Dr. Amelie Böhme
Fachärztin für Innere Medizin
Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
ACLS- und PALS-Provider
Fachkunde Strahlenschutz
Transfusionsbeauftragte
Die gute Nachricht: Seit vielen Jahren ist die Zahl der Sterbefälle aufgrund eines Herzinfarktes und deren relative Häufigkeit in Deutschland rückläufig. Dennoch erleiden in Deutschland immer noch etwa 250.000 Menschen jährlich einen Herzinfarkt.
In den Schön Kliniken bieten Ihnen unsere Spezialisten der Herzinfarkt-Spezialstation eine umfassende Therapie: von der ersten Notfallversorgung bis zur Überleitung in die Rehabilitation.
Unser Online-Selbsttest gibt Ihnen eine erste Einschätzung, ob eine Erkrankung bei Ihnen vorliegen kann.
Bei einem Herzinfarkt ist schnelle Hilfe entscheidend. Innerhalb der ersten Stunde stehen die Aussichten gut, dass eine Herzkatheterbehandlung den Infarkt nahezu ohne Folgen für den Herzmuskel therapieren kann. Auch weil die Gefahr des Herzstillstands durch Kammerflimmern in der ersten Stunde am größten ist, sollte bei Herzinfarktsymptomen rasch reagiert und der Rettungsdienst alarmiert werden.
Erstes Ziel der Notfallversorgung unserer Herzinfarktklinik ist es, den Kreislauf zu stabilisieren, Schmerzen zu nehmen und lebensrettende Medikamente wie Aspirin zu geben.
Herzinfarktpatientinnen und -patienten müssen umgehend in eine geeignete Klinik mit 24-stündiger Herzkatheterbereitschaft transportiert werden. Dort werden spezielle Herzkatheter über die Schlagadern in der Leiste oder im Arm eingeführt und so die Herzkranzgefäße über eine digitale Röntgenanlage mit Kontrastmittel sichtbar gemacht. Mit dieser Methode lassen sich hochgradige Engstellen oder Verschlüsse der Herzkranzgefäße feststellen. Ob und wann die Herzkatheterbehandlung durchgeführt wird, hängt vom Infarkttyp ab.
Beim „großen“ Herzinfarkt mit typischen EKG-Veränderungen, die auf einen akuten Gefäßverschluss hinweisen, sollte die Herzkatheterbehandlung möglichst unverzüglich und unbedingt innerhalb von 90 bis maximal 120 Minuten erfolgen.
Der Einsatz des Herzkatheters beim „kleinen“ Herzinfarkt oder bei instabilen Brustschmerzen hängt von den Beschwerden und möglichen Risikofaktoren ab. Bei fortbestehenden Beschwerden sollte sofort eine Herzkatheteruntersuchung erfolgen. Bei nur geringem Risiko kann der Eingriff auch noch in einem Intervall von maximal ein bis zwei Tagen durchgeführt werden.
Mithilfe des Herzkatheters können wir nach der Wiedereröffnung eines Gefäßes auch Stents (Gefäßstützen) implantieren. Diese erweitern das verschlossene Gefäß und halten es offen. Dadurch führen sie zu einer Normalisierung des Blutflusses. In seltenen Fällen – zum Beispiel bei sehr schwerem Befall aller drei Herzkranzgefäße oder des linken Hauptgefäßes – wird statt einer Herzkatheterbehandlung eine Bypassoperation durchgeführt. Über die im Einzelfall beste Behandlungsstrategie entscheiden die Herzspezialisten. Unser Ziel ist es immer, einen dauerhaften Schaden am Herzmuskel zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten.