M. Sc. Anna Obermayr
Psychologin M.Sc.
Psychologische Psychotherapeutin VT
„Anpassungsstörung“ ist eine der wenigen im Diagnose-Manual der Weltgesundheitsorganisation, der „International Classification of Diseases“, also der ICD-10-Klassifikation (und ähnlich im DSM-5) aufgeführten Diagnosen, in denen weniger die jeweilige Symptomatik und mehr umschriebene, eben diese Symptomatik auslösende Ereignisse, zumeist Konflikte beziehungsweise Stressoren im Lebensumfeld, mitunter aber auch schwere körperliche Erkrankungen, im Mittelpunkt der Störung stehen.
Die Ursache sind oftmals depressive Verstimmungen, andere depressive Beschwerden und weitere psychische Symptome aus dem Bereich der affektiven Störungen, mitunter aber auch Ängste oder auch körperliche Beschwerden (sogenannte somatoforme Störungen), für die sich keine erklärenden medizinischen Befunde finden lassen.
Im Rahmen der Psychotherapie geht es zunächst darum, die Zusammenhänge zwischen dem belastenden Ereignis oder der belastenden Situation, der betroffenen Person, deren Persönlichkeit und dem sozialen Umfeld aufzuzeigen und in eben diesem Kontext zu verstehen:
Wie konnte es geschehen, dass die betreffenden psychischen Belastungen beziehungsweise schweren Belastungen den jeweiligen Menschen in dessen Bewältigungsstrategien beziehungsweise in dessen Resilienz derart überfordern konnten, dass sich die jeweiligen Symptome entwickeln konnten?
Mit der Beantwortung dieser Fragen, zumal im Mittelpunkt der Einzeltherapie, ist bereits ein erster therapeutischer Schritt gelungen. Letztlich geht es darum, das individuelle Repertoire der Patientin oder des Patienten an Möglichkeiten beziehungsweise Strategien so zu erweitern, dass eine angemessene Bewältigung der belastenden, mitunter auch als traumatisierend erlebten Ereignisse möglich wird. Dies kann einerseits auf der Ebene verbesserter und erweiterter Kompetenzen geschehen (hierzu bieten sich neben den allgemeinen psychotherapeutischen Gruppen unter anderem die Gruppe „Soziales Kompetenztraining“ oder, bei Belastungen im beruflichen Bereich, berufsbezogene Therapiegruppen wie „Stressbewältigung am Arbeitsplatz“ (SBA) oder „Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf“ (AGIL) an.
Um angemessene soziale Unterstützung zu erfahren, gilt es, die jeweilige Symptomatik beziehungsweise psychische Störung so zu kommunizieren, dass nahestehende Personen dies als normale Reaktionen nachvollziehen können. Andererseits kann Bewältigung auch dadurch gelingen, dass das Gewicht der belastenden Ereignisse reduziert wird, etwa im Rahmen eines Achtsamkeitstrainings und mit Strategien, die „Grübeln“ – einem angesichts einschneidender Erlebnisse häufigen Phänomen – entgegenwirken.
Entsprechende therapeutische Angebote sind an allen Standorten der Schön Klinik Roseneck, in Prien bzw. Rosenheim und auch unseren Tageskliniken in München und Prien möglich. Während die Behandlung in den Tageskliniken auf das jeweilige Einzugsgebiet beschränkt ist (München beziehungsweise Chiemgau), werden in den Kliniken selbst Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem angrenzenden deutschsprachigen Ausland behandelt.
Die Prognose von Anpassungsstörungen ist gut: In einem halben Jahr sollte es für Betroffene möglich sein, die aus belastenden Lebensereignissen erwachsenden Symptome – im Sinne einer „Heilung“ – zu bewältigen beziehungsweise zum Abklingen zu bringen. Differenzialdiagnostisch ist die Abgrenzung zum Beispiel zu Traumafolgestörungen (unter anderem posttraumatische Belastungsstörung PTBS), aber auch Depressionen und Angststörungen wichtig. Auch Depressionen und Angststörungen können von belastenden Konstellationen – nicht selten und gewissermaßen im Sinne eines das Fass zum Überlaufen bringenden Ereignisses – ausgelöst werden. Die Dauer Ihrer Therapie hängt zudem vom individuellen Verlauf sowie der Schwere Ihrer Anpassungsstörung ab.
Psychologin M.Sc.
Psychologische Psychotherapeutin VT
Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie); SupervisorIn
Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Zertifizierte Schematherapeutin
Supervisorin
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie (DGPPN), Suchtmedizinische Grundversorgung (BLÄK), Verkehrsmedizin (BLÄK).