Prof. Dr. Kai Megerle
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Handchirurg
Fellow of the European Board of Hand Surgery
Die Wundheilungsstörung an den unteren Extremitäten behandeln wir abhängig von der Stelle und der Schwere der Schädigung. Bei der Wahl der geeigneten Therapie berücksichtigen wir zudem mögliche Grunderkrankungen sowie weitere Faktoren, wie Ihr Alter. Reichen die konservative und die einfache chirurgische Wundtherapie nicht aus, um die Wundheilungsstörung zu beheben, kann die Gewebetransplantation (Lappenplastik) eine effektive therapeutische Maßnahme sein, um einen sauberen, ästhetisch ansprechenden Wundverschluss zu erzielen und eine Amputation der betroffenen Gliedmaßen zu verhindern. Den mikrochirurgischen Eingriff planen unsere hoch spezialisierten Experten aus der plastischen Chirurgie. Falls gleichzeitig eine Operation am Knochen durchgeführt werden soll, wird diese im interdisziplinären Team zusammen mit Orthopädinnen und Orthopäden oder Unfallchirurginnen und -chirurgen durchgeführt.
Um den Heilungsprozess der Wunde zu ermöglichen, muss sie sauber und frei von schädigenden Einflüssen gehalten werden. Die grundlegende Wundreinigung von abgestorbenem Gewebe, Belägen und Fremdkörpern nehmen wir chirurgisch vor (Débridement). Die weitere Hygiene von Wunde, Wundrändern und unmittelbarer Umgebung ist ein wichtiger Bestandteil der konservativen Therapie. Diese erfolgt meist in Zusammenarbeit mit heimatnahen Wundzentren. Anhand von interaktiven Wundauflagen, wie Hydrogelen, Alginaten oder Schaumverbänden, sorgen wir für ein günstiges und feuchtes Mikroklima, unter dem sich Bindegewebs- und Hautzellen vermehren können. Eine Kompressionstherapie kann dabei helfen, durch kontrollierten Druck auf das im Gewebe liegende Venen- und Lymphgefäßsystem den Blutfluss anzuregen und Wassereinlagerungen (Ödemen) vorzubeugen. Starke Schmerzen, die bei einer Wundheilungsstörung häufig auftreten, behandeln wir medikamentös. Liegt eine bakterielle Infektion vor, verabreichen wir Antibiotika. Darüber hinaus behandeln wir, soweit möglich, Grunderkrankungen mit, die den Wundheilungsprozess behindern können, etwa einen erhöhten Blutzucker bei Diabetes mellitus.
Bei einer Wundheilungsstörung an den unteren Extremitäten müssen wir zunächst die Wunde reinigen. Hierbei entfernen wir Beläge und tragen abgestorbenes Gewebe (Nekrosen) ab, bis das gesunde Gewebe freigelegt ist, das die Sauerstoffversorgung der Wunde verbessert. Auch Wundsekret oder größere Blutergüsse können wir chirurgisch entfernen. Ist die Wunde infiziert, kann es notwendig sein, sie zu vergrößern, bis die nicht heilenden Anteile entfernt sind. Lässt sich die Wunde nicht mehr vollschichtig schließen und heilt sie dadurch nicht ab, kann eine Amputation des betroffenen Körperteils drohen. In vielen Fällen können wir mithilfe der sogenannten Lappenplastik einen Wundverschluss erreichen und damit den Verlust des betroffenen Körperteils verhindern. Hierzu entnehmen wir Ihnen ein Stück Gewebe mit eigener Blutversorgung an anderer Stelle des Körpers und ersetzen damit den fehlenden Weichteilmantel der betroffenen Region, inklusive Knochen, Nerven und Muskeln (rekonstruktive Mikrochirurgie). Wenn die Lappenplastik als Behandlungsmöglichkeit für Sie geeignet ist, besprechen unsere Spezialisten diese ausführlich mit Ihnen und bereiten Sie individuell auf die Operation vor.
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Handchirurg
Fellow of the European Board of Hand Surgery