Dr. Lars Löhrer
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle orthopädische Chirurgie
Der Schmerz kommt auf leisen Sohlen. Anfangs tritt er nur nach körperlicher Arbeit oder Sport auf. Der eine spürt ihn im Nacken, der andere im Kreuz oder im unteren Rücken. Irgendwann schmerzt es ständig, egal ob im Sitzen, Stehen oder Liegen. Teilweise strahlt der Schmerz sogar bis in die Arme oder Beine aus. Die Ursache? Möglicherweise Osteochondrose.
Eine Osteochondrose ist eine fortschreitende degenerative Veränderung im Knorpel und Knochen sowie im angrenzenden Bereich der Bandscheiben der Wirbelsäule. Sie entsteht durch eine Abnutzung der Bandscheiben und der angrenzenden Wirbel.
Die Schön Kliniken sind spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung der Osteochondrose in allen Schweregraden. In der Akutphase wird eine entsprechende schmerzlindernde Therapie eingeleitet. Kombiniert mit Rückenschule und Entspannungsübungen sorgt eine begleitende medikamentöse Therapie bei vielen Betroffenen für Entlastung.
In der Schön Klinik Düsseldorf finden Sie in Nordrhein-Westfalen den einzigen Standort mit unseren Spezialisten für die Wirbelsäule. Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Team aus Orthopädie, Unfallchirurgie und Neurochirurgie. Unser Fachzentrum ist als Wirbelsäulenspezialzentrum der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft zertifiziert.Verschleißbedingte Veränderungen der Bandscheibe beginnen bei vielen Patientinnen und Patienten schon vor Erreichen des 30. Lebensjahres.
Insbesondere bei jüngeren Patientinnen und Patienten mit Rücken- und/oder Beinschmerz ist ein Bandscheibenvorfall häufig die Ursache für geklagte Beschwerden. Durch gezielte Therapie können unsere Experten in der Schön Klinik Düsseldorf die Akutsituation in der Regel schon durch ein konservatives Therapieregime gut in den Griff bekommen. Ein Bandscheibenvorfall ist allerdings nicht selten das erste Anzeichen für fortschreitende, verschleißbedingte Veränderungen der Wirbelsäule. Wenn die Pufferfunktion der Bandscheibe über die Jahre immer schlechter wird, werden die angrenzenden Wirbelkörper zunehmend belastet. Die Mehrbelastung führt zu einem Reizzustand der Wirbelkörper, welcher im MRT gut erkennbar ist. Auch die kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) verändern ihre Stellung zueinander und sind aufgrund der veränderten Stellungs- und Belastungsverhältnisse einem zunehmenden Verschleiß des Knorpels ausgesetzt.
Die Patientinnen und Patienten beklagen in der Lendenwirbelsäule einen tief sitzenden Rückenschmerz, welcher sie in der Früh nur langsam in den Alltag starten lässt. Zumeist brauchen Betroffene einige Stunden, um sich mobilisieren zu können. Zu viel Bewegung beziehungsweise schon ein normales Bewegungsmaß führt dann wiederum nicht selten zu kaum auszuhaltenden, belastungsabhängigen Rückenschmerzen. Die Patientinnen und Patienten geben oft an, dass sie einen Durchbrechschmerz im Kreuz verspüren. Arbeiten im Stehen auch für kurze Zeit, manchmal reichen fünf Minuten, sind Betroffenen nur schwer oder gar nicht möglich.
Diese Symptome und die oben genannten Veränderungen der Wirbelkörper erfüllen das klassische Bild einer erosiven Osteochondrose, das heißt einer aktiven Verschleißerkrankung der Wirbelsäule. Insbesondere sind hiervon sehr bewegliche Wirbelsäulenabschnitte betroffen, sodass eine erosive Osteochondrose in der Hals- und Lendenwirbelsäule häufig und in der durch den Brustkorb fixierten Brustwirbelsäule eher selten vorkommt.
