Steißbeinfistel
Schmerzhaft und lästig – so werden Sie die Steißbeinfistel los
Steißbeinfisteln heilen nicht von selbst, sondern müssen medizinisch behandelt werden. Unsere Spezialisten für Enddarmerkrankungen (Proktologinnen und Proktologen sowie Chirurginnen und Chirurgen) beraten Sie gerne und bieten, falls nötig, eine optimale Therapie.
Ursachen & Symptome
Wie entstehen Steißbeinfisteln?Die häufigste Ursache für das Entstehen einer Steißbeinfistel sind abgebrochene oder kurze Haare, die sich durch Reibebewegungen (zum Beispiel der Gesäßmuskeln) in die Haut einbohren und bis in das Unterhautfettgewebe vordringen. Als Fremdkörper rufen die eingewachsenen Haare Entzündungsreaktionen hervor, die zur Bildung des Sinus pilonidalis führen.
Steißbeinfisteln treten familiär gehäuft auf. Daher wird eine genetisch bedingte Veranlagung angenommen. Weitere Risikofaktoren für das Entstehen von Steißbeinfisteln sind folgende:
- Übergewicht (mehr Fettgewebe verursacht mehr Reibung in der Gesäßfalte)
- starke Körperbehaarung, vor allem im Gesäßbereich
- häufige Kurzhaarschnitte
- Intimrasuren
- sitzende Tätigkeit
- starkes oder krankhaftes Schwitzen
Die Annahme, schlechte Analhygiene sei eine Ursache von Steißbeinfisteln, ist falsch!
- Die asymptomatische Fistel verursacht keine Symptome; sie heilt nicht von selbst und kann akut oder chronisch werden.
- Die chronische Fistel verursacht nur zeitweise Beschwerden. Typisch sind Austritt klarer oder blutig-eitriger Flüssigkeit, Juckreiz und eventuell Schmerzen. Da die Symptome nach Abgang von Eiter meist über längere Zeit verschwinden, werden chronische Steißbeinfisteln oft verschleppt.
- Die akut abszedierende Fistel: Rötung und Schwellung der betroffenen Hautregion; beim Sitzen und Liegen starke Schmerzen; eventuell Fieber; Eiteraustritt durch Platzen des Abszesses.
Sinus pilonidalis – der Fachausdruck für eine Steißbeinfistel – bedeutet wörtlich Folgendes: sinus = Hohlraum; pilus = Haar; nidus = Nest. Eingewachsene Haare können nicht nur in der Steißbeinregion Fisteln bilden, sondern auch am Bauchnabel, im Schambereich, in der Nase und hinter den Ohren.
Diagnostik
In den meisten Fällen suchen die Betroffenen ärztliche Hilfe, wenn sich ein Abszess in oder nahe der Gesäßfalte gebildet hat und klares bis blutiges Sekret absondert. Symptomlose Fisteln werden eher zufällig bei Untersuchungen mit anderem Hintergrund gefunden.
Für die Diagnose reicht meist eine körperliche Untersuchung; das Erscheinungsbild mit charakteristischen punktförmigen Vertiefungen in der Haut ist aussagekräftig genug. Um das Ausmaß eines Sinus pilonidalis genau zu bestimmen, ziehen wir ggf. eine Ultraschalluntersuchung heran.
Vor der endgültigen Diagnose müssen wir zusätzlich andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausschließen.
Welche Erkrankungen verursachen ähnliche Symptome?
- Analfisteln – Fisteln im Bereich des Schließmuskels oder des Enddarms
- Morbus Crohn – eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die zu Fisteln im Analbereich führen kann
- Akne inversa – eine chronische Hauterkrankung mit eitrigen Abszessen und Fisteln im Genitalbereich