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Psychologie und Neuropsychologie im Fachzentrum für pädiatrische Neurologie, Neuro-Rehabilitation und Epileptologie

Stationäre neurologische Rehabilitation

In der stationären neurologischen Rehabilitation werden die Bereiche der allgemeinen Neuropädiatrie, der Frührehabilitation und der weiterführenden Rehabilitation abgedeckt. Die konzeptionelle Ausrichtung der Klinik ist interdisziplinär und ganzheitlich.

Unsere Tätigkeit in der allgemeinen Neuropädiatrie umfasst die ausführliche neuropsychologische und psychologische Diagnostik bei bestehenden neurologischen Grunderkrankungen, bei komorbiden Begleiterkrankungen sowie bei selteneren Störungsbildern (zum Beispiel genetische Erkrankungen oder Verdacht auf dissoziative/funktionale Störungen). Das Ziel der Diagnostik ist eine genaue Kenntnis spezifischer, therapiebedürftiger Störungen der Patientinnen und Patienten, aber auch die Erfassung persönlicher Ressourcen und Stärken.

In der Frührehabilitation und in der weiterführenden Rehabilitation werden in erster Linie Kinder und Jugendliche mit angeborenen oder erworbenen Schädigungen des Zentralnervensystems (zum Beispiel Schädel-Hirn-Trauma, Hypoxie, Hirnblutungen, entzündliche Erkrankungen, Tumore, Epilepsie, Entwicklungsstörungen) behandelt. Aber auch Patientinnen und Patienten mit emotionalen Störungen oder Verhaltensauffälligkeiten, die oftmals in Zusammenhang mit den oben genannten Schädigungen, Traumata oder schweren Belastungssituationen stehen, werden hier behandelt. Dabei ist, neben der Durchführung neuropsychologischer Therapie, die psychologische Unterstützung der Kinder und Jugendlichen ein wichtiger Bestandteil der klinischen Arbeit.

Neben der Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen gehört ebenso die Elternarbeit zu den Tätigkeitsbereichen der Psychologinnen und Psychologen. Das wegen der großen Unterschiedlichkeit der behandelten Krankheitsbilder sehr breit gefächerte Spektrum der Elternarbeit umfasst einerseits die ausführliche Beratung im Umgang mit Krankheit, Behinderung oder Verhaltensauffälligkeiten des Kindes sowie andererseits die Begleitung und Unterstützung der Angehörigen in der Krankheitsverarbeitung.

Die Behandlung der Patientinnen und Patienten sowie die Beratung von Angehörigen findet in enger Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Team und den behandelnden Ärztinnen und Ärzten statt. Das Ziel sind die erfolgreiche soziale, (vor)schulische oder berufliche Reintegration sowie der Entwurf eines tragfähigen poststationären Behandlungs-, Betreuungs- und Förderkonzeptes.

Tagesklinik Neuropädiatrie

In der Tagesklinik für Neuropädiatrie steht die neuropsychologische sowie psychologische Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten, Schulproblemen oder neurologischen Erkrankungen (wie zum Beispiel Epilepsie) im Vorder-grund. Der Fokus liegt hierbei unter anderem in der differenzierten Abklärung von Entwick-lungsstörungen, Lernbehinderung, geistiger Behinderung, Schulleistungsstörungen oder emotionalen Störungsbildern. Liegen bei den jungen Patientinnen und Patienten kinder- und jugendpsychiatrische Komorbiditäten vor, werden diese berücksichtigt und die Patientinnen und Patienten gegebenenfalls weiterverwiesen.

Zentrale Bestandteile der diagnostischen Arbeit der Psychologie sind immer eine umfangreiche Testung der intellektuellen Fähigkeiten, eine ausführliche Anamnese mit den Eltern und der Austausch mit dem Helfersystem zu Hause (zum Beispiel Einrichtungen oder Therapeutinnen und Therapeuten). Im interdisziplinären Team werden auf Basis der Ergebnisse nachhaltige Förderkonzepte erstellt, die den Angehörigen nach zwei Wochen im Abschlussgespräch vorgestellt werden. Ergänzt wird das Angebot durch intensive Aufklärung sowie Beratung der Eltern.

Prächirurgische Epilepsie-Diagnostik und pädiatrische Epilepsie-Chirurgie

Die Abteilung prächirurgische Epilepsie-Diagnostik und pädiatrische Epilepsie-Chirurgie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Fragestellung einer operativen Behandlungsmöglichkeit für eine Epilepsie – zum Beispiel wenn als Ursache eine Fehlbildung im Gehirn ausgemacht werden kann. Zur Klärung dieser Frage werden zunächst eine ausführliche interdisziplinäre Diagnostik mittels eines mehrtägigen Video-EEG-Monitorings sowie eine hochauflösende MRT-Bildgebung durchgeführt. Darüber hinaus können je nach Lage der Fehlbildung weitere Untersuchungen verschiedener Funktionen (zum Beispiel Sprache, Motorik, Gesichtsfeld, Kognition) zur Anwendung kommen, um möglichst viele Informationen über die betroffenen Hirnareale und ihre Funktionsfähigkeit beziehungsweise eventuell bereits bestehende Beeinträchtigungen zu erhalten.

Das Team der Psychologie unterstützt dabei als wichtiger Bestandteil im interdisziplinären Team zum Beispiel durch Untersuchungen zur Sprachlateralisation (fTCD, fMRT) oder das Erstellen eines ausführlichen neuro- und entwicklungspsychologischen Profils, das die jeweiligen Stärken und Schwächen der Patientinnen und Patienten vor dem Hintergrund der Epilepsie-Erkrankung erfasst. In einer gemeinsamen interdisziplinären Fallkonferenz werden dann alle Ergebnisse der präoperativen Diagnostik diskutiert und abgewogen.

Im Falle einer Entscheidung für einen epilepsie-chirurgischen Eingriff werden gemäß der Standards zertifizierter Epilepsie-Zentren alle Kinder und Jugendlichen ausführlich entwicklungs- und neuropsychologisch untersucht – sofern dies noch nicht im Rahmen der präoperativen Evaluation erfolgt ist. Neben dem Einsatz entsprechender Testverfahren ist uns hierbei vor allem ein individuelles Eingehen auf die Kinder und Jugendlichen und ihre Entwicklungs- und Anfallssituation wichtig. Dabei spielt auch die Einschätzung der Eltern beziehungsweise Betreuungspersonen eine große Rolle und wird beispielsweise über eine ausführliche Anamnese und halb strukturierte Interviews über Entwicklung und Verhalten des Kindes im Alltag erhoben. Neben der Diagnostik wird den Patientinnen und Patienten sowie deren Familien bei Bedarf auch gerne während des Krankenhausaufenthalts zur Seite gestanden. 

Die langfristige postoperative Nachsorge ist dem Team der Schön Klinik Vogtareuth wichtig. Die diagnostische Begleitung des Entwicklungsverlaufs beziehungsweise der Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen über längere Zeit nach der Operation hinweg gehört deshalb zum Standard der Klinikmitarbeitenden. In diesem Rahmen werden Patientinnen und Patienten sowie deren Familien auch zu Themen wie der Wahl eines geeigneten Kindergartens oder einer geeigneten Schule beziehungsweise therapeutischen Unterstützungsmöglichkeiten beraten.