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Lungenabszess

Lungenabszess: Wir machen Ihre Lunge sauber!

Abszesse in der Lunge können verschiedene Ursachen haben und machen sich zunächst häufig durch unklare Symptome bemerkbar. Bei gezielter Therapie heilen sie in den meisten Fällen vollständig aus und hinterlassen keine Beeinträchtigung der Lunge oder andere Spätfolgen. Eine Übertragung auf andere Menschen durch Husten ist nicht zu befürchten, allerdings sind – wenn auch selten – komplizierte Verläufe möglich. Die Pneumologen (Lungenfachärztinnen und -ärzte) und Thoraxchirurgen der Schön Kliniken bieten modernste diagnostische Verfahren und Behandlungsmethoden an. Dabei geht es uns auch immer darum, unseren Patientinnen und Patienten die Sicherheit zu geben, bei uns gut aufgehoben zu sein.

Ursachen & Symptome

Warum bilden sich Abszesse in der Lunge?

Die häufigste Ursache für Lungenabszesse bei zuvor gesunden Patientinnen und Patienten sind Bakterien aus dem Mund- oder Rachenraum, die durch Einatmen oder auch „Verschlucken“ von Nahrungs- oder Flüssigkeitspartikeln in die tiefen Atemwege gelangen (Aspirationspneumonie). Sie können sich aber auch sekundär bei bereits lungenkranken Patienten entwickeln, z. B. bei Tumorerkrankungen, Emphysemen, Bronchiektasen usw. Sie lösen eine Entzündung aus, die zum Absterben von Gewebe und damit zu einer umschriebenen Eiteransammlung in der Lunge führt, wodurch sich ein Hohlraum mit Flüssigkeitsansammlung bildet, ein sog. Lungenabszess. In den meisten Fällen platzt der Abszess auf und der eitrige Inhalt wird abgehustet. Zurück bleibt ein mit Luft und Flüssigkeit gefüllter Hohlraum in der Lunge.

In selteneren Fällen stammen die für den Lungenabszess verantwortlichen Keime nicht aus Mund und Rachen, sondern von Infektionsherden irgendwo im Körper. Sie werden über die Blutbahn oder die Lymphe direkt in die Lunge geschwemmt.  Anders als bei einer über die Atemwege erfolgten Infektion mit meist nur einem Abszess bilden sich bei einer Infektion über den Blutkreislauf häufig zahlreiche verstreute Abszesse in beiden Lungenflügeln.

Welche anderen Ursachen kommen infrage?

  • schwere Lungenentzündung
  • Lungeninfarkt
  • Verschlucken von eitrigem Sekret (z. B. bei eitriger Mandelentzündung)
  • Emphysemblasen
  • Bronchiektasen
  • Blockierung der Atemwege durch einen Tumor oder Fremdkörper (endobronchiale Obstruktion)
  • schwere unfallbedingte Verletzungen von Lungenanteilen


Welche Risikofaktoren begünstigen einen Lungenabszess?

  • verminderte Immunabwehr (z. B. durch Tumorerkrankungen)
  • mangelnde Mundhygiene
  • Erkrankungen des Zahnfleisches (Parodontitis)
  • Schluckstörungen (z. B. bei Parkinson oder nach Schlaganfall)
  • Tabletten-, Alkohol- oder Drogenmissbrauch: Bei starker Benommenheit werden eingeatmete Bakterien oder auch verschluckte Nahrung nicht ausreichend abgehustet


Welche Erreger können einen Lungenabszess verursachen?

Das Erregerspektrum, das zu einem Lungenabszess führt, besteht häufig aus einer Mischung verschiedener aerober und anaerober Erreger. Die Keime, die durch Einatmen in die tieferen Atemwege gelangen, sind typischerweise sogenannte Anaerobier (Bakterien, die in der Gegenwart von Sauerstoff nicht oder nur schlecht wachsen). Diese Erreger siedeln sich gerne im Mund- und Rachenraum an, insbesondere in den Rachenmandeln und im Zahnfleisch rund um die Zähne. 

