Schließen  
Kontaktieren Sie uns
+49 89 2872410
Weiter
Weiter
+49 89 2872410
Online Termin buchen
Weiter
Kontakt aufnehmen
Weiter

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

Wir behandeln Ihren Gebärmutterhalskrebs individuell

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist eine bösartige Tumorerkrankung, die durch krankhaft veränderte Zellen des Gebärmutterhalses (Zervix = lat. für Hals, Nacken) entsteht. Auslöser ist fast immer eine Infektion mit bestimmten Humanen Papillomaviren (HPV). Im Rahmen des Früherkennungsprogramms wird er meist im Anfangsstadium entdeckt und kann gut behandelt werden. Da er sich im fortgeschrittenen Stadium auf benachbartes Gewebe ausbreiten und über Lymph- oder Blutbahnen Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organen bilden kann, sind eine regelmäßige Vorsorge und frühzeitige Behandlung wichtig.

Unsere interdisziplinären Spezialisten-Teams in den Schön Kliniken behandeln Ihren Gebärmutterhalskrebs möglichst frühzeitig in jedem Stadium der individuellen Ausprägung.

Ursachen & Symptome

Ursachen von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
Ursache von Gebärmutterhalskrebs ist vornehmlich eine schon länger bestehende Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV). In den meisten Fällen heilt die Infektion von selbst und folgenlos aus. Hochrisikotypen wie HPV 16 und HPV 18, die in erster Linie durch sexuellen Kontakt übertragen werden, können zu einem unkontrollierten Zellwachstum führen. Aus diesen Krebsvorstufen kann sich im Laufe einiger Jahre Gebärmutterhalskrebs entwickeln.
Das Risiko der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs wird darüber hinaus durch weitere Faktoren beeinflusst wie:
  • hormonelle Verhütungsmittel (Pille)
  • unterdrücktes Immunsystem (Immunsuppression)
  • viele Geburten
  • frühe sexuelle Aktivität mit häufig wechselnden Partnern
  • Rauchen
  • sehr selten erbliche Faktoren
Symptome von Gebärmutterhalskrebs
Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs verursachen in der Regel keine Beschwerden und werden überwiegend im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung festgestellt. Im fortgeschrittenen Stadium können verschiedene Beschwerden ein Hinweis auf Gebärmutterhalskrebs sein, wie:
  • ungewöhnliche Blutungen (bspw. zwischen den Monatsblutungen bzw. nach den Wechseljahren)
  • unangenehm riechender Ausfluss aus der Scheide
  • Schmerzen im Unterbauch
  • unerklärliche Gewichtsabnahme
Auch wenn meist andere, harmlose Ursachen dahinterstecken, sollten diese Symptome abgeklärt werden. Je früher eine Krebsvorstufe oder Gebärmutterhalskrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
 

Diagnostik

Gebärmutterhalskrebs: So stellen wir die Diagnose
Den Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs können wir anhand verschiedener Untersuchungen entkräften bzw. erhärten. Die frauenärztliche Tastuntersuchung von Muttermund, Gebärmutterhals und -körper sowie Eierstöcken dient dazu, mögliche Krebsgeschwüre festzustellen. Wir prüfen Ihren Gebärmutterhals auf sichtbare Gewebeveränderungen und nehmen einen Zellabstrich (Pap-Test). Lässt sich das Gewebe mit bloßem Auge nicht ausreichend beurteilen, können wir es in einer Scheidenspiegelung (Kolposkopie) mit einem speziellen Mikroskop (Kolposkop) näher untersuchen. Im Falle auffälliger Gewebebereiche können wir eine Gewebeprobe entnehmen (Biopsie), die unsere Spezialisten unter dem Mikroskop auf Zellveränderungen untersuchen. Das Ergebnis liefert uns Aufschluss darüber, ob die Auffälligkeiten harmlos sind oder ob es sich um Krebs handelt (Staging), und hilft bei der individuellen Therapieplanung. Eine Infektion mit Humanen Papillomaviren können wir mittels HPV-Test nachweisen. Abhängig von den Ergebnissen der Gewebeuntersuchung setzen wir bildgebende Verfahren ein, um den Tumor weiter zu untersuchen.
Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterhalskrebs: Früherkennungsprogramm und Screening
In Deutschland haben alle Frauen ab 20 Jahren Anspruch auf eine jährliche frauenärztliche Vorsorgeuntersuchung. Bis zum 34. Lebensjahr wird zusätzlich zur Untersuchung von innerem und äußerem Genital ein Zellabstrich vom Gebärmutterhals (Pap-Test) vorgenommen, um Zellveränderungen aufzuspüren. Seit Januar 2020 haben Frauen ab 35 Jahren im Rahmen des Gebärmutterhals-Screenings alle drei Jahre Anspruch auf einen Test auf Humane Papillomaviren (HPV-Test), der mit einem Pap-Abstrich kombiniert wird.

