäden und des Befindens unserer Patientin beziehungsweise unseres Patienten kann die operative Behandlung „zweizeitig“ durchgeführt werden, das heißt in einem ersten Eingriff und – ein bis zwei Wochen später – in einem zweiten Eingriff.