Dr. Peter Kreidler
Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Ein Schlüsselbeinbruch (Klavikulafraktur) ist schnell passiert und daher einer der häufigsten Knochenbrüche überhaupt. Vor allem junge Männer mit einem Hang zu Risikosportarten sind davon betroffen. In unseren Notaufnahmen sind wir für Sie da.
Unsere Spezialisten an den Schön Kliniken sind auf die Behandlung von Knochenbrüchen und Verletzungen der Gelenke spezialisiert. Wir wägen genau ab, welche Therapie für Sie die beste ist, damit Ihr Bruch gut heilen kann.
Keine Frage: ein Schlüsselbeinbruch ist sehr schmerzhaft. Trotzdem ist die Verletzung vergleichsweise harmlos und gut behandelbar. Oft heilt der Bruch schon, wenn wir Ihren Arm für einige Wochen durch eine Armschlinge ruhigstellen. Schneller wieder einsatzfähig sind Sie allerdings in vielen Fällen mit einer Schlüsselbeinbruchoperation.
Bei der konservativen Behandlung stellen wir Ihren Arm und Ihre Schulter mithilfe einer Schulterschlinge für ein bis drei Wochen ruhig. Die meisten Knochen wachsen so unkompliziert wieder zusammen. Richtig belastbar ist Ihr Schlüsselbein allerdings erst wieder nach drei bis sechs Monaten.
Die meisten Schlüsselbeinbrüche sind wenig verschoben und lassen sich konservativ (ohne Operation) behandeln. Liegen eine starke Verschiebung (Dislokation), eine Trümmerzone (mehrere Bruchfragmente), eine Verkürzung des Schlüsselbeins oder weitere Brüche vor, ist eine operative Stabilisierung notwendig. Vorteile einer Operation sind in diesen Fällen eine Verbesserung der Heilungsrate, eine schnellere Rückkehr zum Sport und in die Arbeit und eine bessere Funktion.
Die Schlüsselbeinbruchoperation hat einen großen Vorteil: Ihr Knochen wird in die exakte Position gebracht und kann zudem schneller in korrekter Stellung zusammenwachsen.
Sie können also Ihren Arm früher wieder belasten und haben eine kürzere Zeit der Arbeits- sowie Sportunfähigkeit. Für viele Patientinnen und Patienten ist das ausschlaggebend dafür, sich trotz konservativer Möglichkeiten für eine Operation zu entscheiden.
Erforderlich ist eine operative Behandlung bei stärker verschobenen, offenen oder Trümmerbrüchen. Brüche mit Verletzungen der Gefäße und Nerven müssen ebenfalls operativ versorgt werden.
Je nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Bruchform gibt es zwei Behandlungsoptionen: minimalinvasive elastische Titannägel (TEN, ESIN) oder moderne Platten- und Schraubensysteme.
Bei der minimalinvasiven Behandlung bringen unsere Spezialisten einen flexiblen Nagel von der Innen- oder Außenseite des Knochens schonend in Ihr Schlüsselbein ein. Der Bruch wird sozusagen „aufgefädelt“ und entsprechend stabilisiert. Diese Methode ist besonders geeignet für „einfache“ Brüche mit wenigen Bruchstücken.
Am häufigsten wird die Plattenosteosynthese durchgeführt. Bei der Behandlung mit Platten- und Schraubensystemen werden die Bruchstücke mit Schrauben verbunden und Ihr Knochen mit einer Platte stabilisiert. Auch diese Technik erfolgt minimalinvasiv oder als „Mini-open“-Operation, also mit minimalen Hautschnitten. Die Stabilisierung mittels moderner winkelstabiler Platten gewährleistet die höchste Stabilität und die schnellste Rückkehr in die Arbeit und in den Sport.
Wenn wir Brüche am äußeren Ende des Schlüsselbeins behandeln, können wir den Eingriff auch mithilfe der Schlüsselloch-Technik (Arthroskopie) durchführen. Mit einem Faden-Titanplättchen-System (TightRope- oder DogBone-Verfahren) erreichen wir hier die gewünschte Stabilisierung Ihres Bruchs.
Die Operation unter Vollnarkose dauert in der Regel nur etwa 30 bis 60 Minuten. Danach folgt durchschnittlich ein zweitägiger Klinikaufenthalt. Während der ersten Tage können Sie zur Schmerztherapie eine Armschlinge verwenden. Diese darf jedoch jederzeit abgelegt werden ‒ der Bruch ist jetzt stabil.