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Cerebralparese

Früh erkennen, richtig behandeln

Cerebralparesen (CP) sind bedingt durch eine frühkindliche Hirnschädigung und führen zu Aktivitätseinschränkungen des Kindes. Diese können sehr mild ausgeprägt sein und beispielsweise nur zu einer leichten Auffälligkeit beim Gehen oder im Handgebrauch führen. Das Spektrum umfasst jedoch auch Kinder mit schweren motorischen Störungen, Beeinträchtigungen der Kommunikation, der geistigen Entwicklung sowie des Schluckens und somit der Ernährung. Oft tritt außerdem eine Epilepsie auf. Veränderungen an Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenken sind häufige Folgeerscheinungen der neurologischen Störung.

Unsere Spezialisten in den Schön Kliniken sind spezialisiert auf die Diagnose dieser komplexen Erkrankung und bieten für alle Altersstufen und Schweregrade die bestmögliche Therapie an.

Ursachen & Symptome

Ursachen: Wie entsteht eine Cerebralparese?
Der Begriff Cerebralparese beschreibt eine Gruppe von Erkrankungen. Deren Ursache ist eine Schädigung des Gehirns zu einem frühen, noch unreifen Zeitpunkt. Dieser kann in der Schwangerschaft, um den Geburtszeitpunkt herum oder in der Neugeborenenzeit liegen. Ein besonders hohes Risiko für die Entwicklung einer Cerebralparese haben Kinder, die zu früh auf die Welt kommen und im Rahmen dieser Frühgeburtlichkeit Probleme bekommen, zum Beispiel eine Sauerstoffunterversorgung.
Cerebralparese: Symptome, die auf eine frühkindliche Hirnschädigung hinweisen
Aufgrund der Unreife des Nervensystems zeigen sich bei Säuglingen häufig noch keine klaren Zeichen für das Vorliegen einer Cerebralparese. Bei diesen Kindern fällt erst in den ersten Lebensmonaten auf, dass sie zum Beispiel eine Körperseite weniger stark bewegen als die andere oder dass sie die Meilensteine der motorischen Entwicklung nicht altersgemäß erreichen.


Im weiteren Verlauf kommen dann neurologische Symptome hinzu, die die Diagnose eindeutig machen: Eine reduzierte Muskelkraft, eine zu niedrige oder zu hohe Grundspannung in der Muskulatur (Muskeltonus), Schwierigkeiten im Sitzen, Stehen oder Gehen sowie ein eingeschränkter Hand- und Armgebrauch sind die häufigsten motorischen Zeichen. Andere Auffälligkeiten, wie eine beeinträchtigte Sprachentwicklung oder eine nicht altersgemäße geistige Entwicklung, können je nach Art der Cerebralparese hinzukommen. Frühzeitig können auch Fehlstellungen von Gelenken vorliegen und ein Hinweis auf die frühkindliche Hirnschädigung sein.

Diagnostik

Diagnose: So stellen wir eine Cerebralparese fest
Die Diagnose einer Cerebralparese beruht auf drei Säulen:
  1. der Krankengeschichte des Kindes mit Erfassung möglicher Risikofaktoren, zum Beispiel Frühgeburtlichkeit
  2. dem Befund einer ausführlichen entwicklungsneurologischen und neuroorthopädischen klinischen Untersuchung des Kindes
  3. der Magnetresonanztomografie (MRT) des Gehirns zur Darstellung der zugrunde liegenden Hirnläsion. Diese empfehlen wir vor allem, wenn keine diesbezüglichen Befunde aus der Neugeborenenzeit (zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung des Gehirns) vorliegen.
Diese detaillierte Diagnostik verfolgt den Zweck, die Diagnose einer Cerebralparese zu sichern und andere Erkrankungen, die einer Cerebralparese nur ähneln, auszuschließen. Wir können damit unterscheiden, welche Form der Cerebralparese und welche individuellen Fähigkeiten das Kind hat.

Diese Differenzierung ist wichtig: Zum Beispiel kann ein Kind mit schwer beeinträchtigter Motorik trotzdem über recht gute geistige Fähigkeiten verfügen. Nur mit differenzierter Diagnostik und Klassifikation können wir eine individuelle, auf das Kind zugeschnittene Therapie durchführen.
Apparative Untersuchungen
In den Schön Kliniken verfügen wir über eine überregional anerkannte ärztliche Expertise im Bereich der Kinder-Neurologie, Kinder-Orthopädie und Kinder-Neurochirurgie. Hinzu kommt unsere hohe physiotherapeutische, ergotherapeutische und logopädische Kompetenz im Bereich kindlicher Entwicklungsstörungen. Ohne die Kompetenz des psychosozialen Teams würden aber viele unserer ärztlichen und therapeutischen Angebote im Alltag womöglich nicht greifen. Sie sind deshalb essenzieller Baustein unseres therapeutischen und diagnostischen Angebots.

Die Schön Kliniken verfügen über:
  • Magnetresonanz- und Computertomografie für das zentrale Nervensystem und das Skelettsystem
  • Elektroenzephalografie (Hirnstrommessung)
  • evozierte Potenziale
  • Röntgendiagnostik zur Beurteilung des Skelettsystems
  • Ultraschalluntersuchung von Muskeln und Gelenken
  • instrumentelle dreidimensionale Ganganalyse
  • augenärztliche Untersuchung und Orthoptik
  • Hörprüfung
  • endoskopische Schluckdiagnostik
Spezielle Laboruntersuchungen
Wenn Zweifel an der Diagnose einer Cerebralparese bestehen oder wenn Risikofaktoren untersucht werden sollen, veranlassen wir spezielle Laboruntersuchungen.

Dazu gehören unter anderem:
  • Stoffwechseldiagnostik
  • genetische Diagnostik (von einfach bis komplex)
  • Abklärung von Risikofaktoren wie einer Thrombophilie (Neigung zu Blutgerinnselbildung)