Arachnoidalzysten

Bei den Arachnoidalzysten oder auch leptomeningealen Zysten handelt es sich um flüssigkeitsgefüllte Räume, umhüllt von Arachnoidalzellen. Diese bilden sich auf der Arachnoidalmembran – einer von drei Membranen, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben. Obwohl sie in vielen Fällen keine Symptome verursachen, können sie zu ernsthaften Beschwerden und Komplikationen führen, etwa wenn sie an Größe zunehmen und Druck auf das Gehirn oder Rückenmark ausüben.

Eine intrakranielle Arachnoidalzyste tritt bei etwa fünf von 1000 Personen auf. Arachnoidalzysten werden in jedem Alter festgestellt, häufig bereits bei Kindern und jungen Erwachsenen. Männer sind deutlich öfter betroffen als Frauen, mit einem Verhältnis von vier zu eins.

Arachnoidalzysten-Behandlung

Ist eine Arachnoidalzyste gefährlich?

Arachnoidalzysten sind zumeist nicht gefährlich: Sie verursachen oft keine Beschwerden und nehmen in der Regel auch nicht an Größe zu. Sie werden häufig zufällig entdeckt. In einigen Fällen können sie jedoch durch Druck auf das umliegende Gehirn oder Rückenmark Symptome verursachen. Zudem können sie in seltenen Fällen reißen und einbluten.

Die Entscheidung, ob eine Arachnoidalzyste behandelt werden sollte, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich der Größe und Lage der Zyste, der verursachten Symptome und des allgemeinen Gesundheitszustands der Betroffenen. Für asymptomatische Zysten, die zufällig entdeckt wurden, wird meist eine konservative Behandlung gewählt. Dies bedeutet, dass keine sofortige Therapie erfolgt, sondern die Zyste durch regelmäßige Bildgebung überwacht wird, um mögliche Veränderungen zu erkennen. Kinder mit Arachnoidalzysten sollten bis zum Erwachsenenalter Verlaufskontrollen erhalten.

Chirurgische Behandlung von Arachnoidalzysten

Verursacht eine Arachnoidalzyste Symptome oder wächst, kann eine Operation notwendig sein. Die Behandlung in der Neurochirurgie kann auf verschiedene Weisen durchgeführt werden:

  • Mikrochirurgische (Teil-)Resektion oder Fensterung: Hierbei wird über eine Schädelöffnung die gesamte oder ein Teil der Zystenwand entfernt. Ziel ist in jedem Fall, dass die Zyste entlastet wird, die normale Kommunikation des Hirnwassers wiederhergestellt wird und die Zyste sich nicht neu ausbilden kann.
  • Endoskopische Fensterung: Bei dieser Technik wird über eine sehr kleine Schädelöffnung (Bohrloch) ein Endoskop in die Hirnkammern und/oder die Zyste eingeführt. So wird die Zystenwand eröffnet, um die Flüssigkeit abzuleiten und den Druck auf das umgebende Gewebe zu reduzieren.
  • Zystoperitonealer Shunt: Hierbei wird ein dünner Schlauch, ein sogenannter Shunt, in die Zyste eingebracht und das Hirnwasser darüber in den Bauchraum abgeleitet, wo es vom Körper absorbiert wird.

Sämtliche oben genannten Techniken haben spezielle Vor- und Nachteile und können auch kombiniert verwendet werden. Die Komplikationsrate der mikrochirurgischen und endoskopischen Operationstechniken ist generell niedrig. Es kann jedoch zu einer erneuten Zystenbildung bzw. -füllung kommen, falls die vollständige Entfernung der Zyste nicht möglich war oder sich die Fenestration durch Vernarbung wieder verschließt.

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Prof. Dr. Andreas Martin Stark
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