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Depression

Die Seele wieder stärken

Stimmungstiefs kennen wir alle. In vielen Fällen gehen sie vorüber, wenn man die auslösenden Ereignisse verarbeitet hat. Eine Depression ist dagegen eine Erkrankung, die den ganzen Menschen betrifft und mit einem breiten Spektrum an körperlichen und seelischen Beschwerden einhergeht. Sie führt zu Einschränkungen von alltäglichen, sozialen und beruflichen Aktivitäten. Depressive Störungen gehören weltweit zu den häufigsten Ursachen für gesundheitliche Beeinträchtigung. Sie treten ab der Pubertät in jedem Lebensalter nahezu gleich häufig auf.

In den Schön Kliniken haben wir langjährige Erfahrung in der Behandlung von Körper und Seele. Auf der Basis einer breiten Behandlungspalette und des neusten Stands der Wissenschaft zeigen wir Ihnen Wege aus der Depression.

Unser Depression Selbsttest gibt Ihnen eine erste Einschätzung, ob bei Ihnen eine Depression vorliegen kann.

Ursachen & Symptome

Internationales Klassifizierungssystem der ICD-10

Auf der Grundlage von Ursache, Schweregrad und Verlauf lassen sich zahlreiche Formen unterscheiden. Die Differenzierung ist wichtig, weil sie Grundlage für die Auswahl der richtigen Behandlung ist.

  • Die depressive Episode ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Mindestzahl der oben genannten Merkmale mindestens über zwei Wochen lang auftritt.
  • Die rezidivierende depressive Störung liegt dann vor, wenn es nach Ausheilung im Verlauf zu mindestens einer weiteren Episode kommt.
  • Eine chronische Depression dauert über zwei Jahre.
  • Die Dysthymia ist eine Sonderform der anhaltenden depressiven Störungen, bei der die Beschwerden weniger stark und zahlreich ausgeprägt sind und keine wesentlichen Einschränkungen bei den alltäglichen Anforderungen auftreten.
  • Bei depressiven Anpassungsstörungen sind die Kriterien für eine depressive Episode ebenfalls nicht erfüllt. Sie treten nach einem belastenden Lebensereignis auf und verschwinden in der Regel innerhalb von sechs Monaten, spätestens nach zwei Jahren.

Depressive Störungen treten in der Mehrzahl nicht isoliert auf, sondern sind häufig vergesellschaftet mit anderen psychischen Störungen, in erster Linie Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen.
Zahlreiche weitere Formen lassen sich abgrenzen:

  • Organische depressive Störungen, die durch körperliche Ursachen, wie zum Beispiel einen Schlaganfall oder eine Schilddrüsenerkrankung, verursacht werden
  • Depressionen in Zusammenhang mit Alkohol- oder Drogenkonsum
  • Depressionen, die zusammen mit Symptomen einer Schizophrenie (schizoaffektive Störung) oder im Anschluss an eine solche Störung (postschizophrene Depression) auftreten
  • Depressionen, die im Wechsel oder zusammen mit manischen Symptomen wie euphorischer oder gereizter Stimmung, vermehrtem Antrieb, gesteigerter Aktivität, vermehrten Geldausgaben, gesteigertem Selbstbewusstsein und vermindertem Schlafbedürfnis auftreten (bipolare Störung)
Ursachen: Wie entsteht eine Depression?
Depressionen haben unterschiedliche Ursachen. Auch im Einzelfall sind in der Regel mehrere Faktoren für die Entstehung verantwortlich. Jeder Mensch hat eine bestimmte Veranlagung, an einer depressiven Störung zu erkranken, die wesentlich durch genetische Merkmale und die kindliche Lerngeschichte bestimmt wird. Frühe Verlusterlebnisse oder andere ungünstige Bedingungen in der Primärfamilie können hier eine Rolle spielen. Ist die Veranlagung stark ausgeprägt, kann man schon durch einen schwachen oder sogar ohne erkennbaren Auslöser erkranken.

Depressionen treten aber oft nach Veränderungen der Lebensverhältnisse oder Schicksalsschlägen auf. Typische Beispiele sind der Beginn einer neuen Lebensphase, der Verlust einer nahestehenden Person oder eine eigene schwere Krankheit. Auch in der Schwangerschaft und nach der Geburt gibt es ein gehäuftes Auftreten. Länger andauernde Belastungen, wie Konflikte in Partnerschaft und Familie, Einsamkeit, Probleme am Arbeitsplatz oder Arbeitslosigkeit, können eine depressive Episode auslösen.
Symptome: Welche Anzeichen weisen auf eine Erkrankung hin?
Im Zentrum der depressiven Symptomatik stehen eine negative Grundstimmung sowie Veränderungen der emotionalen Ansprechbarkeit und des Aktivitätsniveaus. Das klinische Bild wird insbesondere durch folgende Merkmale bestimmt:
  • Niedergedrückte Stimmung
  • Interessen- und Freudlosigkeit
  • Antriebs- und Energielosigkeit
  • Verminderte Konzentration
  • Vermindertes Selbstwertgefühl
  • Schuldgefühle
  • Hoffnungslosigkeit
  • Appetitmangel
  • Schlafstörungen
  • Lebensmüdigkeit und Suizidgedanken
Ebenfalls typisch sind Grübeln, Rückzug, Entscheidungsunfähigkeit und Ängste. Auch körperliche Beschwerden können auftreten, manchmal stehen diese sogar im Vordergrund. Dazu gehören sexuelle Funktionsstörungen, Schmerzen, Verdauungsprobleme, Tinnitus und Schwindel.

