Prof. Dr. Volker Fendrich
Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie
Nebennierentumoren gehören zu den häufigsten Tumoren. Meist bleiben sie lange Zeit unbemerkt und werden nur zufällig im Rahmen einer bildgebenden Untersuchung entdeckt. Studien zeigen, dass etwa 3 % aller Erwachsenen eine Knotenbildung in einer der beiden Nebennieren aufweisen. Mit steigendem Lebensalter erhöht sich die Häufigkeit. Alle Tumoren der Nebennieren sollten von einem Spezialisten abgeklärt werden.
Wenn unsere Spezialisten in den Schön Kliniken einen Tumor in der Nebenniere feststellen, stellen sich folgende Fragen:
Die meisten Nebennierentumoren zeigen keine Hormonüberproduktion. Diese „hormoninaktiven“ Tumoren verursachen in der Regel keine Symptome. Andere Nebennierentumoren sind „hormonaktiv“ – sie zeigen eine gesteigerte Hormonproduktion. Je nach Hormon entstehen unterschiedliche Symptome. Hormonaktive Tumoren sollten immer operativ entfernt werden.
Nebennierentumoren sind größtenteils gutartig. Bösartige Tumoren in der Nebenniere treten selten auf. Dabei unterscheidet man zwischen Metastasen, also Absiedlungen von Tumoren aus einem anderen Organ, und bösartigen Tumoren, die aus der Nebenniere selbst stammen. Hier handelt es sich meist um ein Karzinom der Nebennierenrinde (adrenokortikales Karzinom).
Je nach Art des Tumors wählen wir die dafür bestmögliche Therapie. In den Schön Kliniken stehen unseren Spezialisten breit gefächerte Behandlungskonzepte zur Verfügung. Hormoninaktive Tumoren brauchen in der Regel keine Therapie. In einer Größe zwischen ein und drei Zentimetern sind sie selten bösartig. Nur bei raschem Wachstum sollte man sie entfernen.
Nebennierentumoren mit einer Größe zwischen drei und fünf Zentimetern sind selten bösartig und müssen nicht zwingend operativ entfernt werden. Wichtig ist aber eine regelmäßige Verlaufskontrolle mittels CT oder MRT, die wir 12 Monate nach der Erstdiagnose durchführen. Sollte der Tumor rasch wachsen oder sich andere Hinweise auf seine Bösartigkeit zeigen, empfehlen wir eine operative Therapie.
Egal, ob hormonaktiv oder hormoninaktiv: Gutartige Tumoren, die kleiner als acht Zentimeter sind, lassen sich laparoskopisch entfernen. Dabei entnehmen wir den Tumor gemeinsam mit der betroffenen Nebenniere. Der Eingriff erfolgt in der Regel seitlich von vorne. Bei dieser „Schlüsselloch-Technik“ führen wir die chirurgischen Instrumente durch kleine Hautschnitte ein. So haben Sie weniger Schmerzen und es bleiben nur kleine Narben zurück.
Die Entfernung großer (über acht Zentimeter) oder bösartiger Tumoren wird in der Regel über eine offene Operation im Bauchraum durchgeführt. Unsere Spezialisten entfernen dabei das gesamte Tumorgewebe und die angrenzenden Lymphknoten, um den Betroffenen die größtmöglichen Heilungschancen zu ermöglichen.
In manchen Fällen ergänzen wir die Operation durch eine zusätzliche medikamentöse Behandlung, um ein mögliches Wiederauftreten des Tumors zu verhindern. Tumoren in fortgeschrittenem Stadium können mit einer Chemotherapie behandelt oder lokal bestrahlt werden.Medikamente, Chemo, Bestrahlung