Gallengangskarzinom
Was ist Gallengangskrebs (cholangiozelluläres Karzinom)?
Gallengangskrebs gehört zu den besonders seltenen und bösartigen Tumoren. Er entsteht in den Gallengängen – der Verbindung zwischen Leber, Gallenblase und Dünndarm. Nur bei einer vollständigen operativen Entfernung im Anfangsstadium ist eine Genesung möglich. In diesem Ratgeber informieren die Experten der Schön Kliniken über die Ursachen und Symptome bei einem Gallengangskarzinom. Auch klären wir den Ablauf der Diagnostik und mögliche Behandlungsoptionen. Sprechen Sie bei offenen Fragen gern die Fachärztinnen und -ärzte der Schön Kliniken an. Sie helfen Ihnen gern und stellen hilfreiche Informationen zur Verfügung.
Ursachen & Symptome
Weshalb entsteht ein Gallengangskarzinom?Die Ursachen für die Entstehung eines Gallengangskarzinoms sind nicht vollständig geklärt. Allerdings begünstigen verschiedene Risikofaktoren Gallengangskrebs. Chronische Entzündungen und auch Infektionen erhöhen das Risiko – dazu zählen unter anderem:
- sklerosierende Cholangitis
- HIV-Infektion
- Infektion mit Hepatitis B und/oder Hepatitis C
- chronisch-entzündliche Erkrankungen der Gallenwege
- Colitis ulcerosa (chronisch entzündeter Dickdarm)
- Leberzirrhose
- Caroli-Syndrom
Ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Gallengangskarzinoms besteht außerdem bei:
- Nikotinkonsum
- erhöhtem Alkoholkonsum
- Alter über 65 Jahre
- Übergewicht
- Diabetes mellitus
- verschiedenen Giftstoffen (z. B. Dioxin)
- genetischer Prädisposition
- Intrahepatisches Cholangiokarzinom: Diese Art des Gallengangskarzinoms beginnt bei den kleinen Gallenwegen innerhalb der Leber und kann sich bis hin zum Lebergang ausbreiten.
- Extrahepatisches Cholangiokarzinom: Alle übrigen Gallengangskarzinome, die im Raum außerhalb der Leber bis hin zum Zwölffingerdarm entstehen können, werden in dieser Gruppe zusammengefasst.
Diagnostik
Tumore wie Gallenblasenkrebs und Gallengangskrebs verursachen meist erst ab einem fortgeschrittenen Stadium Beschwerden. Sie werden häufig zufällig bei Operationen oder Untersuchungen entdeckt. Das liegt vor allem an den unspezifischen Symptomen, die die Diagnose erschweren. Typische Symptome bei einem Gallengangskarzinom sind unter anderem:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- dunkler Urin
- heftiger Juckreiz
- Fieber
- Schmerzen im oberen rechten Bauch
- Übelkeit, Erbrechen
- unerklärbarer Gewichtsverlust
- Entzündung der Gallenwege
- bei verhindertem Gallenabfluss: Gelbfärbung der Augen sowie der Haut
- Courvoisier-Zeichen: tastbar vergrößerte Gallenblase, die aber keine Schmerzen verursacht
Bildgebende Verfahren und weitere Verfahren
Um die Lage und Größe des Tumors ausmachen zu können, kommen verschiedene Verfahren infrage:
- Magnetresonanztomografie (MRT)
- Computertomografie (CT)
- Ultraschall
- endoskopische retrograde Cholangiografie (Untersuchung mit dem Endoskop)
Blutuntersuchung
Zwar liegen bei einem Gallengangskarzinom keine festen Tumormarker vor, allerdings kann eine auffällige Blutprobe mit veränderten Blutwerten ein Indiz für eine Erkrankung sein. Da der Patient/die Patientin bei einem Gallengangskarzinom oft keine Beschwerden hat, kann eine auffällige Blutuntersuchung in der hausärztlichen Praxis oft ein erstes Anzeichen sein.
Biopsie
Um die Diagnose zu bestätigen, wird eine Biopsie durchgeführt. Die Probe wird anschließend im Labor untersucht – dort kann der Gallengangskrebs nachgewiesen werden.