Der Körper reagiert auf den Reizzustand mit dem Versuch, den entsprechenden Wirbelsäulenabschnitt selbst zu versteifen. Dies erfolgt über knöcherne Anbauten (Osteophyten) und die Verdickung der Bandstrukturen. Diese Veränderungen führen wiederum nicht selten zur Einengung von Nervenaustrittstellen oder des Spinalkanals, sodass im Laufe der Zeit auch Arm- und Beinschmerzen von den Patientinnen und Patienten beklagt werden. Eine sogenannte segensreiche Versteifung des entsprechenden Wirbelsäulenabschnitts (Spontanfusion) im Alter dauert in der Regel Jahre bis Jahrzehnte und ist somit für die allermeisten Betroffenen keine gute Alternative in der Hoffnung auf die Linderung der Beschwerden.
Allgemeine Informationen
Nicht jede Osteochondrose muss operativ versorgt werden. In vielen Fällen können unsere Wirbelsäulenspezialisten in der Schön Klinik Düsseldorf die aktivierte/erosive Osteochondrose mit einer konservativen Therapie auf ein erträgliches Beschwerdelevel bringen.
Interdisziplinäres Therapiekonzept
Die beste Therapie der Osteochondrose ist das intensive Training der Rücken- und Rumpfmuskulatur. In den heftigen Beschwerdephasen ist es den Patientinnen und Patienten allerdings kaum möglich, den Alltag zu bewältigen, sodass die Betroffenen häufig nicht in der Lage sind, ein gezieltes Rückentraining durchzuführen. Hier gilt es, durch ein individuelles konservatives Konzept Abhilfe zu schaffen und die Schmerzen zu lindern. Die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen, Diclofenac oder Arcoxia kann vorübergehend sinnvoll sein. Dies sollte unter Berücksichtigung bestehender Vorerkrankungen und Arzneimittelunverträglichkeiten nur unter ärztlicher Anleitung erfolgen.
In der Schön Klinik Düsseldorf können unsere Wirbelsäulenexperten Ihnen ein konservatives Therapiekonzept bestehend aus Physiotherapie, spezieller Schmerztherapie und gezielten Infiltrationen an die betroffenen Wirbelsegmente unter bildwandlergestützter Kontrolle anbieten.
Die oberste Priorität ist es, die Betroffenen durch ein interdisziplinäres Therapiekonzept wieder zu mobilisieren. Unsere geschulten Physiotherapeutinnen und -therapeuten zeigen den Patientinnen und Patienten täglich, wie sie sich im Alltag rückengerecht verhalten können, ohne Schonhaltungen einzunehmen.
Die konservative Therapie sollte zu einem längeren Intervall der Beschwerdereduktion führen. Bei fortgeschrittenen Befunden kann es sein, dass es nur zu einer sehr kurzen Beschwerdelinderung kommt oder unter laufender konservativer Therapie die schmerzärmeren Intervalle immer kürzer werden. In solchen Fällen kann ein Wechsel der Therapiestrategie diskutiert werden.
Allgemeine Informationen
Die operative Therapie der Osteochondrose kann dann sinnvoll sein, wenn eine konservative Therapie nicht mehr erfolgreich war. Sie ist notwendig, wenn neurologische Ausfälle bestehen. In solchen Fällen gilt es, die Ruhigstellung des entsprechenden Wirbelsäulenabschnitts zu erreichen. Dies gelingt durch eine Versteifung des jeweiligen Segments.
Bei der Versteifungsoperation befürchten viele Patientinnen und Patienten, dass hiernach ihre Beweglichkeit deutlich eingeschränkt ist. Man darf jedoch nicht davon ausgehen, dass ein durch fortgeschrittenen Verschleiß verändertes Segment noch eine normale Beweglichkeit hat. Durch knöcherne Anbauten, Verdickung der Bänder und Elastizitätsverlust der Bandscheibe ist es in vielen Fällen bereits zu einer deutlichen Reduktion des ursprünglichen Bewegungsumfangs gekommen. Insbesondere bei Versteifungen nur eines Wirbelsäulensegments (monosegmentale Fusionsoperation) spüren die meisten Patientinnen und Patienten keine Einschränkung der Gesamtbeweglichkeit der Wirbelsäule. Entscheidend für ein perfektes Operationsergebnis ist die individuell optimale Rekonstruktion des betroffenen Wirbelsäulensegments.
