Schließen  
Kontaktieren Sie uns
+49 89 2872410
Weiter
Weiter
+49 89 2872410
Online Termin buchen
Weiter
Kontakt aufnehmen
Weiter

Epileptischer Anfall

Ein Krampfanfall wird auch als epileptischer Anfall bezeichnet. Die Betroffenen verlieren vorübergehend die Kontrolle über ihren Körper oder/und ihr Bewusstsein. Zum Beispiel kann die Person plötzlich zu Boden sinken, zucken und krampfen. Wenn solche Anfälle mehrfach auftreten, wird von einer Epilepsie gesprochen.

Ein epileptischer Anfall entsteht, wenn sich Nervenzellen im Gehirn unkontrolliert und plötzlich elektrisch entladen. Die Folge ist ein Anfall mit Krämpfen einzelner oder vieler Muskelgruppen. Auch Änderungen von Sinneswahrnehmungen und Bewusstsein sind möglich. Es gibt verschiedene Arten von Anfällen beziehungsweise Epilepsie. Die Ursachen und die Symptome können unterschiedlich sein. Bei der Epilepsie, d. h., wenn Anfälle wiederholt auftreten, erhält die Patientin oder der Patient in der Regel eine medikamentöse Behandlung.

Wie entstehen Anfälle?

Das zentrale Nervensystem im Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen. Diese erzeugen, empfangen und übertragen elektrische Signale. Das Zusammenspiel der Nervenzellen ist genau aufeinander abgestimmt. Bei Störungen kommt es zu plötzlichen elektrischen Entladungen. Diese Impulse werden im Körper weitergeleitet. Sie können krampfartige Zuckungen von Muskelgruppen auslösen. Vor allem die Arme und die Beine sind betroffen. Die Zuckungen lassen sich willentlich nicht kontrollieren. Manchmal ist auch das Denken oder das Fühlen verändert; oder der Anfall führt zur Bewusstlosigkeit.

 

Ursachen & Symptome

Welche sind die Ursachen von Anfällen?

Jede Schädigung von Hirngewebe kann zu einer spontanen Entladung von Nervenzellen und damit zu einem Krampf führen. Beispiele hierfür sind folgende:

Was erhöht das Risiko für einen Krampfanfall?
Säuglinge und kleine Kinder entwickeln oft einen Anfall, wenn sie hohes Fieber haben. Es wird bei Kindern von einem Fieberkrampf gesprochen. Prinzipiell kann ein epileptischer Anfall oder eine Epilepsie in jedem Lebensalter auftreten. Manchmal bleibt die Ursache unbekannt. Bei einigen Patientinnen und Patienten erhöhen Trigger das Risiko für einen Krampf. Trigger können Schlafmangel, Stress, blinkende Lichter, Hormonspiegeländerung bei Frauen, Alkohol- oder Drogenentzug oder andere Reize sein.

Welche Arten von Anfällen gibt es?
Krampfanfälle wirken sich auf Bewegungen, Empfindungen und Bewusstsein aus. Die Symptome hängen davon ab, welche Bereiche im Gehirn betroffen sind.

Grundsätzlich wird zwischen fokalen und generalisierten Anfällen unterschieden. Beim fokalen Anfall befindet sich die Störung in einem kleinen Bereich in einer der beiden Hirnhälften. Fokal beginnende Anfälle können aber auch generalisieren und sich über beide Hirnhälften ausbreiten.

Bei einem generalisierten Anfall sind von Beginn an beide Hirnhälften betroffen.

Wenn der Anfall nur einmalig auftritt, muss sich daraus keine Epilepsie entwickeln. Erst bei mehreren Anfällen handelt es sich um eine solche. Im Gegensatz zum einmaligen epileptischen Anfall benötigen Patientinnen und Patienten mit einer Epilepsieerkrankung in der Regel Medikamente.
Es gibt auch nicht epileptische Anfälle. Hierfür sind keine unkoordinierten Entladungen von Nervenzellen zu finden. Es liegen andere Ursachen zugrunde. Beispiele sind Kreislaufstörungen mit Mangeldurchblutung des Gehirns sowie funktionelle beziehungsweise psychogene Störungen. 
Was sind Symptome von Anfällen?
Krampfanfälle sind meist nach ein bis zwei Minuten vorüber. Fieberkrämpfe beim Kind können länger andauern.

Symptome bei einem fokalen Anfall

Bei einem fokalen Anfall zeigt die Patientin oder der Patient nicht zielgerichtete Verhaltensweisen. Beispiele sind Schmatzen, Lippenlecken sowie Nesteln. Auch Muskelzuckungen, verkrampfte Gliedmaßen und Muskelschwäche sind beim fokalen Anfall möglich. Während des Anfalls nimmt die Person manchmal ein Kribbeln, Taubheitsgefühle, Lichtblitze, ungewöhnliche Geräusche oder Gerüche wahr. Auch plötzliche Angst oder kurze Aussetzer in Sprache oder Gedächtnis treten auf. Weitere Symptome können Herzrasen, Schweißausbrüche, Speichelfluss und Übelkeit sein. Teilweise erlebt die Person den Anfall nicht bewusst und kann sich später nicht daran erinnern.

Symptome bei einem generalisierten Anfall

Generalisierte Krampfanfälle können im Erscheinungsbild sehr unterschiedlich sein. Teilweise handelt es sich um kurze „Aussetzer“ (sogenannte Absencen oder Bewusstseinsstörungen). Die betroffene Person kann auch länger ohnmächtig werden und stürzen. Es folgt eine Verkrampfung am ganzen Körper mit Zuckungen der Arme und der Beine. Manchmal treten nur Absencen auf.
​​​​​​​
Am häufigsten ist ein tonisch-klonischer Anfall. Durch die Anspannung aller Muskeln wird der Körper plötzlich steif (tonische Phase). Es folgt ein Bewusstseinsverlust – und danach kommt die klonische Phase. Dabei zucken die Muskeln krampfartig durch abwechselndes An- und Entspannen. Beim tonisch-klonischen epileptischen Anfall kommt es manchmal zu Zungen- oder Wangenbiss und Einnässen. Nach dem tonisch-klonischen Anfall ist die/der Betroffene häufig sehr erschöpft und manchmal auch noch eine Weile verwirrt.

Diagnostik

Wie wird die Diagnose gestellt?
Für die Diagnose wird die Patientin oder der Patient ausführlich befragt und körperlich untersucht. Bei Bedarf folgen weitere neurologische Tests.

Das Elektroenzephalogramm (EEG) misst die Hirnströme. Die Hirnstromkurve zeigt an, ob eine Neigung zu epileptischen Anfällen besteht. Weitere neurologische Veränderungen im Gehirn lassen sich zum Beispiel mittels der Computertomografie (CT) oder der Magnetresonanztomografie (MRT) darstellen. Auch die Blutuntersuchung kann dabei helfen, mögliche Ursachen für einen Krampfanfall oder eine Epilepsieerkrankung aufzuspüren. Manchmal wird eine genetische Testung veranlasst. Damit lässt sich nach einer erblichen Ursache fahnden.