Dr. Sonja Wigand
Fachärztin für Neurologie
Zusatzbezeichnung Geriatrie
Bei einer Exsikkose handelt es sich um eine starke Austrocknung des Körpers durch Verlust von Körperwasser. Sie entsteht durch Dehydratation und tritt häufig bei älteren Menschen auf. Bei der hypotonen Dehydratation verliert der Organismus mehr Salz als Wasser. Bei der hypertonen Dehydratation geht hingegen mehr Wasser als Salz verloren. Der Name der Symptomatik Exsikkose leitet sich vom lateinischen Wort exsiccare ab, das „austrocknen“ bedeutet. Eine andere Bezeichnung ist Durstkrankheit.
Wir informieren Sie in diesem Artikel über Ursachen, Anzeichen und die Bedeutung der Exsikkose. Außerdem erfahren Sie, welche Maßnahmen gegen die Austrocknung helfen können. Informieren Sie sich jetzt – bei weiteren Fragen sind unsere Spezialisten gerne für Sie da!
Bei dehydrierten Patientinnen und Patienten ist die Therapie der Wahl eine kontrollierte Rehydratation, also die Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten. Die Betroffenen können entweder selbstständig trinken oder die Flüssigkeit in kleinen Mengen oral zugeführt bekommen. Das ist auch über Nahrungsmittel möglich, die viel Wasser enthalten. Bei kognitiven Störungen oder Schluckbeschwerden kann die Flüssigkeit über eine Infusion erfolgen – etwa subkutan unter der Haut. Seltener kann eine künstliche Ernährung notwendig sein, zum Beispiel über eine Magensonde (PEG).
In manchen Fällen kann die Rehydratation herausfordernd für das medizinische Personal sein, weil exsikkierte Patientinnen oder Patienten manchmal verwirrt sind, die Behandlung ablehnen oder versuchen, sich die Infusionskanüle herauszuziehen. Häufig werden kognitiv beeinträchtigte Patienten jedoch durch die Rehydratation schnell wieder „klarer“. Die Symptome verschwinden meist innerhalb weniger Stunden.
Wichtig ist außerdem, die Ursache der Exsikkose zu behandeln. Dazu zählt etwa, das Fieber zu senken oder eine Ernährungsumstellung vorzunehmen. Wurde der Flüssigkeitsmangel erfolgreich behoben, zielt die weitere Behandlung darauf ab, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr aufrechtzuerhalten. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie ältere Menschen dabei unterstützen können, genug zu trinken.
Um einer Exsikkose vorzubeugen, ist es entscheidend, regelmäßig und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Diese Tipps können dabei im Alltag helfen:
Einen Sonderfall stellt die Exsikkose im Endstadium einer Krankheit dar. Sterbende Menschen verspüren in der Regel keinen Durst mehr. In diesem Fall ist es meist nicht erforderlich, künstlich Flüssigkeit zuzuführen. Eine Exsikkose muss oft nicht mehr behandelt werden. Es sollten lediglich die Symptome gelindert werden. Ein leichter Flüssigkeitsmangel kann unter Umständen den Sterbeprozess sogar etwas erleichtern.