Beteiligt sind aber häufig auch aerobe Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken, die zum Beispiel Lungenentzündungen ohne Abszessbildung verursachen können. In sehr seltenen Fällen ist eine Pilzinfektion die Ursache eines Lungenabszesses. 

In Entwicklungsländern können Lungenabszesse auch die Folge von Infektionen mit Parasiten (z. B. Amöben, Lungenegel) sein. Bei Patientinnen und Patienten, die von einer Reise in die Tropen zurückgekommen sind, muss an diese Möglichkeit gedacht werden.

Wie macht sich ein Lungenabszess bemerkbar?

Je nach Art der auslösenden Erreger kann sich ein Lungenabszess schleichend über Wochen und Monate oder plötzlich und akut entwickeln. Die ersten Anzeichen sind unspezifisch, d. h. sie können auf viele verschiedene Erkrankungen hinweisen. Die häufigsten sind

  • Husten mit viel Auswurf
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Nachtschweiß
  • Appetitlosigkeit
  • ausgeprägtes Krankheitsgefühl 

Ein auffälligeres Symptom ist das Abhusten von sehr viel eitrigem Sekret, eventuell mit etwas Blut vermischt. Dies geschieht, wenn der Abszess geplatzt ist und der Eiter abgehustet wird.

Was genau ist ein Abszess?

Abszesse können an vielen Stellen des Körpers auftreten, vor allem auf der Haut, aber auch im Körperinneren, auf Organen oder an Zähnen. Sie entstehen durch eine Entzündungsreaktion des Körpers auf eingedrungene und sich vermehrende Bakterien. Dabei stirbt das entzündete Gewebe ab und es bildet sich Eiter.  Eiter ist ein biologisches Abbauprodukt von nekrotisiertem (abgestorbenem) Gewebe und abgestorbenen Immunzellen. Wenn Lungenabszesse spontan platzen, bleibt ein mit Luft und Flüssigkeit gefüllter Hohlraum zurück.

Diagnostik

Wie wird ein Lungenabszess sicher festgestellt?
Die Diagnose erfolgt in mehreren Schritten. An den verschiedenen Untersuchungsverfahren sind unterschiedliche Spezialistinnen und Spezialisten beteiligt.
  • Vorgespräch: Eingehendes Gespräch über die aktuellen Beschwerden und die Vorgeschichte (Anamnese)
  • körperliche Untersuchung: Abhören und Abklopfen des Brustkorbs und eventuell Fiebermessung
  • Blutuntersuchung zur Bestimmung von Entzündungsparametern und eventuellen Antikörpern gegen bestimmte Erreger
  • Ultraschall- und Röntgenuntersuchung des Brustkorbs, um Hohlräume in der Lunge zu erkennen
  • Computertomografie (CT) zur Darstellung von Lufteinschlüssen in der Lunge und zum Ausschluss anderer Erkrankungen wie Lungenkrebs, Tuberkulose und Lungenempyem (Eiteransammlung zwischen Lungen- und Rippenfell)
  • mikrobiologische Untersuchung des Sputums, der Blutkultur oder der durch Bronchoskopie oder Punktion gewonnenen Flüssigkeit auf die Bakterien, die den Abszess verursacht haben. Die Diagnose des Erregerspektrums ist wichtig für die Wahl der Therapie.
  • Bronchoskopie: Bestehen noch Zweifel an der Diagnose, kann im Rahmen der endoskopischen Untersuchung etwas Gewebe und Bronchialflüssigkeit aus der Lunge entnommen und im Labor untersucht werden.
  • Im Rahmen unserer regelmäßig stattfindenden Lungen-fallkonferenzen besprechen Lungenfachärztinnen und -fachärzte sowie Thoraxchirurginnen und -chirurgen jeden einzelnen Patienten und legen gemeinsam ein individuelles Therapiekonzept fest.