Prof. Dr. Andreas Martin Stark
Facharzt für Neurochirurgie
Spezielle neurochirurgische Onkologie
Spezielle neurochirurgische Intensivmedizin
Eine Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule können wir in der Regel gut behandeln. Das Ziel ist es, die neurologische Funktion des Rückenmarks zu erhalten, Schmerzen und Gefühlsstörungen zu beseitigen oder zu lindern und vor allem ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Je nachdem, wie stark Ihr Halswirbelkanal bereits verengt ist und wie ausgeprägt Ihre Beschwerden sind, stehen verschiedene konservative Therapieverfahren zur Verfügung. In manchen Fällen kann eine Operation die Behandlung der Wahl sein, um eine Verschlechterung zu verhindern, Einschränkungen im Alltag zu vermeiden und Ihre Lebensqualität nachhaltig und dauerhaft zu verbessern.
Für die Therapie der Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule stehen je nach Ausprägung der Erkrankung verschiedene konservative Behandlungsmethoden zur Verfügung. Ist die Wirbelkanalverengung nur gering ausgeprägt, können wir Schmerzen und Gefühlsstörungen medikamentös behandeln. Bei stärker ausgeprägten Symptomen kann eine Injektionstherapie sinnvoll sein. Dabei verabreichen wir Ihnen über eine Spritze und unter Röntgenkontrolle schmerzstillende, entzündungshemmende, lokal betäubende oder abschwellende Präparate in den Wirbelkanal (Epiduralraumtherapie) oder an eine Nervenwurzel (periradikuläre Therapie, PRT). Physiotherapie und gezielte Übungen helfen, Ihre Rückenmuskulatur zu kräftigen und zu stabilisieren. Im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie setzen unsere interdisziplinären Expertenteams alles daran, Ihre Schmerzen zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern. Führen die konservativen Maßnahmen zu keiner Besserung bzw. verschlechtert sich Ihr Zustand, kann eine operative Therapie die richtige Entscheidung sein, um ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen.
Eine Operation an der Halswirbelsäule ist ein komplexer Eingriff, der von unseren hochspezialisierten Experten der Rücken- und Wirbelsäulenchirurgie durchgeführt wird. In den meisten Fällen können wir den Wirbelkanal minimalinvasiv und damit besonders gewebeschonend erweitern, um eingeengte Nerven zu entlasten. Je nach Lage der Einengung können wir den Eingriff unter Vollnarkose von vorne durch den Hals (ventral), durch den Nacken (dorsal) oder von beiden Seiten der Halswirbelsäule vornehmen. Welches Verfahren geeignet ist, um Ihre Wirbelverengung operativ zu erweitern, besprechen unsere Spezialisten individuell und ausführlich mit Ihnen. In der Regel können Sie wenige Stunden nach der Operation und nach Abklingen der Narkose aufstehen und im Sitzen essen. Sie benötigen im Anschluss keine Hilfsmittel (Orthesen), um Hals und Nacken zu entlasten oder zu stützen. Mit unseren Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten können Sie bereits am Folgetag der Operation für die Rückkehr in Ihren Alltag üben.