Dr. Tina Maghsoudi F.E.B.S.(surg. oncol.)
Fachärztin für Chirurgie
Fachärztin für Viszeralchirurgie
Spezielle Viszeralchirurgie
Fellow of the European Board of Surgery (surgical oncology)
Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre sind tiefe Wunden in der Schleimhaut des Magens und/oder des Zwölffingerdarms. Meist entstehen sie als Folge chronischer Schleimhautentzündungen. Zusammengefasst werden sie unter dem Begriff „gastroduodenale Ulkuskrankheit“. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung haben einmal in ihrem Leben mit dieser Magen-Darm-Erkrankung zu tun, wobei das Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) etwa dreimal häufiger auftritt als das Magengeschwür (Ulcus ventriculi). Um Komplikationen und Rezidive (Rückfälle) dieser gut behandelbaren Erkrankung zu vermeiden, ist es wichtig, zeitnah die Ursachen herauszufinden und mit der Behandlung zu beginnen. Die Spezialisten in den Schön Kliniken stehen Ihnen mit ihrer Expertise zur Verfügung.
Magen und Zwölffingerdarm: ein gutes Team
Sie sind direkte Nachbarn in unserem Magen-Darm-Trakt: An das untere Ende des Magens (Antrum) und den Pförtnerkanal schließt sich der Zwölffingerdarm (Duodenum) an. Seinen Namen verdankt dieser oberste Abschnitt des Dünndarms seiner Länge – sie entspricht etwa der Breite von zwölf Fingern. Die Hauptaufgabe von Magen und Zwölffingerdarm ist, die aufgenommene Nahrung mithilfe verschiedener Verdauungssäfte und Enzyme in verwertbare Nährstoffe aufzuspalten.
Daneben haben beide Organe auch noch spezifische Aufgaben. So speichert und zerkleinert der Magen die Nahrung in verdauungsfreundliche Portionen, vernichtet mithilfe von Magensäure die Bakterien im aufgenommenen Essen und spaltet die darin enthaltenen Proteine. Der Zwölffingerdarm wiederum durchmischt den Speisebrei mit verdauungsfördernden Enzymen aus Bauchspeicheldrüse, Leber und Galle und gibt über seine falten- und zottenreiche Schleimhaut Nährstoffe an Blut und Lymphe ab.
In den meisten Fällen kann die gastroduodenale Ulkuskrankheit erfolgreich mit Medikamenten behandelt werden. Eine operative Therapie ist nur bei schweren Komplikationen notwendig. Für die medikamentöse Behandlung stehen Antibiotika (gegen die bakterielle Infektion) und sogenannte Protonenpumpen-Inhibitoren (zur Senkung der Magensäure) zur Verfügung. Bei Patientinnen und Patienten mit einer nachgewiesenen Helicobacter-pylori-Infektion kommen in der Regel beide Therapien gleichzeitig zum Einsatz
In seltenen Fällen kann es bei einer gastroduodenalen Ulkuserkrankung zu so schweren Komplikationen und Notfällen kommen, dass weitere Behandlungen und/oder eine sofortige chirurgische Intervention nötig werden.
Blutungen: Magen-Zwölffingerdarm-Geschwüre können akut anfangen zu bluten. Das Blut wird entweder erbrochen oder mit dem Stuhlgang ausgeschieden – der Kot ist so schwarz, dass man von Teerstuhl spricht. Eine akute Blutung ist immer ein Notfall und muss sofort im Krankenhaus behandelt werden. In vielen Fällen kann die Blutung endoskopisch (minimalinvasiv) gestillt werden.
Ein Sonderfall ist ein geringer, aber konstanter Blutverlust über einen längeren Zeitraum. Die Sickerblutung verursacht in den meisten Fällen eine Blutarmut (Anämie), die dann zufällig bei einer Blutuntersuchung entdeckt wird.
Magendurchbruch (Perforation): In rund fünf Prozent der Fälle hat sich das Geschwür so tief in die Magenwand hineingefressen, dass ein Loch entsteht. Weil der Mageninhalt über diese Öffnung in den Bauchraum gelangen kann, droht eine Bauchfellentzündung. Die Symptome sind stärkste Schmerzen und eine hochempfindliche, angespannte Bauchdecke. Auch hierbei handelt es sich um einen Notfall, der eine sofortige Aufnahme ins Krankenhaus, umgehende Operation und antibiotische Behandlung nötig macht. Bei dieser schweren Komplikation darf keine Zeit verloren gehen!
Vernarbung und Verengung des Magenausgangs: Geschwüre im Bereich des Magenausgangs können nach ihrer Abheilung durch vernarbtes Gewebe eine Engstelle (Stenose) hinterlassen. Der Nahrungsbrei wird dann nicht mehr ungehindert in den Dünndarm weitergeleitet. Häufiges Erbrechen und Gewichtsverlust sind Anzeichen dieser Komplikation. Hier ist eine chirurgische Beseitigung der Verengung nötig.
Magenkarzinom: In drei Prozent der Fälle kann ein chronisches Ulkus entarten und zu Magenkrebs führen.
Fachärztin für Chirurgie
Fachärztin für Viszeralchirurgie
Spezielle Viszeralchirurgie
Fellow of the European Board of Surgery (surgical oncology)