Zusätzliche Bettenkapazitäten zur Behandlung von Essstörungen
Die Schön Klinik Berchtesgadener Land setzt mit der zusätzlichen Behandlung von Essstörungen zukünftig einen noch stärkeren Fokus auf die Psychosomatische Medizin. Die zu Jahresanfang eröffneten und bereits konstant belegten 20 Betten für Patientinnen und Patienten mit Bulimie und Magersucht sollen nun schrittweise auf rund 40 verdoppelt werden. Um die Behandlungsqualität hoch halten zu können, stehen auch Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen innerhalb der Klinik an.
In Deutschland entwickeln immer mehr Menschen eine Essstörung. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Das können Schönheitsideale sein, Nahrungsmittel-unverträglichkeiten oder weniger Essen durch Stress. Schleichend stellt sich ein Kontrollverlust ein, der sich zur Magersucht entwickelt. Bei einer Bulimie-Erkrankung hingegen stehen sich im inneren Konflikt der Patientinnen und Patienten zwei Seiten gegenüber: einerseits unbändiger Heißhunger und das Verlangen nach immer mehr und andererseits die Panik, dick zu werden, ein schlechtes Gewissen und Ekel vor sich selbst. Um der Essstörung langfristig zu entkommen, müssen die Betroffenen wieder lernen, selbstfürsorglich zu essen. Genau diese Therapie wird nun in der Schön Klinik Berchtesgadener Land ausgebaut. Derzeit stehen 20 Betten dafür zur Verfügung. In den nächsten Wochen sollen jedoch rund 40 Patientinnen und Patienten Platz finden. Insgesamt verfügt die Klinik in Schönau am Königssee über rund 200 Behandlungsplätze für verschiedenste psychosomatische Erkrankungen.
Dr. Robert Doerr, Chefarzt des Fachzentrums für Psychosomatische Medizin der Schön Klinik Berchtesgadener Land: „Essstörungen, wie zum Beispiel Magersucht und Bulimie, sind ernste Erkrankungen, die ärztliche und therapeutische Hilfe benötigen. Unser Therapiekonzept vermittelt haltgebende Strukturen, die individuell auf die Patientinnen und Patienten zugeschnitten werden. Bei unseren Magersucht-Patientinnen und -Patienten streben wir ein regelmäßiges und ausreichendes Ernährungsverhalten an, das den Körper wieder regenerieren lässt. Das Essverhalten dauerhaft zu normalisieren ist auch das Ziel für an Bulimie erkrankte Menschen.“
Das Therapiekonzept ist eine Mischung aus (gruppen-) therapeutischen Sitzungen und Einzelberatungen. In der Gestaltungstherapie können die Patientinnen und Patienten die Therapiethemen und die damit verbundenen Gefühle bildlich oder plastisch ausdrücken und verarbeiten. In der Lehrküche wird im Zuge der Ernährungstherapie der richtige Umgang mit Lebensmitteln erlernt, damit das Essen und die richtige Portionsgröße wieder Teil des Alltags werden können. Ergänzt wird die Behandlung durch Sport- und Bewegungstherapie.
„Unsere Klinik und die gesamte Schön Klinik Gruppe genießt im Bereich der Psychosomatischen Medizin einen hervorragenden Ruf und einen hohen Bekanntheitsgrad in ganz Deutschland. Um den hohen Bedarf an Therapieplätzen für Patientinnen und Patienten mit einer Essstörung gerecht zu werden, haben wir uns dazu entschieden, mehr Therapieplätze zur Verfügung zu stellen“, so Astrid Angele, Klinikgeschäftsführerin der Schön Klinik Berchtesgadener Land.
Um ideale Voraussetzungen für die Behandlung der Betroffenen zu schaffen, sind derzeit verschiedene Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen geplant. So wird beispielsweise der Speisesaal für gesetzlich Krankenversicherte modernisiert und die für die Therapie so wesentliche Lehrküche erneuert.