Schlafkrankheit (Narkolepsie)
Wir helfen, Ihren Alltag möglichst gefahrlos zu gestalten
Die Schlafkrankheit (Narkolepsie) ist eine neurologische Erkrankung, die zur Gruppe der Schlafsuchterkrankungen (Hypersomnie) gehört. Sie führt zu einer Störung der Schlaf-Wach-Regulierung: Erhöhte Schläfrigkeit und plötzliche Schlafattacken während des Tages können zu gefährlichen Situationen im Alltag führen. Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber eine geeignete Therapie und Strategie für den Umgang mit der Narkolepsie helfen dabei, trotz Einschränkungen gut damit leben zu können.
Unsere Experten in den Schön Kliniken helfen Ihnen, Ihre Schlaf-Wach-Störung in den Griff zu bekommen, damit Sie Ihren Alltag mit der Narkolepsie möglichst uneingeschränkt meistern können.
Ursachen & Symptome
Ursachen der Schlafkrankheit (Narkolepsie)
Die Ursachen der Schlafkrankheit sind bislang unbekannt (idiopathische Hypersomnie). Autoimmunreaktionen, genetische Faktoren, Infektionen mit Influenzaviren oder Streptokokken könnten bei der Entstehung der Erkrankung eine Rolle spielen. Häufig sind die Neuropeptidhormone Hypocretin/Orexin, die das Essverhalten und den Schlafrhythmus beeinflussen, bei Narkoleptikern nur in geringen Mengen vorhanden. In fast allen Fällen ist auch der Test auf die Gene HLA DRB*1501 und HLA DQB1*0602 positiv. Sie gehören zur Gruppe des humanen Leukozyten-Antigen-Systems (HLA-System), das für die Funktion des Immunsystems wichtig ist. Da sie jedoch auch bei 25 bis 35 Prozent der Nichtbetroffenen nachgewiesen werden können, sind sie allein nicht aussagekräftig genug, um die Diagnose Narkolepsie zu sichern.
Symptome der Schlafkrankheit (Narkolepsie)
Bei der Schlafkrankheit ist der Teil des Gehirns gestört, der für den Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig ist. Ein wesentliches Symptom ist, dass Narkoleptiker regelmäßig in alltäglichen Situationen plötzlich einschlafen. Das kann beim Essen oder mitten in einem Gespräch passieren, aber auch in lebensbedrohlichen Situationen wie im Straßenverkehr. In vielen Fällen kommt es zusätzlich zu einer schlagartigen Erschlaffung der Muskulatur (Kataplexie), die zu einem unkontrollierbaren Zusammensinken bei vollem Bewusstsein führt.
Typische Symptome der Narkolepsie
- Schlafdrang und Tagesschläfrigkeit: Dunkle Räume, Inaktivität oder monotone Situationen verstärken die Schläfrigkeit, die sich in unsicherer Gangart, undeutlicher Aussprache und glasigem Blick äußert, bevor der Narkoleptiker einschläft.
- Kurzzeitiges Muskelversagen (Kataplexie): Die Muskelspannung (Muskeltonus) fällt für wenige Sekunden komplett ab, entweder am ganzen Körper oder nur in Teilbereichen wie Händen oder Armen.
- Gestörter Nachtschlaf: Langes Wachliegen oder häufiges Aufwachen in der Nacht sowie ein leichter und wenig erholsamer Schlaf verstärken die Müdigkeit am Morgen.
- Schlaflähmungen: Ein sekunden- oder minutenlanger Übergang zwischen Schlaf und Wachzustand, in dem weder Bewegung oder Sprechen möglich ist, kann extreme Ängste auslösen.
- Halluzinationen: Meist sehr realistische Sinnestäuschungen, die beim Übergang vom Wachzustand in den Schlaf (hypnagoge Halluzination) oder beim Aufwachen (hypnopompe Halluzination) auftreten und einige Minuten andauern können.
- Automatisches Verhalten: Einem starken Schlafdrang mitten in einer Tätigkeit zu widerstehen, führt zu einer automatisierten Fortsetzung der Tätigkeit ohne bewusste Wahrnehmung und erhöht das Unfall- und Verletzungsrisiko.
- Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Migräne, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Benommenheit, Wortfindungsstörungen.
- Depressionen, Potenzstörungen, Veränderungen der Persönlichkeit.
