Ganglabor dreifach ausgezeichnet
Während des 4. GAMMA-Kongresses von 3. bis 4. März 2023 wurden an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg drei wissenschaftliche Arbeiten aus dem Ganglabor der Schön Klinik Vogtareuth prämiert. GAMMA ist die Gesellschaft für die Analyse Menschlicher Motorik und ihrer klinischen Anwendung.
Unter anderem ging der 1. Preis für die beste Veröffentlichung aus den Jahren 2021-2022 in den D-A-CH-Ländern für den klinischen Nutzen der instrumentellen Ganganalyse an das Team um Dr. Matthias Hösl, Leiter des Ganglabors der Schön Klinik Vogtareuth. Diese Arbeit wurde im European Journal of Pediatric Neurology veröffentlicht. Sie beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen 3D Gelenkwinkeln beim Gehen und der Alltagsmobilität von Kindern und Jugendlichen mit spastischer Zerebralparese. Dabei handelt es sich um Patientinnen und Patienten, die aufgrund von Sauerstoffmangel oder Infektionen früh im Leben Gehirnschäden oder -fehlbildungen erfahren haben und folglich Bewegungsstörungen und muskuloskelettale Probleme entwickeln. Dies ist einer der Behandlungsschwerpunkte unserer Fachzentren für pädiatrische Neurologie, Neuro-Rehabilitation und Epileptologie (unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Steffen Berweck) sowie für Kinderorthopädie, Neuroorthopädie und Deformitätenrekonstruktion (unter der Leitung von Chefarzt Dr. Sean Nader).
„Die Diagnostik im Ganglabor ist für uns ein Instrument evidenzbasierter Medizin und generiert relevante sowie objektive Daten für die Planung einer Behandlung, aber auch, um deren Wirksamkeit besser zu verstehen", so Prof. Dr. Steffen Berweck. Und weiter: „Gerade der Link zu patientengerichteten Outcomes gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Gesundheitsversorgung in Deutschland." Dieser Aspekt wurde daher auch in der weiteren prämierten Arbeit des Ganglabors, über kindliche Knick-Senkfüße fokussiert.
Dr. Sean Nader unterstreicht die Wichtigkeit der Forschungsarbeit: „Der Knick-Senkfuß ist eine sehr häufige Ursache, weswegen besorgte Eltern uns Kinderorthopädinnen und Kinderorthopäden aufsuchen. Gerade bei medizinischen Grenzfällen ist eine derartige funktionelle Diagnostik für uns essentiell.”
In der weiteren Forschungsarbeit von Dr. Matthias Hösl und seinen Kolleginnen und Kollegen wurden Fußbewegungen detailliert analysiert und dem Empfinden für Schmerzen und Dysfunktion gegenüber gestellt. Dafür wurde dem Team der 3. Preis in der Kategorie „Beste Präsentation” verliehen. Der 2. Preis in der Rubrik „Bestes wissenschaftliche Poster” ging ebenfalls in die Schön Klinik Vogtareuth. Hier beschäftigte man sich mit dem Aspekt der limitierten Balance bei spastischer Zerebralparese unter Verwendung der Posturographie (eine elektrophysiologische Messmethode zur Messung der Haltungs- und Gleichgewichtsregulation). „Da sichere Mobilität ein wichtiger Wunsch im Alltag ist, ist es unserer Arbeitsgruppe wichtig zu verstehen, welche Mechanismen für eingeschränkte Stabilität eine Rolle spielen und diese Probleme quantifizierbar zu machen”, so Dr. Matthias Hösl.
Die ausgezeichneten Publikation sind online hier zu finden:
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Bildbeschreibung: Dr. Matthias Hösl (Bildmitte) während der Preisverleihung.
