Wir haben uns auf modernste Notfallversorgung bei Verletzungen der Lunge, des Brustkorbes (Rippen- und Brustbeinwiederherstellung) und der Brustwand nach Unfällen sowie deren (Spät-)Folgen spezialisiert (Behandlung eines Thoraxtraumas).
Ein zentraler Bestandteil unseres Leistungsspektrums ist die präzise Diagnostik sowie die schonende, möglichst minimal-invasive Behandlung (z. B. mittels VATS oder transaxillärem Zugang) von Kompressionssyndromen im Bereich der oberen Thoraxapertur, wie dem Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) und dem Thoracic-Inlet-Syndrom (TIS). Das Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) und das Thoracic-Inlet-Syndrom (TIS) sind Krankheitsbilder, bei denen Nerven oder Blutgefäße im Bereich der oberen Brustkorböffnung (Thoraxapertur) eingeengt werden. Dies kann zu Schmerzen, Missempfindungen oder Durchblutungsstörungen in den Armen und Händen führen.
Die minimalinvasive Sympathektomie wird als ergänzende Therapie eingesetzt, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten bei chronischen Durchblutungsstörungen der oberen Extremitäten ausgeschöpft sind. Sie kommt insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit einem Steal-Syndrom infolge eines Dialyseshunts oder beim Raynaud-Syndrom zum Einsatz. Diese Methode ist eine wichtige und schonende Behandlungsoption, die das Risiko von Komplikationen minimiert und die Durchblutung nachhaltig verbessern kann. Das Steal-Syndrom („Steal“ = engl. für „stehlen“) tritt auf, wenn ein Blutgefäß einen übermäßigen Anteil des Blutes umleitet, sodass nachgeschaltete Gewebe und Organe nicht ausreichend versorgt werden. Das Raynaud-Syndrom ist eine Durchblutungsstörung, die vor allem die Finger (seltener die Zehen) betrifft. Dabei kommt es zu anfallsartigen Gefäßkrämpfen (Vasospasmen), die die Blutzufuhr verringern. Dies führt zu typischen Farbveränderungen an den betroffenen Stellen.
Weitere Schwerpunkte liegen in der, soweit möglich, minimalinvasiven (Schlüssellochtechnik, VATS) operativen Behandlung aller gut- oder bösartigen Tumorerkrankungen der Lunge (ggf. in Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner) sowie des Rippen- und des Brustfelles, zum Beispiel:
- Entfernung von Tumoren im Mittelfellraum (Mediastinum) – Operative Entfernung von Geschwülsten im Bereich zwischen den Lungen.
- Lungenlappen- oder Segmententfernung bei Lungentumoren – Entfernung erkrankter Lungenabschnitte bei Krebserkrankungen.
- Gewebeschonende Tumorentfernung (Wedgeresektion) – Minimalinvasive Entfernung kleinerer Tumoren, um möglichst viel gesundes Lungengewebe zu erhalten.
- Schonende Entfernung von Metastasen mit Schlüssellochtechnik – Minimalinvasive Methode zur Entfernung von Tochtergeschwülsten in der Lunge.
- Brustkorbspiegelung (Thorakoskopie) zur Diagnose und Behandlung von Rippenfellergüssen – Untersuchung des Brustkorbs mittels Kamera, ggf. mit einer Pleurodese (Verklebung der Lungen- und Rippenfellschichten), um erneute Flüssigkeitsansammlungen zu verhindern.
- Behandlung von Lungenkollaps (Pneumothorax) – Therapie von primären und sekundären Formen des Pneumothorax, bei denen Luft in den Brustraum eindringt und die Lunge teilweise oder vollständig zusammendrückt.
- Lungenvolumenreduktion bei Lungenemphysem– Schonende Verkleinerung überdehnter Lungenbereiche zur Verbesserung der Atmung.
- Minimalinvasive Behandlung von eitrigen Brustfellentzündungen (Pleuraempyems) – Falls erforderlich, mit einer speziellen Vakuum-Spül-Behandlung zur schnelleren Heilung.
- Entfernung von Nerventumoren – In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie.
- Entfernung von Zysten im Brustraum – Entfernung von Perikardzysten (im Herzbeutel) und bronchogenen Zysten (in der Luftröhre oder Bronchien) sowie Schaffung eines Perikardfensters zur Druckentlastung.
- Behandlung von übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose) – Operative Therapie bei krankhafter, unkontrollierbarer Schweißproduktion.
Dabei wird für jede Patientin und jeden Patienten in den mehrfach wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Tumor- und Lungenfallkonferenzen ein individuelles Behandlungskonzept festgelegt.