Prof. Dr. Volker Fendrich
Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie
Im endokrinen Zentrum der Schön Klinik Hamburg Eilbek führen wir bundesweit die zweitmeisten Schilddrüsenoperationen durch und zählen zu den Top-Drei-Spezialisten in der Behandlung von Schilddrüsenkrebs. Was uns noch auszeichnet: Wir sind europaweit das größte Zentrum für die Therapie der Nebenschilddrüsen und zählen zu den größten Nebennierenzentren im Norden Deutschlands.
Weshalb erwähnen wir dies? Weil Sie direkt von dieser hohen Spezialisierung auf endokrine Krankheitsbilder und der daraus folgenden großen Erfahrung unserer Spezialisten profitieren.
Sie zeigt sich beispielsweise an unseren geringen Komplikationsraten. Die Lähmung der Stimmbandnerven etwa, die in direkter Nachbarschaft der Schilddrüse verlaufen, gehört zu den schwerwiegenden Komplikationen. In unserer endokrinen Chirurgie tritt diese Komplikation aufgrund der großen Erfahrung unserer Operateurinnen und Operateure sehr selten auf.
Die Schilddrüse befindet sich auf der Vorderseite des Halses unter dem Kehlkopf und vor der Luftröhre und Speiseröhre. Eine normal große Schilddrüse ist schmetterlingsförmig und besteht aus zwei Lappen, die miteinander verbunden sind. An der Rückseite befinden sich die Nebenschilddrüsen. Mehr als 90 Prozent der Schilddrüsenkrebserkrankungen gehen von den Schilddrüsenzellen aus, die für die Produktion des Schilddrüsenhormons zuständig sind. Bösartige Neubildungen in der Schilddrüse haben in den letzten Jahren stark zugenommen.
Die gute Nachricht vorweg: Die Prognose bei Schilddrüsenkrebs ist meist sehr gut. Bei Verdacht oder erwiesenem Befund ist jedoch immer eine Schilddrüsenkrebs-Operation notwendig. Oft schließt sich nach der OP eine Radiojodtherapie an. Nach Entfernung der Schilddrüse müssen regelmäßig Schilddrüsenhormone eingenommen werden.
Wurde durch die FNAC ein Schilddrüsenkarzinom erkannt, ist in aller Regel die Operation der nächste Schritt. Das Ausmaß des Eingriffs orientiert sich an der Art und Ausbreitung des Krebses. In den meisten Fällen muss die gesamte Schilddrüse entfernt werden, um das Therapieziel zu erreichen. Oftmals wird auch die Entfernung der Lymphknoten notwendig. Für die Schilddrüsenkrebsbehandlung setzen wir in der Schön Klinik moderne Operationstechniken ein. Hierbei wird insbesondere auch auf die Schonung des Stimmbandnervs geachtet. Meist können die Patientinnen und Patienten schon am zweiten Tag nach der Operation das Krankenhaus wieder verlassen. Bei einigen schließt sich noch eine Radiojodtherapie an. Für diese ist nach etwa drei bis vier Wochen ein kurzer Aufenthalt in einer nuklearmedizinischen Therapiestation notwendig.
Ergab das Ergebnis der FNAC nur einen Verdacht auf Schilddrüsenkrebs, beschränken wir uns bei der Operation auf die Entfernung des Schilddrüsenlappens mit dem verdächtigen Knoten. Der Schilddrüsenlappen wird dann während der Operation untersucht. Bestätigt sich der Verdacht, entfernen wir die gesamte Schilddrüse. Finden wir keinen Beweis für Krebs, beenden wir die OP an diesem Punkt. Bei 80 Prozent der Patientinnen und Patienten reicht der verbleibende Schilddrüsenlappen aus, um in ausreichender Menge Schilddrüsenhormone zu bilden.
Der einzige wirklich gut dokumentierte Risikofaktor ist eine Strahlenexposition von außen (Strahlentherapie im Hals-/Kopfbereich, Atomreaktorunfall) beziehungsweise von innen (Aufnahme radioaktiver Substanzen mit der Nahrung).
Ertastet werden kann ein Tumor erst ab einem Durchmesser von etwa 1,5 bis zwei Zentimetern. Von außen ist das Karzinom allerdings in dieser Größe fast nicht zu sehen und verursacht auch keine Symptome. Deshalb wird Schilddrüsenkrebs meistens eher zufällig im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung entdeckt.
Konkrete Anzeichen einer Krebserkrankung treten erst dann auf, wenn der Tumor auf benachbarte Strukturen wie die Luft- und Speiseröhre oder Nervenbahnen drückt.
Bei den Symptomen wird unterschieden in allgemeine und spezielle Symptome.
Allgemeine Symptome:
Spezielle Syndrome:
Im Verlauf der körperlichen Untersuchung beurteilen wir die Konsistenz und Schluckverschieblichkeit der Knoten. Außerdem suchen wir mit der tastenden Hand nach vergrößerten Lymphknoten. Entscheidende Hinweise liefert die Ultraschalluntersuchung: Echo-Armut, unscharfe Randbegrenzung sowie Kalkeinlagerungen lassen einen Knoten verdächtig erscheinen. Ein auffälliger, szintigrafisch kalter Knoten sollte dann in jedem Fall punktiert werden, das heißt, wir entnehmen Zellen für eine mikroskopische Untersuchung. Dies geschieht mit einer feinen Nadel und ist kaum schmerzhaft (Feinnadel-Aspirations-Cytologie, FNAC). Bei einem unauffälligen Befund kann man sich erst einmal beruhigt zurücklehnen. Sollte der Knoten jedoch wachsen beziehungsweise sich sein Bild in einer Ultraschallkontrolluntersuchung verändern, muss nochmals punktiert werden.