Entfernung loser Knorpelteile
Kleinere Knorpelverletzungen mit einem Durchmesser bis zu einem Zentimeter können wir in der Regel im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) operieren: Hierbei entfernt die Operateurin beziehungsweise der Operateur die losen Knorpelteile minimalinvasiv, also besonders schonend. Anschließend bohrt sie oder er den darunterliegenden Knochen an. Durch die Bohrungen können Stammzellen aus dem Knochenmark in die Defektzone einwandern und eine Faserknorpelschicht bilden. So kann Ihr Körper nach der Operation im Gelenk Ersatzknorpel bilden. 80 bis 95 Prozent unserer Patientinnen und Patienten fühlen sich nach einem derartigen Eingriff auch nach fünf Jahren immer noch deutlich besser. Sie haben weniger bis keine Schmerzen mehr im Sprunggelenk.
Verpflanzung von Kniegelenkknorpel in das Sprunggelenk
Manchmal bildet sich nach einer Arthroskopie kein ausreichender neuer Knorpel. In diesem Fall und auch bei größeren Verletzungen Ihres Knorpels ist eine größere Sprunggelenk-OP nötig. Eine Behandlungsmöglichkeit ist es, körpereigenen Gelenkknorpel aus einem anderen Gelenk in das verletzte Sprunggelenk zu verpflanzen. So wird zum Beispiel Knorpel aus Ihrem Kniegelenk entnommen, der ab sofort als Gleitschicht in Ihrem Sprunggelenk dient. Der Einbau erfordert einen guten Zugang zur Knorpeloberfläche, sodass bei diesem Verfahren meist der Innenknöchel durchtrennt werden muss, um ausreichend Platz zu schaffen. Ist der Knorpel implantiert, wird der Innenknöchel wieder verschraubt. Da man das gesunde Kniegelenk nicht durch eine Knorpelentnahme schädigen möchte, wird dieses Verfahren nur noch in sehr speziellen Situationen angewendet, insbesondere wenn andere Lösungen nicht zur Verfügung stehen.
Einbau von Membranen zur Knorpelneubildung
Größere Knorpeldefekte werden heute überwiegend durch spezielle Hightech-Membranen behandelt. Das im Vorfeld beschriebene Verfahren der Knorpelverpflanzung konnte durch dieses deutlich schonendere Verfahren ersetzt werden. Diese durchlässigen Häutchen fördern und unterstützen die Neubildung von Knorpel in Ihrem Gelenk. Sie können sich die Membran vorstellen wie Knorpel ohne Zellen. In dieses Gerüst wandern die Stammzellen aus dem Knochenmark. Die spezielle Umgebung der Membran unterstützt die Umwandlung in knorpelähnliches Gewebe.
Meist kann der Eingriff rein arthroskopisch durchgeführt werden. Dabei entfernen wir den geschädigten Knorpel und glätten die Knorpel- und Knochenränder. Anschließend bohrt unsere Chirurgin beziehungsweise unser Chirurg in den freiliegenden Knochen mehrere kleine Löcher, sodass Stammzellen aus dem Knochenmark austreten können.
Dieses Verfahren wird seit über zehn Jahren erfolgreich an verschiedenen Gelenkregionen eingesetzt und unterstützt die Knorpelregeneration deutlich.
Fixierung der Membran mit Gewebekleber
Ist durch eine Zyste in Ihrem Knochen eine Lücke entstanden, füllen wir diese Stelle mit körpereigenen Knochen oder Knochenspänen vom Fersenbein, Schienbeinkopf oder Beckenkamm auf. Das funktioniert in etwa wie beim Zahnarzt: Auch er schließt das Loch im Zahn durch eine Füllung. Anschließend wird die künstliche Membran mit Gewebekleber fixiert. Auf diese Weise können sich die austretenden Stammzellen auf der Membran gleichmäßig verteilen und sich zu einem Ersatzknorpelgewebe umbauen. Gut für Sie: Die Behandlung von Knorpeldefekten mit Membranen kann meist ohne eine Durchtrennung des Innenknöchels durchgeführt werden.
Gelenkersatz: das künstliche Sprunggelenk
Ähnlich wie beim Knie- und Hüftgelenk können wir Ihr oberes Sprunggelenk auch durch ein künstliches ersetzen. Auf diese Weise bleibt die Beweglichkeit in Ihrem Sprunggelenkerhalten. Selbst nach zehn Jahren sind zwischen 85 und 90 Prozent der eingesetzten Prothesen noch intakt. Falls sich das künstliche Sprunggelenk doch lockern sollte, können wir es in der Regel durch ein neues ersetzen (Wechseloperation). Ist dies nicht möglich, wird Ihr Sprunggelenk in einer OP versteift.