Dr. Peter Kreidler
Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Die Hüftdysplasie ist die häufigste Fehlbildung bei Neugeborenen. Bis zu vier Prozent aller Babys in Mitteleuropa kommen mit dieser Erkrankung auf die Welt. Erwachsene können ebenfalls an einer Hüftdysplasie leiden, vor allem wenn diese als Kleinkind übersehen wurde. Während Kinder und Jugendliche häufig keine Beschwerden zeigen, ist Erwachsenen langes Sitzen oder Stehen meist nur unter Schmerzen möglich. Ohne Medikamente können sie ihren (Arbeits-)Alltag oft nicht bewältigen.
Dank Ultraschall und Hüft-Screening können wir viele Hüftdysplasien rechtzeitig erkennen. Unsere Spezialisten an den Schön Kliniken haben wirksame Therapien, um Sie oder Ihr Kind richtig zu behandeln.
Je nach Schweregrad der Hüftdysplasie gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Grundsätzlich hängt die Behandlung davon ab, wie weit sich die Fehlbildung entwickelt hat. Im Anfangsstadium reicht oft eine Ausreifungsbehandlung mit einer sogenannten Abspreizschiene aus. Damit wird das Hüftgelenk abgespreizt und stark gebeugt, sodass sich der Hüftkopf tief in die Hüftpfanne einstellt. Wird eine Hüftdysplasie zu spät erkannt, ist manchmal auch eine Operation zur Einstellung des Hüftkopfes in die Pfanne erforderlich.
Bei Hüftgelenken, die sich nicht in der Mitte befinden, oder bei einer vollständigen Hüftluxation muss die Hüfte unter Narkose wieder eingerenkt werden. Noch während der Narkose können unsere Spezialisten mittels Magnetresonanztomografie (MRT) strahlenfrei und zuverlässig überprüfen, ob die Einrenkung erfolgreich war. Im Anschluss an den Eingriff muss die Hüfte einige Wochen im Gips ruhiggestellt werden, gefolgt von einer weiterführenden Schienenbehandlung. In den meisten Fällen erreichen wir dadurch eine gute Ausbildung des Hüftgelenkes.
Ist trotz aller Bemühungen keine zufriedenstellende Überdachung des Hüftkopfes vorhanden, muss die Hüfte operativ eingerenkt werden. Dabei wird in einigen Fällen der Hüftkopf mit Hilfe eines Drahtes in der Hüftpfanne fixiert. Nach der Operation ist eine Gips- und Schienenbehandlung notwendig.