Dott. Osvaldo Tripepi
Facharzt für Urologie
Eine Nierenbeckenentzündung entsteht in der Regel aus einem aufsteigenden Harnwegsinfekt wie einer Blasenentzündung. Dabei wandern die Erreger über die Harnröhre in Nierengewebe, Nierenbecken und Nierenhöhle. Eine akute Nierenbeckenentzündung zeigt sich durch typische Symptome wie starke Schmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Handelt es sich um eine chronische Form, wird die Entzündung häufig erst später festgestellt, da das Krankheitsbild unspezifisch ist.
Hier informieren die Experten der Schön Kliniken darüber, welche Symptome eine Nierenbeckenentzündung hervorruft, wie sie verursacht wird und wie die Behandlung in den Schön Kliniken abläuft. Außerdem erfahren Sie, wie Sie selbst einer Pyelonephritis vorbeugen können und welche Komplikationen bei der Erkrankung auftreten können. Haben Sie noch unbeantwortete Fragen oder würden gern mehr erfahren? Dann wenden Sie sich an unser medizinisches Fachpersonal!
Zwei Typen der Pyelonephritis: akute und chronische Nierenbeckenentzündung
Wenn Erreger über die Harnröhre in das Nierenbecken vordringen und eine Entzündung verursachen, liegt in der Regel eine akute Form einer Nierenbeckenentzündung vor. Diese äußert sich durch spezifische Krankheitssymptome und lässt sich meist zuverlässig mit einer antibiotischen Therapie behandeln.
Wird die Pyelonephritis nicht erkannt, können sich kleine Abszesse in der Niere bilden und die Erkrankung wird chronisch. Die chronische Form einer Pyelonephritis zeichnet sich durch unspezifische Krankheitssymptome wie Fieberschübe, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen aus und wird deshalb oft erst spät entdeckt. Nicht nur die Beschwerden der Nierenbeckenentzündung bleiben damit unbehandelt, auch die ursprünglichen Veränderungen (z. B. anatomische Veränderungen) können so nicht behoben werden. Die Entzündung kann die Nieren dauerhaft schädigen und zu einer Niereninsuffizienz führen.
Wie die Behandlung einer Nierenbeckenentzündung abläuft, wie lange es dauert, bis sie ausgeheilt ist und ob eine Operation notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Eine Pyelonephritis ist ein komplizierter Harnwegsinfekt und wird prinzipiell mit einem Breitbandantibiotikum behandelt, bis der Arzt/die Ärztin den genauen Erreger bestimmen kann. Falls notwendig, kann dann das Antibiotikum gewechselt werden. Je nach Schweregrad erfolgt die Antibiotikagabe entweder in Tablettenform oder intravenös.
Ist die Nierenbeckenentzündung bereits ausgeprägt, kann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig sein. Dort können wir möglichen Komplikationen – wie etwa einem Harnstau oder einer Blutvergiftung – rechtzeitig begegnen.
Ist die Nierenbeckenentzündung Folge eines gestörten Urinabflusses, sind eine Ultraschall- sowie eine Röntgenaufnahme und evtl. eine Computertomografie notwendig, um die Ursache der Abflussstörung zu klären. Wird dabei eine anatomische Veränderung – wie etwa eine vergrößerte Prostata oder eine verengte Harnröhre – festgestellt, kann eine Operation notwendig sein, um die Beschwerden zu lindern und weitere Nierenbeckenentzündungen zu vermeiden.