Dr. John-Kilian Rehbein
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Schwerpunkte:
Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Gynäkologische Onkologie
AGO-Zertifikat Gynäkologische Onkologie
Zertifikat Masterclass Ovarialkarzinom
Eine normale Geburt (Spontangeburt) beginnt meist innerhalb von zwei Wochen vor oder nach dem errechneten Geburtstermin, also zwischen der 38. und der 42. Schwangerschaftswoche. Die Wehen setzen meist selbstständig (spontan) ein, sodass keine Unterstützung – beispielsweise durch eine Geburtseinleitung – nötig ist. Der Geburtsverlauf kann individuell unterschiedlich lange dauern, in der Regel zwischen vier und 18 Stunden.
Unsere Spezialistinnen und Spezialisten in den Schön Kliniken begleiten und überwachen die normale Geburt Ihres Kindes für einen bestmöglichen Start in Ihr gemeinsames Leben.
Die Spontangeburt ist der natürliche Weg, ein Kind auf die Welt zu bringen. Wir begleiten Sie dabei und kontrollieren den Geburtsverlauf, um im Falle möglicher Komplikationen frühzeitig eingreifen zu können. Gerne darf der Vater Ihres Kindes oder eine andere Begleitperson anwesend sein, um Sie zu unterstützen – im Falle eines notwendigen Kaiserschnitts (siehe unten) unter örtlicher Betäubung auch im Operationssaal (OP). Um den Geburtsvorgang zu erleichtern, stehen verschiedene konservative Methoden zur Verfügung. Unsere Hebammen helfen Ihnen zudem mit Atem- und Entspannungstechniken. Mithilfe von Medikamenten können wir Ihren Geburtsschmerz lindern.
Insbesondere in der längsten Phase der Entbindung, der Eröffnungsperiode, sollten Sie sich entspannen und in den Wehenpausen ausruhen. Dabei können verschiedene unterstützende Maßnahmen für Sie infrage kommen, zu denen wir Sie gerne individuell beraten. Während des gesamten Geburtsverlaufs kontrollieren wir engmaschig die Herztöne Ihres Kindes (fetale Herzfrequenz) sowie Ihren Zustand. Bei Risikokonstellationen legen wir eine Verweilkanüle in eine Vene auf Ihrer Hand oder Ihrem Unterarm (Katheter), über die wir bei Bedarf Medikamente applizieren können (beispielsweise bei Blutdruckabfall während einer PDA, siehe unten). In manchen Fällen kann eine Geburtseinleitung notwendig werden, beispielsweise um nach einem Blasensprung und ausbleibendem Geburtsbeginn Infektionen bei Ihnen und Ihrem Kind zu verhindern. Die Geburt können wir medikamentös (Wehenmittel) oder mechanisch einleiten beziehungsweise beschleunigen.
Zur Linderung Ihrer Geburtsschmerzen stehen verschiedene schmerzstillende beziehungsweise betäubende Medikamente zur Verfügung. Unsere Spezialisten besprechen alle Möglichkeiten und Verfahren individuell mit Ihnen, um Sie und Ihr Kind bestmöglich bei der Geburt zu unterstützen.
Sobald Ihr Kind geboren ist, untersuchen wir es und halten die gemessenen Werte von Atmung, Puls, Grundtonus, Aussehen und Reflexen (APGAR-Werte = U1-Untersuchung) fest. Im Anschluss an Ihre Nachgeburt können wir einen möglichen Dammriss beziehungsweise -schnitt unter lokaler Betäubung nähen, während wir Ihr Kind reinigen und anziehen. Sind Sie und Ihr Kind versorgt, ziehen unsere Spezialistinnen und Spezialisten sich zurück, damit Sie in Ruhe in Ihrer neuen Gemeinsamkeit ankommen und sich erholen können.
Wurde der Mutterkuchen mit der Nachgeburt nicht vollständig ausgestoßen, müssen wir verbliebene Reste mittels Ausschabung (Kürettage) aus der Gebärmutter entfernen, um Blutungen, Infektionen oder Wucherungen zu vermeiden. Diesen Eingriff führen wir unter kurzer Narkose durch.
Manchmal ist trotz geplanter normaler Geburt eine Entbindung nur per Kaiserschnitt (Sectio caesarea) möglich. Die Gründe dafür können sowohl Sie als auch Ihr Kind betreffen (beispielsweise Gebärmutterriss, Nabelschnurvorfall, Sauerstoffunterversorgung des Kindes). Häufig fällt die Entscheidung erst kurz vor der Geburt oder wenn die Geburtswehen bereits eingesetzt haben. Sollte dieser Eingriff bei Ihnen erforderlich sein, nehmen wir ihn in der Regel unter regionaler Betäubung (Regionalanästhesie) vor, sodass Sie die Geburt bei vollem Bewusstsein und schmerzfrei erleben können. Für die regionale Betäubung stehen uns je nach individueller Situation Periduralanästhesie (PDA) beziehungsweise Spinalanästhesie (SPA) oder, in der späten Phase, ein Pudendusblock zur Verfügung. In Einzelfällen können wir auch Verfahren miteinander kombinieren. In seltenen Fällen kann ein Notkaiserschnitt unter Vollnarkose notwendig sein. Den „sanften Kaiserschnitt“ führen wir gewebeschonend und in kurzer Zeit durch, was den anschließenden Heilungsverlauf positiv beeinflusst. Bei jedem Kaiserschnitt sind unsere Kinderärzte anwesend, um Ihr Kind umgehend nach der Geburt in Empfang zu nehmen, zu untersuchen und zu betreuen, bis wir es Ihnen und/oder Ihrem Partner übergeben können.
Auch im Fall von Komplikationen ist Ihr Kind nach der Geburt bei unseren Spezialistinnen und Spezialisten des Perinatalzentrums Level II mit angeschlossener Kinderklinik in besten Händen. Falls ein Kaiserschnitt notwendig sein sollte, besprechen unsere Expertinnen und Experten die Einzelheiten individuell mit Ihnen.