Lymphödem (Erkrankungen des Lymphsystems)
Wir helfen, den Lymphfluss wiederherzustellen
Ein Lymphödem ist eine häufig erst spät erkannte chronische Erkrankung des Lymphsystems, bei der das Lymphgefäßsystem beschädigt und/oder überlastet ist. Die Lymphflüssigkeit (Lymphe) kann nicht mehr ausreichend abtransportiert werden und staut sich im umliegenden Gewebe, meist an Armen oder Beinen. In der Folge können sich chronische Entzündungsreaktionen in der Haut und den Gelenken entwickeln. Unbehandelt kann es unter anderem zu schweren Hautveränderungen mit chronischen Infekten sowie zu Gelenkerkrankungen (lymphostatische Arthropathien) führen.
Unsere interdisziplinären Spezialisten für Gefäßerkrankungen in den Schön Kliniken behandeln Ihr Lymphödem frühestmöglich und langfristig, um Ihre individuellen Beschwerden zu mindern und Komplikationen vorzubeugen.
Ursachen & Symptome
Ursachen des LymphödemsEin Lymphödem entsteht, wenn die Lymphflüssigkeit aus den Zellzwischenräumen nicht richtig abtransportiert werden kann. Sie staut sich an einer Stelle oder mehreren Stellen im Körper und verursacht Schwellungen (Ödeme). Ein Lymphödem kann in seltenen Fällen angeboren sein (primäres Lymphödem), bspw. Nonne-Milroy-Meige-Syndrom, Lymphödema tardum. Sehr viel häufiger entsteht es im Laufe des Lebens (sekundäres Lymphödem) als Folge von Erkrankungen, Infektionen, Verletzungen oder nach der Behandlung einer anderen Grunderkrankung. Zu den häufigsten Ursachen für das sekundäre Lymphödem zählen:
- (sub-/tropische) Infektion mit einem Fadenwurm (Filariose),
- Entfernung oder Bestrahlung von Lymphgefäßen im Rahmen einer Krebstherapie (insbesondere Brust- und Prostatakrebs),
- Übergewicht (Adipositas),
- chronische Störungen des Blutabflusses in den Venen.
- zunehmend verhärtetes Gewebe,
- spannende Haut,
- starke Anschwellung des betroffenen Körperteils,
- unterschiedlich stark eingeschränkte Beweglichkeit.
- Eiweiße,
- Fette,
- Viren,
- Bakterien,
- Parasiten (z. B. Filarien).
Das Lymphsystem kann aus verschiedenen Gründen gestört sein. Organische Störungen können durch Fehlanlagen, Druck (Kompression), Verengung/Verschluss (Obstruktion), Unterbindung oder Bestrahlung der Lymphgefäße verursacht werden. Funktionelle Störungen können unter anderem durch Giftstoffe (Toxine) oder Bakterien ausgelöst werden.
Folgende Unterscheidungen werden vorgenommen:
- Mechanische Insuffizienz: Es besteht eine organische und/oder funktionelle Schädigung des Lymphgefäßsystems.
- Dynamische Insuffizienz (Hochvolumeninsuffizienz): Das intakte Lymphgefäßsystem ist überlastet, es kann die Lymphlast nicht ausreichend abtransportieren.
- Kombinierte Insuffizienz: Es liegen sowohl mechanische als auch dynamische Funktionseinschränkungen des Lymphgefäßsystems vor.
Lymphödem: Stadien
- Stadium 0: Das Lymphgefäßsystem ist bereits geschädigt, der Abtransport der Flüssigkeit jedoch noch ausreichend. Es entsteht keine Schwellung. Mögliche Beschwerden sind ein Schweregefühl und ein schnelles Ermüden des betroffenen Körperteils.
- Stadium I: Eine leichte Schwellung ist erkennbar, klingt aber nachts oder nach längerem Hochlagern der betroffenen Extremität wieder ab. Das Ödem ist weich, nach Druck bleibt eine Delle zurück.
- Stadium II: Das Gewebe hat sich verhärtet, nach Druck bleibt keine Delle zurück. Die Haut ist schmerzhaft gespannt, die Schwellung geht auch durch Hochlagern nicht zurück.
- Stadium III: Das betroffene Bein bzw. der betroffene Arm ist durch den Lymphstau stark geschwollen und die Beweglichkeit ist deutlich eingeschränkt. Die Haut ist an den betroffenen Stellen verdickt, vernarbt und neigt zu schlecht heilenden Wunden.
Diagnostik
Lymphödem: Mögliche Komplikationen
Ein fortschreitendes (progredientes) Ödem kann zu verschiedenen Komplikationen führen, wie:
- Lymphozele: Es sammelt sich Lymphflüssigkeit in einem wässrigen Hohlraum ohne umgebende Zellschicht (Endothel) an.
- Lymphzyste: Es bildet sich ein mit einer Zellschicht (Endothel) ausgekleideter Hohlraum.
- Lymphfistel: Die Lymphgefäßwand öffnet sich nach innen oder außen.
- Lymphvarize: Die eigentlichen Transportgefäße für die Lymphflüssigkeit (Lymphkollektoren) sind erweitert und die Gefäßklappen in ihrer Funktion eingeschränkt (Klappeninsuffizienz).
- Wundrose (Erysipel)
- chronisches Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris)
- schwere Hautveränderungen wie warzenförmige Hautgeschwulste (Papillomatosen)
- Diabetes mellitus Typ 2
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Verschiedene vorbeugende Maßnahmen können helfen, den Verlauf des Lymphödems positiv zu beeinflussen und erhebliche Folgeschäden zu vermeiden. Dazu zählen:
- intensive Hautpflege, Hautschutz und Nagelpflege zur Verhinderung von Infektionen und Pilzerkrankungen (Mykosen),
- regelmäßiges Hochlagern der betroffenen Extremität,
- Vermeidung von zu eng anliegenden Kleidungsstücken, Ketten, Uhren o. Ä.,
- Vermeidung von Eingriffen (z. B. Blutentnahme, Infusion, Blutdruckmessung) an der betroffenen Extremität,
- Vermeidung besonderer Wärme oder Hitze,
- Kontrolle und Reduzierung von Übergewicht,
- körperliche Aktivität in der Kompression – walken, Fahrrad fahren oder schwimmen.