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Schilddrüsenknoten

Was ist ein Knoten in der Schilddrüse?

Schilddrüsenknoten sind meist gutartig und rufen nur selten Beschwerden hervor. Größere Knoten können jedoch Probleme beim Schlucken und Druckgefühle verursachen. Bei einem bösartigen Schilddrüsenknoten spricht man von Schilddrüsenkrebs.
Ursache der Knoten ist in Deutschland vor allem ein Jodmangel, der bis in die 2000er-Jahre anhielt und bei etwa einem Viertel der Erwachsenen Schilddrüsenknoten entstehen ließ. Diagnostiziert werden die Knoten durch Tasten, Ultraschall und Szintigrafie. Ärztinnen und Ärzte unterschieden zwischen heißen und kalten Knoten.
Im Folgenden erklären wir genauer, wie ein Schilddrüsenknoten entsteht und sich bemerkbar macht. Außerdem informieren wir Sie über die verschiedenen Arten und Behandlungsmethoden. Die Experten der Schön Kliniken sind bei weiteren Fragen gerne für Sie da!

Kalter Knoten
Ein kalter Knoten in der Schilddrüse nimmt kein Jod auf und erzeugt keine oder nur wenig Hormone. Bei der bildgebenden Untersuchung erscheint er hell oder in kalten Farben wie Blau oder Lila. Ein kalter Schilddrüsenknoten ist nur selten bösartig.

Heißer Knoten
Ein heißer Knoten produziert und speichert vermehrt Schilddrüsenhormone, was eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) zur Folge haben kann. Das Vorliegen eines heißen Knotens wird als unifokale Autonomie beziehungsweise autonomes Adenom bezeichnet. Bei mehreren heißen Knoten ist von multifokaler Autonomie die Rede. In der Untersuchung wirken heiße Knoten eher dunkel oder werden in warmen Farben wie Rot oder Gelb dargestellt. Sie sind also nicht wortwörtlich warm oder heiß. Heiße Knoten sind in den meisten Fällen gutartig.

Ursachen & Symptome

Wie kommt es zu einem Schilddrüsenknoten?

Hauptursache für einen Schilddrüsenknoten ist der Jodmangel. Die Schilddrüse benötigt Jod, um Hormone zu produzieren. Ist folglich zu wenig von diesem Spurenelement vorhanden, vermehren sich die Zellen, um möglichst viel Jod aus dem Blut aufzunehmen.

Zusätzlich verursacht der Jodmangel, dass ein bestimmtes Hormon (TSH) verstärkt produziert wird. Dieses regt die Schilddrüse dazu an, ihre Zellen zu vergrößern. Indem sich die Zellen zugleich vermehren und vergrößern, wächst die Schilddrüse. Bei einer krankhaft vergrößerten Schilddrüse spricht man von einer Struma oder umgangssprachlich von einem Kropf.

Die vielfältigen Symptome eines Schilddrüsenknotens

Kleine und langsam wachsende Schilddrüsenknoten bleiben oft symptomfrei. Größere Knoten können Beschwerden verursachen, wenn sie auf die Luft- oder die Speiseröhre drücken – oder wenn sie Hormone produzieren.

Mechanische Symptome des Schilddrüsenknotens
Folgende Beschwerden können aufgrund einer vergrößerten Schilddrüse, die die Luft- oder die Speiseröhre bedrängt, auftreten:

  • Beschwerden beim Schlucken
  • dauerhafte Heiserkeit und das Bedürfnis, sich oft zu räuspern
  • Druckgefühl am Hals


Hormonelle Beschwerden durch einen heißen Knoten
Ein heißer Knoten produziert zusätzliche Schilddrüsenhormone und sorgt damit für eine Überfunktion des Organs. So wird der Stoffwechsel zu stark aktiviert, was diese Symptome zur Folge haben kann:

  • Schlafprobleme
  • Unruhe/Nervosität
  • Gewichtsverlust
  • Haarausfall
  • starkes Schwitzen
  • ​​​Durchfall


​​​​​​​Wie gefährlich ist ein Knoten in der Schilddrüse?
Schilddrüsenknoten sind meist gutartig. Viele Knoten verursachen keine Beschwerden und werden deshalb oft nicht bemerkt.
 

Diagnostik

Diagnose eines Knotens an der Schilddrüse

Schritt 1: Ist ein Schilddrüsenknoten vorhanden?
In der Anamnese bespricht die Patientin oder der Patient mit der Ärztin oder dem Arzt unter anderem, welche Symptome sie oder er bemerkt hat. Danach werden die Schilddrüse und der gesamte Hals abgetastet. Um Knoten zu finden, die beim Abtasten möglicherweise nicht bemerkt wurden, kann eine Ultraschalluntersuchung sinnvoll sein.

Schritt 2: Welche Art des Schilddrüsenknotens ist vorhanden?
Sobald klar ist, dass bei der Patientin oder dem Patienten ein Schilddrüsenknoten vorliegt, muss festgestellt werden, ob dieser „heiß“ oder „kalt“ ist. Dieser Schritt geschieht über eine sogenannte Szintigrafie und funktioniert so:

  1. Der Patientin oder dem Patienten wird eine geringe Menge einer jodähnlichen Substanz namens Technetium über eine Armvene injiziert. So kann die medizinische Fachkraft erkennen, ob es sich um einen Knoten handelt, der Jod aufnimmt und damit hormonell aktiv ist.
  2. Um später feststellen zu können, ob diese Substanz von dem Knoten aufgenommen wurde, ist außerdem ein Radiopharmakon darin enthalten – eine radioaktive Markierung, die im Szintigramm sichtbar wird.
  3. Nachdem die Substanz aus Technetium und dem Radiopharmakon verabreicht wurde, dauert es etwa 15 Minuten, bis Ergebnisse zu sehen sind.
  4. Währenddessen sammelt sich die Substanz im aktiven, hormonproduzierenden Schilddrüsengewebe stärker an. Seine Funktion ist schließlich, Jod – oder in diesem Fall Technetium – zu speichern.
  5. Die Patientin oder der Patient liegt unter einem Aufnahmegerät für radioaktive Strahlen, beispielsweise einer Gammakamera. Diese erstellt ein Szintigramm der Schilddrüse, das nun vom medizinischen Fachpersonal ausgewertet werden kann.
  6. Auf dem Szintigramm ist zu sehen, wo sich die radioaktive Substanz angesammelt hat. Gelb-orange Bereiche deuten auf einen heißen, hormonaktiven Knoten hin, während ein kalter Knoten bläulich wirkt.
  7. Die verabreichte Substanz wird nicht im Körper gespeichert, sondern kurze Zeit nach der Untersuchung von selbst wieder ausgeschieden.

Schritt 3: Ist der vorhandene Schilddrüsenknoten bösartig?
Wenn ein heißer – also hormonaktiver – Knoten festgestellt wurde, ist die Untersuchung nach der Szintigrafie meist abgeschlossen. Der Grund: Ein heißer Knoten ist nur sehr selten bösartig. Bei einem kalten Knoten sollte hingegen abgeklärt werden, ob es sich um Krebs handelt. Dies geschieht über eine Gewebeentnahme (Biopsie). Auch ein kalter Knoten ist in den meisten Fällen jedoch gutartig.