Herzrhythmusstörungen
Schlägt das Herz in Ruhesituationen langsamer oder schneller als 50–90-mal pro Minute oder unregelmäßig, spricht man von Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien). Oft sind diese Störungen harmlos, wenn es sich nur um ein einzelnes Herzstolpern handelt. Sie können jedoch auch auf eine zugrunde liegende Herzerkrankung hinweisen oder andererseits schwere Komplikationen wie einen Schlaganfall verursachen. Daher sollten Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei Beschwerden, immer ärztlich/kardiologisch abgeklärt werden.
Unsere erfahrenen Herzspezialisten in den Schön Kliniken sind von der Abklärung bis hin zu Notfallsituationen für Sie da.
Herzrhythmusstörungen-Behandlung
Wie wir Ihre Herzrhythmusstörung behandelnKonservative Behandlung
Medikamente
Eine medikamentöse Therapie kann helfen, Herzrhythmusstörungen zu unterdrücken und Beschwerden zu mildern, ihre Dauer zu verkürzen oder die Häufigkeit zu reduzieren. Eingesetzt werden insbesondere Betablocker oder spezielle Rhythmusmedikamente (Antiarrhythmika). Um einem Schlaganfall vorzubeugen, erhalten Sie abhängig von der Rhythmusstörung und der Risikofaktorkonstellation auch gerinnungshemmende Medikamente.
Elektrokardioversion
Schnelle Herzrhythmusstörungen (Herzrasen) können akut durch den Einsatz eines kurzen Stromstoßes gestoppt werden. In Notfällen wird dafür ein externer Defibrillator genutzt. Bei Vorhofflimmern können wir diese sogenannte Elektrokardioversion (Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus’) auch im Rahmen eines geplanten Eingriffs durchführen, für den Sie eine Kurznarkose erhalten und bei dem unter Umständen zuvor auch eine Schluckechokardiografie zum Ausschluss von Gerinnseln im Herzen erfolgt.
Katheterablation
Abhängig von der genauen Art der Herzrhythmusstörung und der individuellen Beschwerden ist auch bereits frühzeitig eine Elektrophysiologische Untersuchung (EPU) mit Katheterablation zu empfehlen. Dabei wird die Rhythmusstörung mittels Elektrodenkatheter unter Röntgendurchleuchtung und elektromagnetischer 3-D-Navigation genau im Herzen lokalisiert und am Ort des Entstehens mittels Radiofrequenzablation („Hitze“) oder Cryoablation („Kälte“) verödet. Dieses Therapieverfahren wird vor allem bei Vorhofflimmern (dann sogenannte Pulmonalvenenisolation), aber auch bei Vorhofflattern, Arrhythmien wie AV-Knoten- und AV-Reentry-Tachykardien (AVNRT, WPW) sowie Rhythmusstörungen aus der Herzkammer (ventrikuläre Extrasystolen, ventrikuläre Tachykardien) angewendet.
Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator
Bei Vorliegen eines Risikos für bösartige Herzrhythmusstörungen aus der Herzkammer (ventrikuläre Tachykardien, Kammerflimmern) empfehlen wir Ihnen unter bestimmten Umständen die Implantation eines Defibrillators (ICD), der ähnlich wie ein Schrittmacher aussieht und im Falle einer bedrohlichen Herzrhythmusstörung diese im Notfall mit einer Überstimulation oder einem Schock beenden kann.
Operative Behandlung
Langsame Herzschläge allein sind noch kein Grund für einen Herzschrittmacher. Auch bei gesunden, insbesondere bei sportlich sehr aktiven Menschen, schlägt das Herz häufig langsamer. Einen Herzschrittmacher benötigen Sie dann, wenn wir bei Ihnen eine relevante Erkrankung des Sinusknotens oder AV-Knotens festgestellt haben und Sie unter Schwindelgefühlen, Leistungseinschränkungen bis hin zur Bewusstlosigkeit leiden oder wir ein Risiko für einen Herzstillstand erkennen. In diesem Fall ist ein Herzschrittmacher die beste Lösung, um Ihnen zu einem regelmäßigen Herzschlag zu verhelfen.
Das kleine Gerät lässt Ihrem eigenen Herzschlag den Vortritt und stimuliert Ihren Herzmuskel nur bei Bedarf – wenn die Herzfrequenz zu niedrig ist oder der Herzschlag kurzzeitig aussetzt. Auch wenn Ihre Herzfrequenz bei Belastung nicht ausreichend von selbst ansteigt, greift der Herzschrittmacher ein.
Unsere Experten der Schön Kliniken sind erfahren in der Implantation von Herzschrittmachern, die etwa 30 bis 60 Minuten dauert und die wir unter örtlicher Betäubung durchführen. Auch für die regelmäßige Nachsorge sind Sie bei uns langfristig in besten Händen.