Pleuraerguss
Ein Pleuraerguss ist eine Flüssigkeitsansammlung zwischen Brustkorb und Lunge. Das Brustfell (Pleura) ist eine dünne Haut, die aus zwei Blättern besteht. Das eine Blatt ist das sogenannte Lungenfell und umgibt die Lunge, das andere ist das sogenannte Rippenfell und liegt direkt an der Brustwand an. Der Spalt zwischen diesen beiden Blättern ist der Pleuraspalt, der mit einem dünnen Flüssigkeitsfilm gefüllt ist. Bei einem gesunden Menschen wird so viel neue Flüssigkeit produziert, wie vom Brustfell aufgenommen wird. Bei einem Pleuraerguss gerät dieses Verhältnis aus dem Gleichgewicht – es kommt zu einer vermehrten, pathologischen Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt.
Hier informieren wir darüber, welche Grunderkrankungen einen Pleuraerguss verursachen können, wie er entsteht und durch welche Symptome er sich bemerkbar macht. Außerdem erfahren Sie, wie Fachkräfte einen Pleuraerguss diagnostizieren und behandeln. Bei Fragen können Sie sich gerne an unsere Expertinnen und Experten der Schön Kliniken wenden.
Therapiemöglichkeiten bei einem Pleuraerguss
Da ein Pleuraerguss immer Folge einer Erkrankung ist, zielt die Therapie des Ergusses auf die Behandlung der Grunderkrankung ab. Bei besonders stark ausgeprägten Pleuraergüssen oder starken Beschwerden kann auch der Erguss selbst behandelt werden.
Behandlung der Grunderkrankung
Ein Pleuraerguss kann durch eine Vielzahl von Erkrankungen oder auch Verletzungen verursacht werden, die jeweils unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern. Einige Möglichkeiten haben wir hier für Sie zusammengefasst:
- Bei einer Lungenentzündung: Intravenös verabreichte Antibiotika lassen die Entzündung abklingen. Kleinere Pleuraergüsse müssen oft nicht gesondert behandelt werden.
- Bei einer Herzschwäche: Eine Kombination aus Medikamenten und weiteren Therapiebausteinen sorgt für eine bessere Belastbarkeit des Herzens, was die Wahrscheinlichkeit von Pleuraergüssen verringert.
Oft ist eine Behandlung der Grunderkrankung nicht oder nur eingeschränkt möglich, in diesen Fällen sind Drainagen eine erste Möglichkeit, um die Beschwerden zu lindern.
Drainage
Bei manchen Krebserkrankungen kommt es immer wieder zu Pleuraergüssen – die Flüssigkeit muss dann durch Punktionen oder Drainagen entfernt werden. Diese Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
- Pleurapunktion: Wie bei der diagnostischen Pleurapunktion wird auch hier eine Nadel unter den Rippen in den Pleuraspalt eingeführt. Bis zu fünf Liter Flüssigkeit können so entnommen werden.
- Thoraxdrainage: Um größere Flüssigkeitsmengen zu entfernen, kann minimalinvasiv und unter lokaler Betäubung ein Röhrchen in den Brustkorb eingeführt werden. Dieses wird mit einem Drainagesystem verbunden, das die Flüssigkeit ableitet.
Operativer Eingriff
Häufig wiederkehrende Pleuraergüsse belasten Betroffene sehr, deshalb kann es sinnvoll sein, den Spalt zwischen Lungen- und Rippenfell zu verschließen. In Vollnarkose werden 1 bis 3 kleine Schnitte vorgenommen: Eine Kamera und zwei Instrumente werden in den Brustraum eingeführt (= Schlüsselloch-Chirurgie). In einem ersten Schritt wird die Flüssigkeitsansammlung vollständig abgesaugt und in einem anschließenden zweiten Schritt eine aseptische Entzündungsreaktion ausgelöst. Diese sorgt dafür, dass Lungen- und Rippenfell miteinander verkleben und der Pleuraspalt verschlossen bleibt. Dadurch kann sich keine weitere Flüssigkeit mehr bilden und die Patientin bzw. der Patient kann dauerhaft besser atmen.