Claudia Hansen
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
In den Schön Kliniken setzen wir auf eine multimodale Therapie, bei der sowohl eine Einzel- als auch eine Gruppentherapie durchgeführt wird. Ziel der Behandlung ist es, dass Sie lernen, besser mit Ihrer sozialen Phobie umzugehen. Im besten Fall verschwindet die Erkrankung ganz.
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Psychotherapie, vor allem die kognitive Verhaltenstherapie, ist am besten geeignet, um eine soziale Phobie zu behandeln. Besonders Erfolg versprechend ist sie, wenn Sie und Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut ein vertrauensvolles Arbeitsbündnis haben und gemeinsam ein individuelles Erklärungsmodell für Ihre sozialen Ängste erarbeiten. Dabei beleuchten wir vor allem die lebensgeschichtlichen Ursachen Ihrer Phobie, zum Beispiel besondere Merkmale Ihrer Person oder fest verankerte Grundannahmen („Glaubenssätze“).
Mögliche Glaubenssätze:
Auf Basis des Erklärungsmodells erfolgt dann auch Ihre Behandlung, die wir in der Schön Klinik genau auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.
In den Schön Kliniken bieten wir eine Gruppentherapie speziell für Soziale Phobie an. Dabei erlernen Sie Methoden und Strategien zur Bewältigung beziehungsweise Verminderung Ihrer sozialen Ängste. Gerade für Menschen mit sozialen Phobien (= sozialen Angststörungen) eignet sich die Behandlung in einer spezialisierten Gruppe, weil sie dort von Anfang an mit ihren größten Ängsten (vor anderen sprechen, vorlesen, am Flipchart schreiben, Referate halten, Rollenspiele usw.) konfrontiert werden. Das mag am Anfang schwer sein und viel Mut erfordern, aber ermöglicht auch neue wichtige Erfahrungen, viel mehr zu schaffen als bisher angenommen. Umgeben von Gleichgesinnten entsteht ein wichtiges Gefühl von Verbundenheit, das dem Gefühl der Isolation („ich bin allein mit meinen Ängsten, körperlichen Symptomen und schwierigen Gedanken“) entgegenwirkt. Neben den vielen Expositionen in der Gruppe wird ein gemeinsamer Expositionstag durchgeführt. Dabei fahren Betroffene in therapeutischer Begleitung in eine nahegelegene Stadt, in der sie sich angstbesetzten Situationen (z. B. fremde Menschen ansprechen, Beratungsgespräche, Essen im Restaurant, Telefonate usw.) stellen und auch außerhalb des Klinikumfeldes wesentliche neue Erfahrungen sammeln. Dieser Expositionstag wird häufig als sehr hilfreich bewertet. Ein wohlwollender Umgang mit eigenen oft selbstkritischen Anteilen unterstützt die Gruppentherapie.
Außerdem diskutieren und verändern Sie gemeinsam mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ungünstige Leitsätze, wie zum Beispiel „Ich darf keine Schwäche zeigen!“ oder „Ich versage immer!“.
Neben der Einzel- und der Gruppentherapie haben wir ein breites Angebot zusätzlicher Therapien für die vielfältigen Probleme, die mit einer sozialen Phobie einhergehen. Dazu gehören unter anderem:
Bei den sogenannten Expositionen setzen Sie sich bewusst mit Ihren angstauslösenden Reizen auseinander: Zunächst erstellen Sie eine Rangliste mit Situationen, die Sie am meisten ängstigen. Begleitet durch Ihre Therapeutin beziehungsweise Ihren Therapeuten üben Sie anschließend, wie Sie diese Situationen bewältigen können. Eine mögliche Expositionssituation ist das gemeinsame Essen und Trinken im Speisesaal. Sie können dabei die Erfahrung machen, dass Ihre schlimmsten Befürchtungen nicht eintreten und Sie die Situation „ohne Aufsehen“ bewältigen können.