Prof. Dr. Andreas Martin Stark
Facharzt für Neurochirurgie
Spezielle neurochirurgische Onkologie
Spezielle neurochirurgische Intensivmedizin
Für die Behandlung kommen sowohl eine medikamentöse Therapie mit Antibiotika als auch die chirurgische Entfernung des Eiterherds infrage. In den meisten Fällen werden beide Therapieformen eingesetzt. Bei sehr geschwächten Patientinnen und Patienten kann auch versucht werden, die Infektion nur mit Antibiotika in den Griff zu bekommen. Bis anhand der Blutproben der oder die auslösenden Erreger genau identifiziert werden können, werden Breitbandantibiotika gegeben, die alle Staphylokokken, Anaerobier und eventuell gramnegativen Bakterien abdecken. Die Antibiotika werden über einen Zeitraum von mindestens vier bis sechs Wochen intravenös verabreicht.
Wie wird das spinale epidurale Empyem chirurgisch behandelt?
Die Wahl des oder der Verfahren hängt vom jeweiligen Fall und vom Allgemeinzustand der Patientin beziehungsweise des Patienten ab. Insbesondere spielt eine Rolle, ob und welche neurologischen Defizite vorliegen oder nicht.
In der Regel werden die Eiterherde über gezielte Spülungen gereinigt. Zusätzlich muss in vielen Fällen infiziertes Gewebe chirurgisch entfernt werden, um die Blutversorgung im betroffenen Bereich wieder zu verbessern.
Bei bestehenden neurologischen Ausfällen muss schnellstmöglich eine Druckentlastung des Rückenmarks (Dekompression) erfolgen.