Schließen  
Kontaktieren Sie uns
+49 89 2872410
Weiter
Weiter
+49 89 2872410
Online Termin buchen
Weiter
Kontakt aufnehmen
Weiter

Körperdysmorphe Störung (KDS)

Den eigenen Körper weniger kritisch sehen

Es gibt viele Menschen, die an ihrem Körper irgendetwas auszusetzen haben. Führt die Unzufriedenheit aber zu einer stundenlangen Beschäftigung mit einem vermeintlichen Makel, der von Außenstehenden gar nicht oder kaum wahrgenommen wird, dann kann es sich um ein ernstzunehmendes Leiden handeln: die körperdysmorphe Störung (KDS). Betroffene haben eine verzerrte Körperwahrnehmung, sodass sie sich selbst anders sehen als das Außenstehende tun. Der Gedanke, nicht schön genug zu sein, beeinträchtigt schließlich ihr ganzes Leben.

In den Schön Kliniken sind wir auf die Behandlung der körperdysmorphen Störung spezialisiert. Mit effektiven Therapieverfahren helfen wir Ihnen, Ihren Körper besser anzunehmen.

Ursachen & Symptome

Körperdysmorphe Störung: Ursachen für diese Erkrankung
Die Ursachen für eine körperdysmorphe Störung sind vielfältig. Diskutiert werden:
Psychologische Faktoren
Beispiele: negatives Selbstbild aufgrund ungünstiger familiärer Bedingungen, hohe Empfindlichkeit gegenüber Kritik und Zurückweisung, Hänseleien

Soziale Faktoren
Beispiele: Medieneinflüsse, die Verfügbarkeit von operativen, dermatologischen und kosmetischen Behandlungsmöglichkeiten

Genetische/biologische Faktoren
Beispiele: Störung des Serotoningleichgewichts, erhöhte Sensibilität für Ästhetik, Temperamentseigenschaften
Körperdysmorphe Störung: Symptome, die auf diese Erkrankung hinweisen
Haut, Nase, Kopfform, Zähne, Haare und Körperform sind die am häufigsten benannten Problemzonen. Je nach betroffener Körperregion können sich dann auch die Symptome einer körperdysmorphen Störung unterscheiden:
  • Ständige Gedanken über das eigene Aussehen (mehr als eine Stunde täglich)
  • Häufiges Vergleichen mit dem Aussehen anderer
  • Zwanghaftes Betrachten des eigenen Aussehens in Spiegeln oder spiegelnden Oberflächen bzw. Vermeiden von Spiegeln
  • Intensive Pflege des Äußeren durch Tätigkeiten wie Schminken, Kämmen, Waschen, Rasieren, Haareschneiden
  • Ständiges Einholen von Rückversicherungen bezüglich des Aussehens
  • Inanspruchnahme von medizinischen Hilfen (Dermatologe, Plastischer Chirurg, Zahnarzt, Kieferorthopäde)
  • Vermeidung von öffentlichen Plätzen
  • Starke Schamgefühle und Ängste
  • Hautmanipulationen (Herumdrücken und Kratzen)
  • Erstellen von Fotos und Videos, um herauszufinden, wie man aussieht
  • Zwanghaftes Befühlen des Makels
  • Messen von Körperteilen
  • Häufiges Wechseln der Kleidung
  • Schwierigkeiten, ein geeignetes Outfit herauszusuchen
  • Häufige Informationssuche zur Verbesserung des Äußeren (im Internet, in Zeitschriften)
  • Exzessiver Sport
  • Diät halten
  • Intensives Bräunen der Haut
Obwohl außenstehende Personen das äußere Erscheinungsbild der Betroffenen meist als unauffällig oder sogar attraktiv bewerten, können diese das oft nichtnachvollziehen. Durch die übermäßige Beschäftigung mit dem eigenen Äußeren und den damit verbundenen Schamgefühlen kommt es zu sozialem Rückzug , Schwierigkeiten in der Schule, im Studium oder in der Arbeit oder auch in der Partnerschaft. Suizidgedanken und -versuche, Missbrauch von Alkohol und Drogen sowie psychische Erkrankungen, wie Depressionen, soziale Ängste, Zwänge und Essstörungen können weitere Folgen sein.

Diagnostik

Diagnose: So stellen wir eine körperdysmorphe Störung fest
Für die Diagnose einer körperdysmorphen Störung müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
  • Es besteht eine übermäßige Beschäftigung mit einem eingebildeten Mangel oder einer Entstellung in der äußeren Erscheinung. Bei einer eventuell vorhandenen leichten Anomalie, wie einem Muttermal, ist die Besorgnis stark übertrieben.
  • Die übermäßige Beschäftigung verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leidenszustände oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
  • Die übermäßige Beschäftigung wird nicht durch eine andere psychische Störung, wie Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper bei Magersucht, besser erklärt.
Das Kurz-Screening
Ein Kurz-Screening gibt uns sichere Hinweise darauf, ob eine behandlungsbedürftige körperdysmorhpe Störung besteht oder nicht. Es ist auch gut als schneller Selbsttest geeignet.
Wie stark belasten Sie die Gedanken über Ihr Aussehen?
  • Gar nicht (1 Punkt)
  • Etwas (2 Punkte)
  • Mittel (3 Punkte)
  • Stark (4 Punkte)
  • Sehr stark (5 Punkte)

Wie viel Zeit beanspruchen Ihre Gedanken über Ihren körperlichen Makel täglich?
  • Keine Zeit (0 Punkte)
  • Weniger als eine Stunde (1 Punkt)
  • Zwischen 1-3 Stunden (3 Punkte)
  • Zwischen 3-8 Stunden (5 Punkte)
  • Mehr als 8 Stunden (7 Punkte)
Wie viel Zeit verbringen Sie am Tag mit Tätigkeiten, wie in den Spiegel zu schauen, Ihren Körper zu pflegen, sich zu schminken, zu rasieren oder mit anderen Handlungen, die in Zusammenhang mit der Sorge um Ihr Äußeres stehen?
  • Keine Zeit (0 Punkte)
  • Weniger als eine Stunde (1 Punkt)
  • Zwischen 1 und 3 Stunden (3 Punkte)
  • Zwischen 3 und 8 Stunden (5 Punkte)
  • Mehr als 8 Stunden (7 Punkte)
Schätzen Sie bitte auf einer Skala von 0 bis 10 ein, wie stark Sie durch Ihr Aussehen beeinträchtigt sind.
(0 = keine Beschwerden, 10 = sehr starke Beschwerden)



Fremdbeurteilung: Wie entstellt, auf einer Skala von 0 bis 10, bewerten Sie eine außenstehende Person? (0 = normales, unauffälliges Aussehen, 10 = starke Entstellung des Aussehens, zum Beispiel nach schwerstem Unfall). Hier bitte keine Mutmaßungen anstellen, sondern die wirkliche Rückmeldung einer anderen Person nehmen, auch wenn Sie als Betroffener diese Rückmeldung nicht glauben können.


Auswertung:
Addieren Sie die Punkte der Fragen 1 bis 4 zusammen und ziehen Sie die Punktwertung bei Frage 5 davon ab (Frage 1 + Frage 2 + Frage 3 + Frage 4 – Frage 5). Wenn Sie mehr als 12 Punkte erzielt haben, sollte das Vorliegen einer körperdysmorphen Störung fachärztlich oder psychologisch abgeklärt werden.