Wenn die Symptome mehr als zwei Wochen lang fast durchgehend anhalten und zu deutlichen Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben führen, sollten Sie sich an ärztliches oder psychotherapeutisches Personal wenden.
Depression im höheren Lebensalter
Mit Renteneintritt oder Beginn der Pensionierung fallen nicht wenige Menschen in ein tiefes Loch. Die meist über Jahrzehnte sinnstiftende Tätigkeit, aber auch das gewohnte soziale Umfeld fallen weg. Oft wurden Selbstwert und Identität wesentlich über den Beruf mitbestimmt. Auch die neue ständige Präsenz zu Hause kann zur Bewährungsprobe für die Partnerschaft werden. Die Depression im Alter unterscheidet sich prinzipiell nicht von denen jüngerer Betroffener. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, die bei Diagnostik und Therapie berücksichtigt werden müssen.

Auch bei älteren Menschen sind belastende Lebensumstände und Veränderungen oft für die Entstehung einer Depression mitbestimmend. Thematisch stehen hier Übergang ins Rentenalter, körperliche Erkrankungen, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Nachlassen der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit, Verlust oder Pflegebedürftigkeit des Partners sowie Einsamkeit im Vordergrund. Depressionen werden bei älteren Menschen viel seltener und später erkannt. Das und körperliche Begleiterkrankungen sind die Hauptgründe, warum die Prognose insgesamt schlechter ist. Mit steigendem Alter erhöht sich das Risiko von Suizidalität, Rückfällen und chronischen Verläufen. Behandlung findet oft entweder gar nicht, verspätet oder nicht ausreichend statt. Irrtümlich wird angenommen, dass im fortgeschrittenen Lebensalter eine Behandlung, insbesondere Psychotherapie, nicht mehr so gut wirkt. Und körperliche Erkrankungen oder eine Begleitmedikation sind oft Gründe, warum auf eine ausreichend dosierte antidepressive Medikation verzichtet wird.

In den Schön Kliniken wird die spezielle Situation des höheren Lebensalters in der Therapie berücksichtigt. Inhalte sind an den spezifischen Bedürfnissen älterer Menschen ausgerichtet, bei Bedarf wird die Behandlungsdichte oder die Länge einzelner Therapieeinheiten angepasst. Körperliche Erkrankungen werden berücksichtigt und gegebenenfalls mitbehandelt. Falls erforderlich und gewünscht, kann unter stationären Bedingungen auch eine psychopharmaklogische Mitbehandlung erfolgen und die klinische Wirksamkeit beurteilt und auf mögliche Nebenwirkungen unmittelbar reagiert werden.

Diagnostik

Diagnose: So stellen wir eine Depression fest
Das Auftreten der oben genannten Beschwerden kann ein Indiz dafür sein, dass bei Ihnen eine Depression vorliegt. Aber nur erfahrenes ärztliches oder psychotherapeutisches Personal kann die Diagnose stellen. Im Gespräch werden die Symptome systematisch erfasst und ein umfassender psychischer Befund erhoben. Psychologische Tests können die Diagnostik ergänzen. Körperliche Untersuchungen, Laborbefunde oder bildgebende Verfahren dienen der Abklärung organischer Ursachen.

Im stationären Rahmen findet immer auch eine detaillierte Verhaltensbeobachtung statt, die weitere Aufschlüsse geben kann, die bei ambulanten Untersuchungen verborgen bleiben oder erst verzögert zutage kommen. In Abhängigkeit von den Ergebnissen werden Form und Schweregrad der Depression bestimmt. Parallel dazu werden auch psychische und relevante körperliche Begleiterkrankungen diagnostiziert. Auf dieser Basis erfolgt die Empfehlung der geeigneten Behandlungsmaßnahmen. Dabei finden erkennbare auslösende und aufrechterhaltende Faktoren, aktuelle Lebensumstände und biografische Aspekte Berücksichtigung. In die Entscheidung, ob und welche Therapie durchgeführt wird, werden Sie aktiv miteinbezogen.