Prof. Dr. Klaus Jahn
Facharzt für Neurologie
Neurologische Intensivmedizin
Physikalische Therapie
Wie der Name es bereits ausdrückt, trifft der Schlaganfall viele Betroffene wie ein Schlag. Ganz plötzlich können Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Sprachstörungen auftreten. Von einem Moment auf den anderen sind Sie möglicherweise mit Themen wie Behinderung und Pflege konfrontiert. Hinzu kommen häufig noch wirtschaftliche und soziale Probleme.
In den Schön Kliniken tun wir alles dafür, Sie vom ersten Moment an bis zur Reha optimal zu betreuen.
Ein Schlaganfall oder eine vorübergehende Durchblutungsstörung sollte immer im Krankenhaus behandelt werden! Hierfür stehen flächendeckend von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifizierte Stroke-Units rund um die Uhr zur Verfügung. Diese intensivmedizinischen Abteilungen sind auf die Behandlung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten spezialisiert. Wir sind stolz darauf, dass gleich zwei unserer Kliniken diese Zertifizierung besitzen: sowohl die Schön Klinik Bad Aibling als auch die Schön Klinik Neustadt.
Wichtig ist jedoch, dass schnell gehandelt wird, jede Minute zählt dabei. Je früher die geeignete Therapie begonnen werden kann, desto größer ist die Chance, dass keine oder nur geringfügige Behinderungen zurückbleiben.
Insbesondere sind hier die Thrombektomie (ein Eingriff, bei dem das auslösende Blutgerinnsel bis zu 24 Stunden nach Verschluss mechanisch entfernt werden kann) als auch die sogenannte Thrombolyse, bei der auch kleine Gerinnsel medikamentös aufgelöst werden, zu nennen. Beide Verfahren stehen als entscheidende Behandlungsoptionen zur Verfügung.
Je nach der Schwere der Schädigung wählen unsere Experten nach der Akut-Behandlung für Sie die passenden Reha-Maßnahmen aus. Dabei können krankengymnastische, ergotherapeutische, neuropsychologische oder logopädische Maßnahmen zum Einsatz kommen. So können Sie zum Beispiel unter Anleitung unserer speziell ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten verloren gegangene Fähigkeiten komplett oder teilweise wiedererlangen oder sich neue Bewegungsmuster aneignen.
Ist ein Blutgerinnsel der Auslöser, versuchen wir – in der Regel bis 4,5 Stunden (in Ausnahmefällen 6 Stunden) nach Auftreten der Symptome –, dieses aufzulösen, bevor das Gewebe unwiderruflich geschädigt wird. Dies geschieht mithilfe von Medikamenten (sogenannte Lyse).
Schon auf der Stroke-Unit beginnen wir im Rahmen der Frührehabilitation mit aktivierenden Maßnahmen. Es gilt, langfristig drohende Schäden Ihres Gehirns abzuwenden oder zu verringern. Unser wichtigstes Ziel ist es, Sie möglichst schnell wieder am Leben teilhaben zu lassen. Danach steht die schrittweise Wiedererlangung Ihrer Selbstständigkeit im Vordergrund.
Die Frührehabilitation besteht aus drei Elementen:
Ein sogenanntes Monitoring-System überwacht Ihr Herz, Ihren Kreislauf und Ihre Atmung. Bei Veränderung schlägt es sofort Alarm. So können wir gefährliche Situationen sofort erkennen und schnell reagieren. Patienten, die zum Beispiel Schwierigkeiten haben, Speichel und Schleim aus der Luftröhre abzuhusten, erhalten Hilfe über eine Absaugvorrichtung. Die zusätzliche Gabe von Sauerstoff hilft, die häufig beeinträchtigte Lungenfunktion zu verbessern.
Falls eine Auflösung des Blutgerinnsels nicht gelingt, besteht bis zu zwölf Stunden nach Symptomauftritt die Möglichkeit, bei größeren Gefäßverschlüssen das Gerinnsel mit einem Katheter zu entfernen. Dieser Eingriff wird in einem spezialisierten Zentrum vorgenommen.
Hat eine Hirnblutung den Schlaganfall verursacht, senken wir zunächst den meist erhöhten Blutdruck mit entsprechenden Medikamenten. Durch das ins Gehirn austretende Blut wird das Gehirngewebe zusammengedrückt und der Druck im Inneren des Schädels steigt. Lässt sich so die Blutung stabilisieren, ist dies eine erfolgversprechende Therapie. Manchmal ist bei großen Hirnblutungen allerdings eine Operation notwendig.
Eine Sonderform stellt die mit heftigsten Nackenkopfschmerzen einhergehende sogenannte Subarachnoidalblutung dar. Hier ist in der Regel ein sofortiger neurochirurgischer beziehungsweise neuroradiologischer Eingriff bei möglichen Gehirnaussackungen (Aneurysma) notwendig.
Jede Rehabilitation hat das Ziel, dass Sie auch zu Hause ein möglichst unabhängiges, selbstständiges Leben führen können. Wenn nach einem Schlaganfall körperliche Behinderungen zurückbleiben, brauchen Sie unter Umständen Hilfe im Alltag. Unterstützung bieten unsere Ergotherapeutinnen und -therapeuten. Sie beraten Sie und Ihre Angehörigen, was getan werden kann, damit Sie in Ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Häufig reicht es, Gehhilfen, Rollstuhl oder Treppenlift anzuschaffen. Manchmal sollte die Wohnung behindertengerecht umgebaut werden.
Auch Angehörige müssen ihr Leben oft neu organisieren. Einen nahestehenden Menschen mit einem Schlaganfall zu pflegen ist sowohl seelisch als auch körperlich eine anspruchsvolle Aufgabe. Damit Sie den vielfältigen Anforderungen des Pflegealltags besser gewachsen sind, stattet Sie dieser kostenlose Schlaganfall-Kurs für pflegende Angehörige mit dem nötigen Rüstzeug aus. Sie erfahren zudem, was Sie für sich selbst tun können, um Ihre Kräfte zu schonen.
Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 270 000 Menschen einen Schlaganfall. Damit verbunden sind oft dauerhafte Einschränkungen, bleibende Gesundheitsfolgen und viel Leid für die Betroffenen und ihre Angehörigen.
Rund 80 Prozent der Schlaganfälle sind vermeidbar, wenn keine Risikofaktoren entstehen oder frühzeitig erkannt werden. Nutzen Sie unseren zertifizierten Schlaganfall-Präventionskurs Ernährung und lernen Sie, wie Sie sich vor einem Schlaganfall und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen.
Facharzt für Neurologie
Neurologische Intensivmedizin
Physikalische Therapie
Facharzt für Neurologie
Zusatzbezeichnung Geriatrie
Zusatzbezeichnung Spezielle Schmerztherapie