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Pylorusstenose

Magenpförtnerkrampf – Entstehung, Symptome, Diagnose

Wenn der Mageninhalt nicht in den Zwölffingerdarm (Duodenum) weitergeleitet werden kann, weil der Schließmuskel durchgehend angespannt ist, spricht man von einer hypertrophen Pylorusstenose.

Was steckt hinter der komplizierten Bezeichnung? Der ringförmige Schließmuskel zwischen Magen und Duodenum wird Pylorus genannt. Eine Stenose ist eine Verengung, hypertroph bedeutet vergrößert. Durch den Begriff erklärt sich bereits das Erkrankungsbild: Der Magenausgang (Pars pylorica) ist verengt und verdickt sich mit der Zeit. Er blockiert den Mageninhalt. Auf Deutsch wird die Pylorusstenose auch Magenpförtnerkrampf genannt.

Die genaue Ursache für die angeborene Fehlbildung ist noch nicht abschließend geklärt. Jungen in den ersten Lebenswochen sind jedoch besonders häufig betroffen. Zu den typischen Symptomen zählen unter anderem Erbrechen, Hunger und Gewichtsabnahme. Behandelt wird die Erkrankung in der Regel durch einen chirurgischen Eingriff. Für detaillierte Informationen lesen Sie gerne weiter. Wir geben Ihnen Einblicke in die Symptomatik, Diagnostik und Behandlung.

Ursachen & Symptome

Ursachen & Häufigkeit der hypertrophen Pylorusstenose

Der Magenschließmuskel bleibt in der Regel geschlossen, damit die im Magen befindliche Nahrung regelrecht verdaut werden und kein Darminhalt in den Magen zurückfließen kann. Nach dem Essen muss die verdaute Nahrung jedoch in die andere Richtung – vom Magen in den Darm – transportiert werden. Damit das funktioniert, öffnet sich der Pylorus. Bei Patienten und Patientinnen mit Pylorusstenose funktioniert dieser Vorgang jedoch nicht richtig.

Risikofaktoren: In welchem Alter tritt eine Pylorusstenose gehäuft auf?

Die hypertrophe Pylorusstenose betrifft überwiegend männliche Babys, die im Alter von 3 bis 6 Wochen entsprechende Symptome entwickeln. Auch Mädchen können betroffen sein, diese sind allerdings 7–10-mal seltener betroffen. Nur wenige Patienten sind älter als 3 Monate.

Es ist unklar, wie genau es zu einem Magenpförtnerkrampf kommt. Allerdings zeigt sich die angeborene Fehlbildung familiär gehäuft. Waren Eltern oder Geschwister erkrankt, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht.

Im weltweiten Vergleich kommt die Pylorusstenose gehäuft in Nord- und Westeuropa vor. Circa 1 von 1000 Kindern wird hier mit dieser Erkrankung geboren.

Als Risikofaktoren werden außerdem angesehen:

  • Rauchen in der Schwangerschaft
  • Verabreichung bestimmter Antibiotika an das Baby in den ersten Wochen nach der Geburt
  • Auch Flaschenernährung wird als Ursache diskutiert, hier ist aber noch kein eindeutiger Zusammenhang erwiesen.

Eine Ausnahme stellt die erworbene Pylorusstenose dar, die z. B. auf Entzündungen, Tumore oder verwachsene Narben durch Geschwüre des Magens und des Darms zurückzuführen ist. Diese Art der Pylorusstenose tritt aber nahezu ausschließlich bei Erwachsenen auf.

Erbrechen durch hypertrophe Pylorusstenose

Babys, die an Pylorusstenose erkrankt sind, zeigen in den ersten Lebenswochen zunehmend häufig nach der Milchmahlzeit schwallartiges Erbrechen. Etwa eine halbe bis eine Stunde nach dem Stillen erbrechen sie die aufgenommene Nahrung teilweise oder vollständig. Blut oder Galle sind im Erbrochenen meist nicht enthalten. Unmittelbar nach dem Erbrechen sind die betroffenen Kinder wieder hungrig und zeigen dies, indem sie nach dem Fläschchen oder der Brust suchen und gierig trinken.

Über mehrere Tage hinweg kann das Erbrechen häufiger und stärker werden. Wenn die hypertrophe Pylorusstenose lange andauert und der Magen dadurch gereizt wird, können auch Blutfäden im Erbrochenen sichtbar sein. Durch den Verlust von Magensäure verändert sich die Zusammensetzung der Blutsalze (Elektrolyte) und führt zu einer Verschiebung des Säurewertes des Blutes in den basischen Bereich.

Weitere Anzeichen des Magenpförtnerkrampfes

Neben dem Erbrechen sind folgende Symptome typisch bei Säuglingen – sie zeigen sich meist innerhalb weniger Tage und sind je nach Schwere der Blockade stärker oder schwächer ausgeprägt:

  • Das Kind ist ständig hungrig und quengelig.
  • Es verliert an Gewicht oder nimmt zumindest nicht zu.
  • An der Bauchoberfläche des Kindes lässt sich nach dem Stillen eine verstärkte Bewegung bzw. ein Zusammenziehen des Magens (Peristaltik) beobachten.
  • Das Gesicht wirkt aufgrund des Flüssigkeitsmangels faltig und eingesunken.
  • Teilweise lässt sich der vergrößerte Magenschließmuskel durch die Haut ertasten.
  • Der Säugling scheidet bei fortgeschrittener Erkrankungsdauer weniger Urin aus.

Diagnostik

Ultraschalluntersuchung

Die Diagnose der Magenpförtner-Hypertrophie erfolgt anschließend über eine Ultraschalluntersuchung der Magen-Darm-Passage. Damit kann der Arzt/die Ärztin erkennen, ob der Muskel zwischen Magen und Duodenum verdickt und/oder verlängert ist. Auch eine Probefütterung des Kindes unter Beobachtung durch Kinderkrankenpfleger oder Ärztinnen/Ärzte kann bei der Diagnose helfen, wenn das typisch schwallartige Erbrechen zu beobachten ist.

Blutuntersuchung

Außerdem muss festgestellt werden, ob das Kind durch wiederholtes Erbrechen Flüssigkeit verloren hat. Auch eine Veränderung des Elektrolythaushalts kann vorkommen. Ob das der Fall ist, lässt sich mit einer Blutuntersuchung überprüfen.