Dr. Andreas Weidmann
Facharzt für Neurologie
Die Chiari-Malformation (früher Arnold-Chiari-Malformation, ACM) umfasst eine Gruppe von Fehlbildungen der hinteren Schädelgrube im Bereich des Kleinhirns, Hirnstamms und am Übergang zum Rückenmark. Sie zählt zu den häufigsten vorgeburtlichen (embryonalen) Entwicklungsstörungen und kann zu Fehlstellungen der Schädelbasis oder der oberen Halswirbelsäule, zu Wasseransammlungen im Rückenmark (Syringomyelie) und/oder im Schädel (Hydrocephalus) führen. Besonders häufig sind Kinder betroffen, die mit einem offenen Rücken (Spina bifida) geboren werden. Beschwerden können abhängig von der Ausprägung bereits im Kindes- oder Jugendalter auftreten, bei manchen Formen auch erst im Erwachsenenalter.
Unsere erfahrenen interdisziplinären Expertenteams aus Pädiatrie, Neuropädiatrie und Neurochirurgie in den Schön Kliniken behandeln die Chiari-Malformation bei Ihrem Kind mit dem Ziel, die Fehlbildung zu korrigieren, individuell ausgeprägte Einschränkungen zu beheben und Ihrem Kind eine möglichst normale Entwicklung zu ermöglichen.
Das Ziel unserer Behandlung bei Chiari-Malformation ist es, die individuelle Fehlbildung zu korrigieren, um einen normalen Hirn- und Nervenwasserfluss wiederherzustellen, die Beschwerden Ihres Kindes zu beheben und Folgebeschwerden vorzubeugen. Hierfür stehen uns operative Verfahren zur Verfügung. Abhängig von den individuellen Einschränkungen Ihres Kindes können konservative Maßnahmen wie Physiotherapie und medikamentöse Schmerztherapie geeignet sein, um die Behandlung zu unterstützen und Begleitsymptome zu lindern.
Ziel der operativen Behandlung der Chiari-Malformation ist es, den Druck auf den Hirnstamm in der hinteren Schädelgrube zu vermindern (Dekompression), sodass die Flüssigkeit (Liquor) wieder normal fließen kann. Hierfür kann es notwendig sein, überschüssiges Hirnwasser durch einen chirurgischen Eingriff in die Bauchhöhle abzuleiten (Shunt), wo es aufgenommen (resorbiert) wird. Knöcherne Fehlbildungen des Schädels können wir in einer Operation korrigieren. Auch eine mögliche Einengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) können wir operativ beheben (Laminektomie). Die geeigneten und notwendigen Therapiemöglichkeiten für Ihr Kind besprechen unsere Spezialisten gern mit Ihnen und stehen für alle Fragen rund um die individuelle Behandlung sowie auch die Nachsorge zur Verfügung.
Leitende Ärztin Medizin für Junge Erwachsene (JERWA)
Fachärztin für Neurologie
Oberärztin der Abteilung für Junge Erwachsene mit neurologischen Erkrankungen und deren Folgen (JERWA)
Zusatzbezeichnung für Notfallmedizin, Intensivmedizin, spezielle Schmerztherapie und Akupunktur