Hypoxischer Hirnschaden: So stellen wir die Diagnose
Bevor wir die Diagnose eines hypoxischen Hirnschadens stellen können, untersucht unser interdisziplinäres Team aus Spezialisten aus Innerer Medizin, Anästhesie bzw. Notfallmedizin und Neurologie die vorliegende Schädigung genauer. Insbesondere bei unbekannter Vorgeschichte müssen wir andere mögliche Erkrankungen der Gehirnfunktion (Enzephalopathien) ausschließen, die durch eine Blutvergiftung (Sepsis) oder durch Medikamente ausgelöst oder stoffwechselbedingt (metabolisch) sein können. Neben einem ausführlichen Anamnesegespräch mit Ihnen und/oder Ihren Angehörigen zur Krankengeschichte stehen uns verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Das Ausmaß des hypoxischen Hirnschadens können wir mithilfe bildgebender Verfahren sowie Laboruntersuchungen und neurologischer Untersuchungen beurteilen.
Bildgebende und neurologische Diagnoseverfahren
Welche bildgebenden Verfahren wir einsetzen, hängt unter anderem von der vorliegenden oder vermuteten Ursache Ihres Kreislaufstillstands ab. Mit Ultraschall (Dopplersonografie, trans- und extrakranial) können wir alle großen Arterien untersuchen, die das Hirn versorgen. Die Magnetresonanztomografie des Schädels (kraniale MRT, cMRT) mit Blutgefäßdarstellung (Angiografie) macht Verengungen (Stenosen) oder Verschlüsse von Schlagadern sichtbar. Mit der kranialen Computertomografie (cCT) können wir Gehirn, Hirnhäute und knöchernen Schädel, mit der Thorax-CT die Lunge in Schnittbildern darstellen und beurteilen. Mit der CT-Angiografie und der Koronarangiografie können wir die Blutgefäße sowie die Herzkranzgefäße sichtbar machen. Neurologische Untersuchungen geben Aufschluss darüber, ob und welche Nerven in welchem Ausmaß betroffen sind. Ihr Bewusstseinszustand, die Augenreaktion (Pupillenreaktion, Lidschlussreflex), die Gehirnaktivität (Gehirnstrommessung mittels Elektroenzephalogramm EEG) und die elektrische Aktivität spezieller Nervenfasern (somatosensorisch evozierte Potenziale, auch SEP oder SSEP) sowie Ihre motorischen Reaktionen und die Konzentration spezieller Stoffwechselenzyme im Blut (neuronenspezifische Enolase, auch NSE, sowie das Protein S-100) geben unseren Neurologen weiteren Aufschluss.