Prof. Dr. Markus Walther
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Das Morton-Neurom, auch als Morton-Syndrom, Metatarsalgie oder Morton’sche Neuralgie bekannt, ist eine Erkrankung, die Schmerzen im Vorfußbereich, speziell zwischen den Zehen, hervorruft. Als Symptome werden ein brennendes, pelziges Kribbeln oder plötzlicher stechender Schmerz beschrieben. Die Ursache liegt in der Verdickung des Gewebes um einen der Nerven, der zu den Zehen führt – meist zwischen der zweiten und dritten oder der dritten und vierten Zehe. Diese Verdickung, eine gutartige Wucherung des Nervengewebes, kann durch chronische mechanische Irritation wie Druck oder Reibung infolge von Fehlstellungen der Zehen oder des Fußgewölbes entstehen.
Das Morton-Neurom kann sehr schmerzhaft sein und eine große Belastung für Betroffene darstellen, weil es ihre Mobilität und Lebensqualität erheblich einschränken kann. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Behandlungen sind entscheidend, um die Symptome zu kontrollieren und eine weitere Verschlechterung der Erkrankung zu verhindern. Die Expertinnen und Experten für Fuß und Sprunggelenk der Schön Kliniken beraten und behandeln Sie zuverlässig.
Ein Morton-Neurom lässt sich oft erfolgreich therapieren, wobei der Erfolg von mehreren Faktoren abhängt, unter anderem vom Ausmaß des Neuroms, der Auswahl der Behandlungsmethoden und der individuellen Reaktion der Patientinnen und Patienten auf die Therapie. In einigen Fällen kann sich ein Morton-Neurom nach einer gewissen Zeit auch ohne spezifische Behandlung zurückbilden, insbesondere wenn der Druck auf die betroffenen Nerven durch Maßnahmen wie die Verwendung von Einlagen reduziert wird.
Die Behandlungsstrategien für ein Morton-Neurom variieren je nach Schweregrad der Symptome und können von konservativen, medikamentösen bis hin zu chirurgischen Optionen reichen. Nachfolgend bieten wir Ihnen einen Überblick über die möglichen Therapieansätze.
Unter einer konservativen Behandlung des Morton-Neuroms versteht man nicht operative Maßnahmen, die darauf abzielen, die Belastung des Nervs zu verringern und die Symptome zu lindern. Dieser Ansatz umfasst die Mobilisierung des Fußes durch spezifische Morton-Neurom-Übungen, die Stärkung der Muskulatur sowie den Einsatz orthopädischer Hilfsmittel. Ziel dieser sanften Therapie ist es, den mechanischen Druck auf den Nerv zu reduzieren und dadurch eine spürbare Reduktion der Schmerzen herbeizuführen. In vielen Fällen führt diese Art der Behandlung bereits zu einer deutlichen Besserung, Symptome können in einigen Fällen sogar gänzlich verschwinden. Allerdings erfordert der Heilungsprozess Geduld, denn er kann eine gewisse Zeit beanspruchen.
Physiotherapie und speziell auf den Fuß abgestimmte Übungen sind wesentliche Bestandteile bei der Behandlung des Morton-Neuroms. Sie sind darauf ausgerichtet, Schmerzen zu reduzieren und die Funktionalität des Fußes zu verbessern. Folgende Übungen zur Stärkung und Flexibilitätssteigerung unterstützen den Fuß dabei, Belastungen besser zu verteilen, und entlasten den betroffenen Nerv:
Auch die Stoßwellentherapie kann eine effektive Ergänzung darstellen. Sie zielt darauf ab, den Heilungsprozess im Gewebe zu fördern und Schmerzen direkt am Ort des Neuroms zu lindern.
Morton-Neurom – kühlen oder wärmen?
Kühlen ist vor allem bei akuten Schmerzen und Entzündungen zu empfehlen, um Schwellungen zu verringern und Schmerzen zu lindern. Wärmeanwendungen hingegen eignen sich mehr bei chronischen Beschwerden, um die Durchblutung zu fördern und Muskelverspannungen zu lösen. Ob Sie den betroffenen Fuß kühlen oder wärmen, entscheiden Sie am besten anhand der aktuellen Symptome und unter fachkundiger Beratung, um die effektivste Linderung zu erzielen.
Speziell angefertigte Schuhe und orthopädische Einlagen können Personen, die unter einem Morton-Neurom leiden, eine erhebliche Erleichterung verschaffen. Diese orthopädischen Hilfsmittel sind darauf ausgelegt, den Druck auf den betroffenen Bereich des Fußes zu minimieren und die Fußstellung zu korrigieren, um so die Belastung des Nervs zu reduzieren. Spezielle Morton-Neurom-Schuhe weisen oft einen breiteren Zehenbereich auf, um Druckstellen zu vermeiden und den Zehen mehr Raum zu geben. Eine niedrige Absatzhöhe hilft, den Vorfuß zu entlasten. Orthopädische Morton-Neurom-Einlagen, die individuell angepasst werden, unterstützen das Fußgewölbe und sorgen für eine gleichmäßigere Druckverteilung beim Gehen. Sie können auch spezifische Polsterungen enthalten, die gezielt den Bereich um das Neurom entlasten.
Die Verwendung von Medikamenten stellt einen weiteren nicht operativen Ansatz in der Behandlung des Morton-Neuroms dar: Entzündungshemmende Arzneimittel, wie zum Beispiel Ibuprofen, und Kortikosteroidinjektionen direkt in die betroffene Region können temporär Schmerz und Entzündung lindern. Allerdings spricht nur ein Teil der Patientinnen und Patienten dauerhaft auf die konservative Behandlung an. Auch können Kortikosteroidinjektionen nicht zu häufig durchgeführt werden, da ansonsten Schäden im Fettpolster der Fußsohle auftreten können.
In schweren Fällen, in denen konservative Behandlungsmethoden die Symptome nicht ausreichend lindern, muss gegebenenfalls eine operative Therapie des Neuroms in Betracht gezogen werden. Diese chirurgische Intervention zielt darauf ab, den betroffenen Nerv zu entfernen und damit die Schmerzen dauerhaft zu beseitigen. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant unter lokaler Betäubung. Nach der Operation kann eine gewisse Erholungszeit notwendig sein, während derer der Betroffene spezielle Anweisungen zur Fußpflege und Belastung beachten muss, um eine optimale Heilung zu gewährleisten.
Morton Neurom OP: Erfahrungsberichte
In Erfahrungsberichten geben Patientinnen und Patienten, die sich einer Operation wegen eines Morton Neuroms unterzogen haben, überwiegend positive Rückmeldungen bezüglich der Schmerzlinderung und einer verbesserten Lebensqualität. In einigen Berichten werden vorübergehende Taubheitsgefühle oder die Notwendigkeit, das Schuhwerk anzupassen, erwähnt. Der operative Eingriff führt aber in den meisten Fällen bei den Betroffenen zu befriedigenden Ergebnissen.
Obwohl die Operation eine hohe Erfolgsrate aufweist und vielen Betroffenen eine große Erleichterung verschafft, ist sie dennoch mit den üblichen Risiken chirurgischer Eingriffe verbunden und erfordert eine sorgfältige Abwägung und die Beratung durch eine spezialisierte Ärztin/einen spezialisierten Arzt. Die Entscheidung für eine Operation sollte daher individuell getroffen werden und auf einer gründlichen Untersuchung sowie der Abwägung aller anderen verfügbaren Optionen basieren.
Wir beraten Sie dazu umfassend, einfühlsam und kompetent. Besuchen Sie uns an einem unserer Standorte der Schön Kliniken. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.