Operative Behandlungsmethoden an der Halswirbelsäule
An der Halswirbelsäule erfolgt die Entfernung der verschlissenen Bandscheibe sowie die Entlastung der Nervenwurzeln und des Rückenmarks in aller Regel von vorne. Es handelt sich dabei um einen minimalinvasiven Eingriff, welcher unter dem Mikroskop durchgeführt wird. Hierbei wird in dem betroffenen Wirbelsegment die Bandscheibe entfernt und hierdurch das Rückenmark sowie die betroffene Nervenwurzel entlastet. Auch knöcherne Anbauten – sogenannte Osteophyten – werden schonend abgetragen, damit das Rückenmark vollständig entlastet wird.
Die Versorgung des entsprechenden Segments erfolgt dann mit einem Platzhalter aus Titan. Alternativ kann insbesondere bei nur einem betroffenen Segment und jüngeren Patientinnen oder Patienten auch die Versorgung mit einer Bandscheibenprothese erfolgen. Die Mobilisation ist sofort nach der OP auf der Normalstation in Begleitung unseres geschulten Pflegepersonals möglich. Schon nach drei Tagen können die Patientinnen und Patienten unsere Klinik verlassen.
Operative Behandlungsmethoden an der Brust- und Lendenwirbelsäule
Auch hier muss eine Ruhigstellung des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts erreicht werden. In den allermeisten Fällen können unsere Experten in der Schön Klinik Düsseldorf dies über einen Zugang von hinten erreichen. Zunächst erfolgt die Stabilisierung des betroffenen Segments mit Schrauben und Stäben. Bei einer Osteochondrose sind mindestens zwei Wirbelkörper betroffen. Entsprechend wird jeder Wirbelkörper mit zwei Schrauben versorgt und über einen Stab mit dem darunter liegenden Wirbelkörper fixiert. Nun kann die Bandscheibe entfernt werden. Um das Segment zu rekonstruieren, erfolgt schließlich die Abstützung des Bandscheibenfachs mit einem Platzhalter aus Titan. Dieser wird in den allermeisten Fällen mit bei der Operation anfallendem Knochen der Patientin beziehungsweise des Patienten befüllt.
Nun braucht es sechs bis zwölf Monate Zeit, bis beide Wirbelkörper vollständig miteinander verblockt sind und die Versteifung vollzogen ist. Das bedeutet nicht, dass Patientinnen und Patienten erst nach sechs bis zwölf Monaten in ihren Alltag mit Zugewinn an Lebensqualität zurückkehren können. Bereits am OP-Tag erfolgt die Mobilisation in Begleitung unseres geschulten Pflegepersonals.
Nach der Erstmobilisation in Begleitung unseres geschulten Pflegepersonals kommen unsere Physiotherapeutinnen und -therapeuten spätestens am ersten Tag nach der Operation zu Ihnen und zeigen Ihnen, wie Sie sich rückengerecht bewegen können. Hierbei wird insbesondere auch auf Alltagssituationen eingegangen, damit Sie auf die Zeit nach der Operation zu Hause gut vorbereitet sind. In den ersten sechs Wochen nach OP sollte auf eine rückengerechte Mobilisation geachtet werden.
Auf schweres Heben über fünf Kilogramm sollte ebenfalls für sechs Wochen verzichtet werden. Nach circa fünf Tagen ist die Entlassung nach Hause in der Regel möglich.
Sechs Wochen nach der OP sehen wir Sie in unserer poststationären Sprechstunde zur Abschlusskontrolle. Hiernach dürfen Sie wieder beginnen, Ihren Gewohnheiten (Sport- und Freizeitbeschäftigungen) nachzugehen. Wir beraten Sie bezüglich Ihrer bevorzugten sportlichen Betätigung dann gerne individuell.
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