Gebärmutterhalskrebs: Impfung gegen Humane Papillomaviren
Zur Vorbeugung einer Infektion mit den Hochrisikotypen HPV 16 und HPV 18 sind in Deutschland zwei Impfstoffe zugelassen (Cervarix® und Gardasil® 9). Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zwischen neun und 14 Jahren. Sie folgt damit der Impfempfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
 
Bildgebende Diagnoseverfahren
Mittels Ultraschalluntersuchung können wir den Tumor eingrenzen und feststellen, ob und wie stark er sich ausgebreitet hat:
  • vaginaler Ultraschall: Überprüfung, ob sich der Tumor neben dem Gebärmutterhals auf weitere Gewebe oder Organe ausgebreitet hat
  • Ultraschall über die Bauchdecke: Feststellung, ob Nieren oder Harnwege mitbetroffen sind
  • Ultraschall der Halslymphknoten: Überprüfung, ob der Tumor Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Lymphknoten gebildet hat
Darüber hinaus helfen uns Magnetresonanztomografie (MRT) und Computertomografie (CT) bei der Beurteilung, ob und wie tief er ins Gewebe eingewachsen ist und ob bzw. wie stark Nachbarorgane im Becken sowie Lymphknoten mitbetroffen sind. Mithilfe einer CT‑Aufnahme von Brustkorb und Bauch können wir eine Ausbreitung auf weitere Organe wie die Lunge feststellen bzw. ausschließen.
 
Gebärmutterhalskrebs: Weitere Diagnosemöglichkeiten
Gebärmutterhals: Gewebeprobe (Biopsie)
Die Gewebeprobe bei Gebärmutterhalskrebs ermöglicht die Einteilung in leichte bis mittelschwere Gewebeveränderungen (Krebsvorstufen) bzw. oberflächliche Karzinome. Veränderungen, die auf die Schleimhaut der Gebärmutter begrenzt sind, werden als zervikale intraepitheliale Neoplasien (CIN = cervical intraepithelial neoplasia) bezeichnet. Die Einteilung beschreibt, wie weit die Gewebeveränderung fortgeschritten ist:
  • CIN 1: leichte Zellveränderungen, die sich in der Hälfte aller Fälle wieder von allein zurückbilden
  • CIN 2: mittelschwere Zellveränderungen, die sich in einem Drittel der Fälle wieder von allein zurückbilden
  • CIN 3: weit fortgeschrittene Zellveränderungen, die auf die oberen Gewebeschichten begrenzt sind und eine Krebsvorstufe im Übergang zu einem bösartigen Tumor (Karzinom) darstellen (Carcinoma in situ = CIS)
Gebärmutterhalskrebs: Grading
Anhand des Tumorgewebes lässt sich der sogenannte Differenzierungsgrad bestimmen, der angibt, wie sehr sich die Krebszellen vom normalen Gewebe unterscheiden (von G1 = gut ausgereiftes, normales Gewebe bis G3 = undifferenziertes Gewebe). Je stärker sich das Tumorgewebe vom normalen Gewebe unterscheidet, desto bösartiger ist der Tumor.

Gebärmutterhalskrebs: Klassifikation nach Stadium
Gebärmutterhalskrebs verläuft in verschiedenen Stadien (Staging), die nach der FIGO-Klassifikation (Fédération Internationale de Gynécologie et dʼObstétrique) unterschieden werden in:
  • FIGO 0: frühes Stadium, in dem nur die oberen Gewebeschichten des Gebärmutterhalses betroffen sind (Carcinoma in situ)
  • FIGO I (1): Der Tumor ist auf den Gebärmutterhals begrenzt.
  • FIGO IA (1A): Der Tumor ist klein und nur unter dem Mikroskop erkennbar (mikroinvasives Karzinom).
  • FIGO IB (1B): Der Tumor ist mit bloßem Auge erkennbar oder nur mikroskopisch erkennbar und tiefer als fünf Millimeter in das Gewebe eingedrungen (makroinvasives Karzinom).
  • FIGO II (2): Der Tumor hat sich über die Gebärmutter hinaus verbreitet, jedoch noch nicht die Beckenwand und das untere Drittel der Scheide erreicht.
  • FIGO IIA (2A): Der Tumor wächst im oberen Drittel der Scheide, und der Halteapparat der Gebärmutter (Parametrien) ist noch tumorfrei.
  • FIGO IIB (2B): Der Halteapparat der Gebärmutter ist befallen.
  • FIGO III (3): Der Tumor hat sich bis zur Beckenwand ausgebreitet und/oder das untere Drittel der Scheide befallen und/oder beeinträchtigt die Nierenfunktion.
  • FIGO IIIA (3A): Das untere Drittel der Scheide ist befallen, die Beckenwand ist frei.
  • FIGO IIIB (3B): Der Tumor hat sich bis zur Beckenwand ausgebreitet oder verursacht einen Nierenstau. Lymphknoten können mitbefallen sein. Bei betroffenen Lymphknoten sind auch kleinere Tumoren diesem Stadium zugeordnet.
  • FIGO IV (4): Stark fortgeschrittenes Stadium. Das Tumorgewebe befindet sich bereits außerhalb der Bauchhöhle. Es haben sich Fernmetastasen über den Blutweg oder das Lymphsystem in anderen Organen wie der Lunge gebildet.
  • FIGO IVA (4A): Der Tumor ist in die Schleimhaut der Blase oder des Enddarms eingewachsen oder wächst in den Bauchraum.
  • FIGO IVB (4B): Der Tumor hat Tochtergeschwülste in weiter entfernt gelegenen Organen gebildet (Fernmetastasen).
Die Einteilung entspricht weitestgehend der ebenfalls gängigen und auch bei Brustkrebs geläufigen TNM-Klassifikation nach Tumorgröße (T), befallenen Lymphknoten (N = Nodes, engl. für Knoten) und vorliegenden Metastasen (M).