Dr. Peter Thomsen
Facharzt für Chirurgie, Viszeralchirurgie, spezielle Viszeralchirurgie, Proktologie
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Gezieltes Training der Bauchmuskulatur kann insbesondere bei jüngeren Frauen auch eine größere Rektusdiastase stark verbessern, manchmal sogar gänzlich verschwinden lassen. Wichtig ist, dass mit dem Training unter physiotherapeutischer Anleitung begonnen wird. Denn Übungen, bei denen die gerade Bauchmuskulatur direkt belastet wird, können die Rektusdiastase noch verstärken.
In vielen Fällen hilft das Training allerdings leider nicht.
Nach Schwangerschaft und Geburt: Kleine Rektusdiastasen mit einer Länge von maximal fünf Zentimetern und einer Breite von höchstens zwei Zentimetern heilen in der Regel innerhalb weniger Wochen nach der Geburt von selbst wieder aus. Bei einer ausgeprägten Diastase sollte wenige Tage nach der Geburt (nach einem Kaiserschnitt nach drei bis vier Wochen) mit den Rückbildungsübungen begonnen werden.
Bei anhaltenden starken Schmerzen, wenn eine Hernie in der Rektusdiastase entstanden ist oder der Spalt länger und breiter wird, muss eine operative Korrektur erwogen werden. Auch psychische Probleme mit dem eigenen Aussehen können ein Grund für eine Operation sein.
Wie verläuft die Operation?
Mit inneren Nähten werden die geraden Bauchmuskeln wieder in die richtige Lage gebracht, die Bauchwand mit Kunststoffnetzen stabilisiert. Meist kann die Operation minimalinvasiv (Schlüsselloch-Chirurgie) mit kleinen Bauchschnitten durchgeführt werden. Nach einem solchen endoskopischen Eingriff ist die Heilungs- und Erholungsphase deutlich kürzer als nach einer Operation mit großem Bauchschnitt und Eröffnung des Bauches.
Nach der Operation: Wie geht es weiter?
Die Bauchdecke wird für einige Wochen durch spezielle Kompressionswäsche und eine elastische Bauchbandage fest zusammengehalten. Vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff sind körperliche Arbeit und Sport (beides noch ohne direkte Belastung der Bauchmuskeln) wieder erlaubt.