Dott. Osvaldo Tripepi
Facharzt für Urologie
Das Prostatakarzinom (kurz: Prostata-Ca, PCa) ist ein bösartiger Tumor der Vorsteherdrüse (Prostata). In Deutschland ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Das Risiko für ein Karzinom der Prostata steigt mit zunehmendem Alter. Vor dem 50. Lebensjahr treten Prostatakarzinome nur selten auf. Ein Krebs der Prostata ist nicht mit einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (einer benignen Prostatahyperplasie) zu verwechseln. Auch diese tritt zunehmend nach dem 50. Lebensjahr auf.
Das Prostatakarzinom entwickelt sich meist von den äußeren Prostatadrüsen aus. Es wächst in der Regel langsam und neigt zur Bildung von Metastasen (Tochtergeschwülsten) in Lymphknoten und Knochen. Bei frühzeitiger Diagnose hat das Prostatakarzinom gute Behandlungs- und Heilungschancen. Sprechen Sie diesbezüglich mit unseren Spezialisten in den Schön Kliniken.
Unsere Spezialisten in den Schön Kliniken bieten verschiedene Therapieansätze, um eine Erkrankung an Krebs der Prostata bestmöglich zu behandeln. Dabei berücksichtigen wir vor allem das Stadium der Krebserkrankung und das Alter der Patientin oder des Patienten. Die oberste Grundlage unseres Handelns ist die neueste S3-Leitlinie Prostatakarzinom. Unsere individuellen Therapieoptionen reichen von einer langfristigen Beobachtung (Watchful Waiting) über aktive Überwachung (Active Surveillance) bis hin zur Operation sowie zur Strahlen- und/oder Chemotherapie. In manchen Fällen kann auch eine Hormontherapie zum Einsatz kommen.
Unter bestimmten Bedingungen besteht die Behandlung nur aus einer regelmäßigen Kontrolle, was zum Beispiel für ältere Patientinnen und Patienten gilt, deren Tumor nicht oder nur sehr langsam wächst und keine Beschwerden verursacht.
Kurative Therapie
Wenn das Prostatakarzinom noch nicht zu weit fortgeschritten ist, ist das oberste Ziel unserer Behandlung die vollständige Heilung. Unsere Spezialisten entwickeln dazu einen individuellen Therapieplan. Dieser umfasst oder kombiniert gezielt unterschiedliche Optionen, wie Operation, Hormon- und Chemotherapie sowie Bestrahlung von außen oder innen. Unsere Therapiemöglichkeiten in den verschiedenen Stadien sind die folgenden:
Therapie bei Prostatakrebs in frühem Stadium
Wenn das Prostatakarzinom noch keine Metastasen (Tochtergeschwülste) gebildet hat, bestehen durch einen operativen Eingriff hohe Heilungschancen. Dabei werden die Prostata und ihre Kapsel vollständig entfernt (radikale Prostatektomie), aber auch die Samenblase, ein Teil des Samenleiters sowie in manchen Fällen die Lymphknoten im Becken. Alternativ oder ergänzend kann in diesem Stadium ebenso eine perkutane Strahlentherapie die Heilung begünstigen.
Therapie bei lokal fortgeschrittenem Prostatakrebs
Wenn das Prostatakarzinom bereits örtlich fortgeschritten ist, aber noch keine Metastasen gebildet hat, wenden unsere Spezialisten in den Schön Kliniken sowohl die Strahlentherapie als auch eine medikamentöse Hormonbehandlung an.
Chemotherapie bei metastasiertem Prostatakrebs
Wenn das Prostatakarzinom trotz einer Hormonbehandlung fortschreitet und schon Metastasen gebildet hat, kommt eine Chemotherapie zum Einsatz. Diese kann, abhängig vom jeweiligen Fall, mit einer zusätzlichen Gabe von Medikamenten kombiniert werden. In manchen Fällen ist auch die Anwendung einer PSMA-Therapie (die Abkürzung steht für das prostataspezifische Membranantigen) sinnvoll. Dabei handelt es sich um eine stationäre nuklearmedizinische, leitliniengerechte Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Tumorprogress eines metastasierten, hormonrefraktären Prostatakarzinoms.
Palliative Therapie
Wenn sich der Prostatakrebs schon zu weit ausgebreitet hat und die Erkrankung unheilbar ist, nutzen die Spezialisten in den Schön Kliniken die Optionen der Palliativmedizin. Ziel ist es, durch wirksame Behandlung körperliche Beschwerden und seelische Belastungen zu lindern, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und, wenn möglich, ihre Überlebenszeit zu verlängern.