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Tremor

Das Zittern unter Kontrolle bringen

Wenn die ruhige Hand nachlässt und irgendwann einmal zu zittern anfängt, kann das vieles bedeuten. Manchmal zittern unsere Hände aus anderen Gründen, wie Kälte, Angst oder zu viel Kaffee. Ein deutlich sichtbarer Tremor kann allerdings auch Symptom einer Erkrankung oder selbst die Erkrankung sein. Er kann auch schon bei Menschen ab dem 20. Lebensjahr auftreten.

In den Schön Kliniken sind wir auf Erkrankungen der Nerven und des Gehirns spezialisiert. Mit effektiven Therapie-Verfahren können wir Ihr Zittern behandeln.

Ursachen & Symptome

Was ist ein Tremor?

Ein Tremor ist eigentlich eine Bewegungsstörung. Er tritt am häufigsten an Händen oder Armen auf, aber auch der Rumpf oder der Kopf können betroffen sein. Mindestens jeder Hundertste leidet in Deutschland unter einem essenziellen Tremor, das heißt einem Zittern ohne erkennbare neurologische Grunderkrankung. Bei dieser Form sind oft sogar mehrere Mitglieder der Familie betroffen. Das Zittern verstärkt sich, wenn die Muskeln angespannt werden, also wenn man schreiben, trinken oder essen möchte.

Bei Parkinson-Betroffenen ist es genau umgekehrt: Hier verringert sich der Tremor, wenn man Tätigkeiten ausführt.

Ein Tremor kann in unterschiedlichen Situationen auftreten:

  • Ruhetremor

    Er tritt dann auf, wenn die Muskulatur vollkommen entspannt ist, zum Beispiel wenn die Hand auf einem Tisch liegt. Wenn sich der Betroffene auf eine bevorstehende Aufgabe konzentrieren muss, verstärkt sich in der Regel der Tremor. Ein Ruhetremor ist typisch bei Parkinson.
  • Aktionstremor

    Hier gibt es drei Unterarten: den Halte-, den Bewegungs- und den Intentionstremor.
    Der Haltetremor tritt immer dann auf, wenn der Betroffene Kraft braucht, um Finger, Arm oder Bein in Position zu halten. Typisch dafür ist das Zittern beim Halten eines Wasserglases. Ein Haltetremor ist ein Kennzeichen des essenziellen Tremors, kommt aber auch bei Parkinson-Betroffenen vor.
    Der Bewegungstremor zeigt sich bei bestimmten Bewegungen. Er behindert beispielsweise das Schreiben oder Klavierspielen. Ein Bewegungstremor ist ebenfalls typisch für den essenziellen Tremor.
    Beim Intentionstremor verstärkt sich das Zittern, wenn das Ziel einer bestimmten Bewegung erreicht oder „in greifbarer Nähe“ ist. Das passiert zum Beispiel, wenn ein Finger auf einen bestimmten Punkt hingeführt wird.
Ursachen: Wie entsteht ein Tremor?
Es gibt verschiedene Ursachen für einen Tremor.
Verstärkter physiologischer Tremor

Diese Tremor-Form betrifft meist die Hände und tritt vor allem als Haltetremor auf. Das Zittern ist zwar gut sichtbar, wird aber in der Regel nicht als störend wahrgenommen. Ursache können unterschiedlichste Erkrankungen sein, wie eine Überfunktion der Schilddrüse oder Nebenschilddrüsen, Kalziummangel, Unterzucker oder Vitamin-B12-Mangel. Auch Störungen der Nierenfunktion, Stress, Erschöpfung, Kälte oder Medikamente können den Tremor hervorrufen.

Parkinson-Tremor
Im Verlauf der Krankheit gehen Nervenbahnen im Mittelhirn zugrunde und sorgen so für die Bewegungsstörung.
Essenzieller Tremor
Die bisherigen Forschungsergebnisse deuten hier darauf hin, dass ein Nerven-Regelkreis zwischen Kleinhirn, Hirnstamm und Mittelhirn gestört ist. Wenn neurochirurgisches Personal oder Unfälle den entsprechenden Regelkreis unterbrechen, verschwindet auch der Tremor.
Symptome: Anzeichen eines Tremors
Für einen Tremor kann es verschiedene Anzeichen geben.
Symptome beim verstärkten physiologischen Tremor
Typisch ist hier eine hohe Frequenz der Zitterbewegungen. Wird die Ursache des Zitterns gefunden und behoben, geht der Tremor von alleine zurück.
Symptome beim Parkinson-Tremor
Das typische Zittern bei Parkinson-Patienten ist ein Ruhetremor. Manchmal kann auch ein Haltetremor dazukommen. Das Zittern betrifft vor allem Füße undHände, aber nur selten den Kopf. Manchmal erfasst der Tremor auch Kiefer und Zunge.
Symptome beim essenziellen Tremor
Der essenzielle Tremor betrifft vor allem die Hände und Arme. Häufig beginnt er mit einem leichten Zittern in der dominanten Hand, später sind dann beide Hände betroffen. Die Schrift wird zunehmend unleserlich, Essen und Trinken bereiten immer größere Schwierigkeiten. Sind Kopf, Stimme oder Gesichtsmuskulatur betroffen, kommt es oft zu Verständigungsproblemen. Unter Stress können sich die Symptome zudem verschlimmern. Viele Betroffene ziehen sich dann immer mehr aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Der Verlauf ist von Person zu Person unterschiedlich. Manche leiden schon früh unter einem schwachen Zittern, das dann lebenslang anhält. Bei anderen fangen die Symptome spät an und nehmen schnell immer mehr zu. Besonders im Spätstadium kann es auch zu kognitiven Störungen und Veränderungen der Persönlichkeit kommen. Wenn der Tremor die Beine betrifft, fühlen sich die Betroffenen beim Stehen sehr unsicher. Am Anfang versuchen sie noch, die Unsicherheit durch häufigen Wechsel auf das andere Bein zu kompensieren oder suchen sich eine Stütze. Im weiteren Verlauf wird das freie Stehen dann unmöglich und Stürze häufen sich.
ACHTUNG
Wenn man maßvoll Alkohol zu sich nimmt, bessern sich kurzfristig die Symptome für circa drei bis vier Stunden. Ist der Alkohol in der Leber aber abgebaut, verschlimmert sich der Tremor. Verzichten Sie daher lieber auf Alkohol.

Diagnostik

So stellen wir einen Tremor fest
Um den Ursachen Ihres Zitterns auf die Spur zu kommen, beobachtet unser ärztliches Personal zunächst, ob es sich um einen Ruhe-, einen Halte- oder einen Bewegungstremor handelt. Dabei werden Sie angewiesen, bestimmte Tätigkeiten auszuführen, wie eine Tasse an den Mund zu führen und dort zu halten. Tritt dabei ein unkontrolliertes Zittern der Hände auf, handelt es sich um einen essenziellen Tremor. Aber auch eine Schreibprobe gibt uns Aufschlüsse, um welche Tremor-Form es sich bei Ihnen handelt. Weitere Hinweise liefert die
Frequenz der Bewegung. Sie liegt beim Parkinson-Tremor im Allgemeinen niedriger als bei anderen Tremor-Formen.
Weitere Untersuchungen für eine sichere Diagnose
Wurde ein verstärkter physiologischer Tremor diagnostiziert, stellen wir mithilfe von Laboruntersuchungen die zugrunde liegenden Stoffwechselstörungen fest. Manchmal kann auch eine neurologische oder internistische Untersuchung die entscheidenden Hinweise geben.