Diagnostik
Narkolepsie: So stellen wir die Diagnose
Unsere erfahrenen Spezialisten der Neurologie und Schlafmedizin (Somnologen) stellen die Diagnose Narkolepsie nach eingehenden Untersuchungen und wenn die Symptome länger als sechs Monate bestehen. Ein ausführliches Gespräch über Ihre Krankengeschichte und Beschwerden (Anamnese) gibt uns erste Hinweise. Mithilfe von Schlaffragebogen und Schlaftagebuch können wir Ihre subjektiv empfundene Schlafqualität und Ihre Schlafprobleme nachvollziehen. In unserem Schlaflabor können wir Ihren Nachtschlaf messen und analysieren (Polysomnographie) sowie Ihre Einschlafneigung (Multipler Schlaflatenztest, auch MSLT) bestimmen. Zur weiteren Abklärung kann eine genetische HLA-Typisierung und die Bestimmung des Hypocretin-/Orexin-Spiegels sinnvoll sein. Um andere Erkrankungen als Ursache der Schlafkrankheit auszuschließen, helfen bildgebende Verfahren.
Bildgebende Diagnoseverfahren
Die Schlafkrankheit wird danach unterschieden, ob sie in Kombination mit einer Muskelerschlaffung (Klassische Narkolepsie oder Narkolepsie Typ 1) oder allein (Narkolepsie Typ 2) auftritt. Sie kann Folge einer anderen Grunderkrankung (sekundäre Narkolepsie) sein. Um diese auszuschließen oder zu bestätigen, kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Schädels sinnvoll sein, die Gefäßveränderungen, Entzündungen und Verletzungen sichtbar macht. Mithilfe einer Elektroenzephalographie (EEG) können wir die elektrische Aktivität Ihres Gehirns messen, um Rückschlüsse auf eine Nervenerkrankung wie Epilepsie oder eine Hirnschädigung zu ziehen. Die Narkolepsie als Folge einer anderen Erkrankung können wir lindern oder beheben, wenn eine erfolgreiche Behandlung der Grunderkrankung möglich ist.
Diagnoseverfahren
Polysomnographie
In unserem Schlaflabor verbringen Sie Ihren Nachtschlaf unter Beobachtung unserer Schlafmediziner. Mithilfe von Elektroden, die wir an verschiedenen Stellen auf Ihrer Haut anbringen, können wir Ihre Biosignale während des Schlafs messen. Anhand der Messdaten wie Hirnstrombild (EEG), Herzrhythmus (EKG), Muskelspannung (EMG) und Augenbewegung (EOG) können wir Ihr individuelles Schlafprofil erstellen und Schlafstörungen erkennen.
Multipler Schlaflatenztest (MSLT)
Bei dem multiplen Schlaflatenztest halten Sie fünfmal im Abstand von je zwei Stunden einen Kurzschlaf von jeweils 20 bis 30 Minuten. Dabei können wir ermitteln, wie lange Sie zum Einschlafen benötigen (Einschlaflatenz) und insbesondere die Traumschlafphase (REM-Schlaf) testen. Sie ist die letzte Phase der etwa 90-minütigen Schlafzyklen, in die sich der Schlaf bei gesunden Menschen unterteilt. Bei den meisten Erwachsenen beträgt die Zeit zwischen dem Einschlafen und dem Beginn der ersten REM-Phase (REM-Latenz) etwas weniger als 90 Minuten. Beginnt sie vorzeitig innerhalb weniger Minuten nach dem Einschlafen, sprechen wir von vorzeitigem REM-Schlaf. Dieser führt zu Schlafstörungen wie der Narkolepsie.
In unserem Schlaflabor verbringen Sie Ihren Nachtschlaf unter Beobachtung unserer Schlafmediziner. Mithilfe von Elektroden, die wir an verschiedenen Stellen auf Ihrer Haut anbringen, können wir Ihre Biosignale während des Schlafs messen. Anhand der Messdaten wie Hirnstrombild (EEG), Herzrhythmus (EKG), Muskelspannung (EMG) und Augenbewegung (EOG) können wir Ihr individuelles Schlafprofil erstellen und Schlafstörungen erkennen.
Multipler Schlaflatenztest (MSLT)
Bei dem multiplen Schlaflatenztest halten Sie fünfmal im Abstand von je zwei Stunden einen Kurzschlaf von jeweils 20 bis 30 Minuten. Dabei können wir ermitteln, wie lange Sie zum Einschlafen benötigen (Einschlaflatenz) und insbesondere die Traumschlafphase (REM-Schlaf) testen. Sie ist die letzte Phase der etwa 90-minütigen Schlafzyklen, in die sich der Schlaf bei gesunden Menschen unterteilt. Bei den meisten Erwachsenen beträgt die Zeit zwischen dem Einschlafen und dem Beginn der ersten REM-Phase (REM-Latenz) etwas weniger als 90 Minuten. Beginnt sie vorzeitig innerhalb weniger Minuten nach dem Einschlafen, sprechen wir von vorzeitigem REM-Schlaf. Dieser führt zu Schlafstörungen wie der Narkolepsie.